Wasser als Klebstoff
Um einen Schneemann zu bauen, bedarf es neben einer ausreichenden Schneedecke auch Wasser. Jeder, der einmal einen Schneemann gebaut hat, weiß, wie die Schneekugel beim Rollen über eine Wiese immer größer wird. Manchmal hinterlässt die Kugel auch eine grüne Spur, weil einfach der gesamte Schnee an der Kugel haften bleibt. Die idealen Bedingungen für diese Haftung sind Temperaturen um den Gefrierpunkt und feuchte Luft. „Frisch gefallene Schneekristalle sind zunächst locker miteinander verbunden. Durch Wasser, wie es zum Beispiel bei Temperaturen um 0 Grad noch vorhanden ist, wird die Luft aus den Hohlräumen zwischen dem Kristallgeäst verdrängt und die Kristalle werden enger miteinander verbunden“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. „Das Wasser klebt sozusagen die Schnee- bzw. Eiskristalle aneinander. Durch das Rollen und Drücken des Schnees wird die Luft immer weiter aus dem Wirrwarr an Schneekristallen verdrängt. Die Wassermoleküle können sich immer fester binden, da sie immer mehr Kontakt zu der Eisfläche bekommen. Eine feste Kugel kann entstehen.“ Für ein langes und standhaftes Leben des Schneemanns ist es günstig, wenn es nach dem Bau ordentlich friert. So wird die Schneekunst regelrecht einzementiert.
Geschichte des Schneemanns
Skulpturen aus Schnee finden schon in der Literatur des 16. Jahrhunderts Erwähnung. In einem Kinderliederbuch von Christian Felix Weiße taucht 1770 der Begriff „Schneemann“ zum ersten Mal belegt auf. Mit einer veränderten Einstellung zum Winter, der nun nicht mehr vor allem entbehrungsreich war, wird auch die Abbildung von Wintermotiven in der Kunst immer freundlicher und heiterer. In Darstellungen des 19. Jahrhunderts findet man neben Schlittenfahrten und fröhlichen Schlittschuhläufern auch den freundlich blickenden Schneemann – so wie wir ihn bis heute kennen.
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