Im Jahr 37 der jährlichen ChaosCommunicationCongresse läuft alles anders. Corona hat die Zusammenkunft der zuletzt 17.000 Teilnehmenden unmöglich gemacht und so verbringen viele Menschen aus dem sogenannten Chaos-Umfeld zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Zeit zwischen den Jahren zu Hause.
Der Congress fällt nicht aus. Wie viele andere Konferenzen (und sogar Parteitage) findet er online statt. Allerdings ist es ein Hackerkongress. Und Hacker und Haecksen lassen es sich natürlich nicht nehmen, die Sache etwas größer anzugehen. Klar, die Vorträge und diverse selbstorganisierte „Sessions“ werden von den Heimschreibtischen aus übertragen, wie wir das mittlerweile alle kennen.
Doch die „remote Chaos Experience" bietet mehr: In einer virtuellen 2-D-Welt, die aus den späten 80ern / frühen 90ern entsprungen sein könnte, können die Besucherinnen und Besucher herumspazieren, einander begegnen und über Videochat Unterhaltungen führen und auf Entdeckertour gehen. Die kreative, detailverliebte und durchaus große Landschaft haben die teilnehmenden Gruppen – ganz so wie in jedem Jahr – gemeinsam gebaut.
Auch Digitalcourage hat mehrere Kartenteile zur Verfügung gestellt, die dort besucht werden können. Neben verschiedenen Workshopräumen gibt es ein BigBrotherAwards-Kino, ein digitales Klassenzimmer, ein CryptoCafé, den Lichtbildausweis, den Shop, ein Flohnetzwerk (das kennen sie aus ‚Harry Potter‘; hier springt man damit zwischen befreundeten Assemblies hin und her), einen brennenden Feuerlöscher, ein Gästebuch, ein begehbares Motherboard und als Außenbereich die Bielefelder Sparrenburg, bei der man sogar den Turm besteigen kann.
Von diesem Congress werden Impulse ausgehen. Auch wenn manches am ersten Tag noch nicht ganz rund lief, gehen tausende Menschen mit einer sehr wichtigen Erfahrung ins neue Jahr: Es gibt Möglichkeiten der virtuellen Zusammenkunft, die über Videokonferenzen und Social Media hinaus gehen. Wer sich mit seinem kleinen Avatar neben jemanden auf ein virtuelles Sofa setzen kann, beginnt dort auf ganz andere Weise ein Gespräch, als es in einem Meeting zu stande kommt. Die virtuelle Begegnungsstelle liefert Kontext und stellt den Rahmen für die Kommunikation. Wie man solche Karten erstellt, wissen nun einige Menschen mehr und nicht nur diese werden daraus entstandene Ideen an ihre Arbeitsplätze tragen.
Inhaltlich ist Digitalcourage mit folgenden Themen vertreten:
- Fingerabdruckpflicht in Ausweisdokumenten
- Digitale Bildung / Digitales Klassenzimmer
- IT-Sicherheit im Kontext häuslicher Gewalt
- Digitale Selbstverteidigung
- 20 Jahre BigBrotherAwards
Weitere Informationen:
Digitalcourage setzt sich seit 1987 für Datenschutz und Bürgerrechte ein und richtet seit 2000 die jährliche Verleihung der BigBrotherAwards aus. 2008 erhielt Digitalcourage die Theodor-Heuss-Medaille für besonderen Einsatz für die Bürgerrechte.
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