Weitere Branchen betroffen
Keine Zölle auf Waren im beidseitigen Handel zwischen Großbritannien und der EU – das war einer der Hauptgründe für das Brexit Abkommen. Allerdings werden ein paar Wochen nach dem Brexit die Probleme immer deutlicher. „Zum einen klagen vor allem kleine Einzelhändler und Spediteure über die zunehmende Bürokratie und den anfallenden Papierkram,“ führt der Experte von Ethenea aus. „Es wird von Staus an den Außengrenzen, zurückgewiesenen LKWs und zusammenbrechenden Lieferketten berichtet. Viele Spediteure haben ihre Lieferungen vorerst ausgesetzt.“ Aber auch große Konzerne scheinen von den Unwägbarkeiten überrascht und nicht ausreichend vorbereitet zu sein. „Damit Waren sich für eine zollfreie Behandlung qualifizieren, muss nachgewiesen werden, dass sie ihren Ursprung in der EU oder im Vereinigten Königreich haben“, erklärt Schmidt. Bei einem Import durch Großbritannien und anschließenden Export in die EU (mit geringer oder gar keiner weiteren Verarbeitung) würde aber Zoll anfallen. Marks & Spencer lasse beispielsweise seine Süßigkeitenmarke „Percy Pig“ von Katjes in Deutschland produzieren, importiert diese nach Großbritannien und verteilt sie danach auch weiter nach Irland. Dabei würden von nun an Zollgebühren anfallen. „Unternehmen werden zukünftig also vor der Wahl stehen, entweder die Zölle zu zahlen oder ihre Lieferketten so umzustellen, dass Lagerhäuser direkt beliefert werden können, ohne britische Einrichtungen miteinbeziehen zu müssen. Letzteres wird vor allem kleine und mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen stellen,“ ist sich Schmidt sicher.
Anlegern Stimmrechte entzogen
Am 11. März 2019 kündigten die Fluggesellschaften Ryanair und Wizzair an, im Falle eines Brexits ihren britischen Aktionären die Stimmrechte zu entziehen. „Anfang dieses Jahres wurde nun ernst gemacht und dies tatsächlich umgesetzt,“ so Schmidt. Hintergrund sei die Regelung, wonach Flüge innerhalb der EU nur von Fluggesellschaften durchgeführt werden dürften, die mehrheitlich im Besitz von Aktionären aus der EU seien oder zumindest unter deren Einfluss stünden. Im schlimmsten Falle wären Flugverbote die Konsequenz. Zwar habe Ryanair seinen Sitz in Irland, ein Großteil der Aktionäre, hauptsächlich institutionelle Investoren und Fonds, stamme aber aus Großbritannien. Dasselbe gälte für Wizzair mit Sitz in Ungarn, so der Ethenea-Experte. „Dies sind bereits erste Auswirkungen und es werden noch viele folgen, manche davon völlig überraschend. Wir erachten es daher als sinnvoll , sich in allen Bereichen flexibel aufzustellen und zu diversifizieren, um für weitere Entwicklungen gerüstet zu sein.“
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Die Ethna Funds sind konservative, auf kontinuierliche Wertentwicklung und Risikominimierung ausgerichtete Vermögensverwaltungsfonds. Der HESPER FUND – Global Solutions nutzt einen hochflexiblen Investmentansatz zur Erzielung einer absoluten Wertsteigerung bei einer aktienmarktähnlichen Volatilität. Das von ETHENEA aktiv verwaltete Vermögen beträgt derzeit 3,43 Milliarden Euro (Stand: 30.12.20). Weitere Informationen finden Sie unter ethenea.com.
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