Ende 2020 erklärte die zurückgetretene Umweltministerin Ulrike Höfken, dass der „Wald des Nauberges“ „einzigartig“ sei und „für die Biodiversität“ geschützt werden müsse.

Die ehemalige Ministerin gibt mit dieser Aussage die den Menschen der Region und den Naturschützern seit Jahren bekannten Selbstverständlichkeiten wieder. Dass der Nauberg mit seinem alten Buchenwald ein einzigartiges ökologisches Juwel ist, ist uns schon seit Jahrzehnten bekannt“, erklärte Harry Neumann, Landesvorsitzender des Umweltverbandes Naturschutzinitiative e.V. (NI).

„Wenn sie sich jetzt kurz vor ihrem Abgang als Umweltministerin schützend vor den Nauberg gestellt hat, erscheint dies mehr den bevorstehenden Landtagswahlen geschuldet als einem ernsthaften Bemühen, diesen Wald tatsächlich zu schützen“, erklärte Claudia Luber, Sprecherin der Kreisgruppe Westerwald der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Wie anders kann ihr Verhalten sonst verstanden werden? Es fehlt eine klare Aussage, dass sie bzw. ihre Nachfolgerin Anne Spiegel (Grüne) den Nauberg jetzt auch formell als Naturwaldreservat ausweisen wird. Für diesen Schritt hat das grün geführte Ministerium fast 10 Jahre Zeit gehabt, getan hat sich jedoch nichts. Die Anfrage der Naturschutzinitiative e.V. (NI) vom 02.11.2020 zum Sachstand der Ausweisung wurde bis heute nicht beantwortet. Auf Gesprächsangebote der NI als bundesweit anerkanntem Verband hat die ehemalige Ministerin weder reagiert noch hat sie an einem der Nauberg-Sonntage teilgenommen, die von der NI und der BI „Erhaltet den Nauberg“ veranstaltet wurden. Hier reiht sie sich allerdings in das unverständliche Verhalten zahlreicher politisch Verantwortlicher der Region ein, wie z. B. Landräte, Bürgermeister und Landtagsabgeordnete, die ihre Solidarität mit der Bevölkerung hätten zeigen können.

Die neue Umweltministerin könnte sofort eine vorläufige Sicherstellung des faktischen Naturwaldreservates als Naturschutzgebiet vornehmen, die für 2 Jahre gelten würde. In dieser Zeit könnte das formale Ausweisungsverfahren laufen. Hier verhält sich aber das Ministerium seit vielen Jahren genauso untätig wie bei der Ausweisung des Nationalen Naturerbes Stegskopf als Naturschutzgebiet. Es tut nichts, kommuniziert nichts und handelt damit eben nicht mit der angemessenen Verantwortung für die Biodiversität und den Klimaschutz. In den vergangenen 6 Jahren wurde im nördlichen Rheinland-Pfalz kein einziges Naturschutzgebiet ausgewiesen. Bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten sowie der Personalausstattung seiner Naturschutzbehörden zählt Rheinland-Pfalz ohnehin zu den bundesweiten Schlusslichten.

Aber auch die Verbandsgemeinde Hachenburg unter ihrem Bürgermeister Peter Klöckner hat einen erheblichen Anteil an der gegenwärtigen Situation am Nauberg. Die Verbandsgemeinde Hachenburg und ihr Bürgermeister waren es, die der Basalt AG ihre Zustimmung zum Basaltabbau signalisiert und den Ersatzwasserbohrungen zugestimmt haben. Dies war im Zeichen des Artensterbens, dem Verlust an Lebensräumen und dem Klimawandel völlig verantwortungslos.

Die Resolution zum Erhalt des Naubergs durch den  Kreistag im Westerwaldkreis wurde im September 2019 von der Naturschutzinitiative (NI) und der BI „Erhaltet den Nauberg“ gefordert, von den Naturschutzexperten Naturschutzinitiative (NI) verfasst und allen Fraktionen zur Kenntnis gebracht. Die letztlich vom Kreistag beschlossene Resolution wurde größtenteils aus dem Forderungskatalog der NI wörtlich übernommen.

„Wenn sich jemand in den vergangen 10 Jahren für den Nauberg eingesetzt hat, dann sind das die Bevölkerung der Region, die Bürgerinitiative „Erhaltet den Nauberg“ um Klaus Wilhelm, die Naturschutzinitiative (NI) um Harry Neumann und viele weitere Naturschützer“, betonte Claudia Luber, Sprecherin der Kreisgruppe Westerwald der NI.

„Wenn es die Nachfolgerin von Frau Höfken und die Landesregierung mit dem Natur- und Klimaschutz wirklich ernst meinen, muss der Nauberg sofort unter Schutz gestellt werden. Das nämlich wäre der beste Schutz für das Klima, den Wasserhauhalt, den Wald, die Biologische Vielfalt und vor allem für die Lebensräume für Menschen und Tiere. Für diesen Schritt wären noch nicht einmal Mittel aus dem sogenannten „Klimaschutzhaushalt“ der Landesregierung erforderlich“, erklärte Claudia Luber.

„Wir werden uns das Vorgehen der neuen Umweltministerin sorgfältig anschauen. Am konkreten Handeln für den Erhalt des Naubergs, am wirksamen Schutz der Biodiversität und an einer konstruktiven Kommunikation werden wir Frau Spiegel messen“, so Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative (NI).

 

 

 

 

 

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