Es war wohl für die Feuerwehren des Landes die ruhigste Silvesternacht seit ewigen Zeiten. Nach Auswertung der ersten Berichte der Leitstellen im Lande mit Stand 6 Uhr wurden im ganzen Land rund 67 Feuerwehreinsätze gezählt. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die Zahl bei rund 300. In einigen Fällen war Silvesterfeuerwerk ursächlich. In einigen Fällen ist die Ursache unklar, so dass die Polizei ermittelt. Bei den Feuerwehreinsätzen kam es bekanntermaßen zu keinen Verletzten durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk.

Die Leitstelle Nord in Harrisle meldete für die Kreise Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und die Stadt Flensburg insgesamt 5 Brandeinsätze. In Glücksburg und Flensburg rückte die Feuerwehr zu piependen Rauchwarnmeldern aus – in beiden Fällen Fehlalarm. In Schleswig brannte um 0:12 Uhr eine Gartenlaube. Der größte Personaleinsatz erfolgte um 0:38 Uhr in Jübek, als ein Dachstuhl Feuer fing und die Löschversuche des Eigentümers erfolglos waren. Dank des Einsatzes vieler Atemschutzträger aus letztlich sieben Feuerwehren konnte ein Großbrand verhindert werden. Im Einsatz war auch eine Drehleiter aus Schleswig und der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehrzentrale. Eine technische Hilfeleistung hatte die Feuerwehr Wyk / Föhr zu verzeichnen. Nach Heizölgeruch sicherte die Feuerwehr die Heizanlage, die dann von einem Techniker repariert werden muss.

Die Leitstelle Mitte verzeichnete für die Bereiche Kiel, Rendsburg-Eckernförde und Plön 8 Feuerwehreinsätze. "Es war äußerst entspannt", meldete die Leitstelle. Viermal brannte es in Kiel. Um 0:08 Uhr wurde ein Dachstuhlbrand in der Preetzer Strasse gemeldet. Ob hier Feuerwerk verantwortlich für den Brand ist, ist bislang unklar., Im Osloring brannte es auf einem Balkon. Hier löschten die Anwohner schon vor Eintreffen der Feuerwehr. Nur ein Feuer gab es im Kreis Plön. In Bönebüttel brannte um 1:24 Uhr ein Carport und das Feuer griff auf ein Dach über. Auch hier ist die Ursache unklar. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurden drei Feuerwehreinsätze gezählt. Bei allen Einsätzen wurde niemand verletzt.

Die Leitstelle West meldete für die Kreise Dithmarschen, Pinneberg und Steinburg 13 Feuerwehreinsätze. Eine Notfalltüröffnung in Glückstadt entpuppte sich als Fehlalarm als eine schwerhörige Dame letztlich in der Tür stand. Eine defekte Lampe löste in Meldorf eine kleine Rauichentwicklung aus. In Itzehoe brannte Essen auf dem Herd. Der größte Einsatz im Leitstellenbereich fand in Wedel statt, als in einem Keller eines Hochhauses in der Spitzerdorfstrasse ein Feuer ausbrach. In allen drei Kreisen gab es bei den Feuerwehreinsätzen keine Verletzten.

Neun Feuerwehreinsätze zählte die Leitstelle Holstein für den Kreis Segeberg. In allen Fällen handelte es sich um Kleinbrände in z.B. Mülltonnen und -containern.

Die Leitstelle Süd für die Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Ostholstein nannte 17 Brandeinsätze und zwei technische Hilfeleistungen. Im Kreis Stormarn gab es sechs Kleinbrände in Mülltonnen und Hecken, sowie einen Zimmerbrand in Gropßhansdorf. In Bargfeld-Stegen wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall verletzt. Im Herzogtum Lauenburg wurden vier Kleinbrände, ein Dachstuhlbrand und ein Wohnungsbrand bekämpft. Auch hier wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall verletzt. Zudem brannte Folie auf einem Maissilo in Göldenitz. Im Kreis Ostholstein gab es zwei Kleinbrände und einen Wohnungsbrand in Grömitz.

In Lübeck hatte die Feuerwehr mit zwölf Einsätzen vergleichsweise viel zu tun. In allen Fällen handelte es sich jedoch um kleinere Brände: Zehnmal brannten Mülltonne, bzw. Container. Zweimal mussten andere Kleinfeuer bekämpft werden, u.a. an einem LKW-Auflieger. Verletzte gab es bei diesen Einsätzen nicht.

In Neumünster sprach die Feuerwehr von einer "sowas von ruhigen Nacht". Im Stadtgebiet kam es lediglich zu einem Kleinbrand auf der Straße durch brennendes Silvesterfeuerwerk. In Amtshilfe rückten zwei Einsatzfahrzeuge in den Kreis Plön zur Unterstützung des Carportbrandes in Bönebüttel aus.

Landesbrandmeister Frank Homrich dankte den überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren, aber auch den Beamten der vier Berufsfeuerwehren im Land für die Bewältigung der Einsätze in der Silvesternacht. "Auch wenn die Einsatzzahlen durch das diesjährige Verkaufsverbot von Feuerwerk auf einem historischen Tiefstand sind, hat sich unser flächendeckendes Netz an Feuerwehren auch in dieser besonderen Nacht wieder einmal bewährt. Ohne das Ehrenamt hätte unsere Sicherheitsarchitektur gravierende Schwächen", so Homrich.

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