Personalnot in der Pflege, Bildungsungleichheit, Lücken in der sozialen Infrastruktur: längst bekannte Probleme und Versäumnisse schärfen sich unter Corona-Bedingungen wie unter einem Brennglas. Menschen die bereits vor der Pandemie mit sozialer Ausgrenzung zu kämpfen hatten, sind weiter abgehängt, andere sorgen sich um ihre Zukunft. Die Bedeutung einer verlässlichen gesundheitlichen und sozialen Versorgung ist in den letzten Monaten sehr deutlich ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Zugleich sind – ebenfalls befeuert durch die Krise – gesellschaftliche und politische Kräfte erstarkt, die menschen- und demokratiefeindliche Haltungen vertreten und fundamentale Werte des Rechts- und Sozialstaats in Frage stellen. Im Blick auf die bevorstehende Landtagswahl betont die Caritas Baden-Württemberg deshalb den hohen Stellenwert, den eine zukunftsorientierte und verlässliche soziale Infrastruktur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat.

„Jedes einzelne Angebot, das auch wir als Caritas anbieten, trägt seinen Teil dazu bei, dass Menschen ihren Platz in dieser Gesellschaft finden. Diese soziale Infrastruktur verhindert also Ausgrenzung und stärkt das solidarische Handeln in der ganzen Gesellschaft“, betonen die beiden Caritasdirektorinnen Birgit Schaer (Freiburg) und Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Stuttgart). Es sei die Verantwortung und Aufgabe der Politik, die erforderlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Menschen in diesen stürmischen Zeiten nicht verloren gehen. Gerade in der Corona-Krise zeige sich, welche tragende Rolle die sozialen Dienste und Einrichtungen zur Versorgungssicherheit, Daseinsfürsorge und Krisenbewältigung spielen, so die beiden Caritasdirektorinnen. „Die Investition in das Soziale stärkt die Teilhabe aller Menschen und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Holuscha-Uhlenbrock und Schaer. Die Caritas Baden-Württemberg bringt sich deshalb aktiv in die politische Debatte ein, um Lösungen für die bevorstehenden sozialpolitischen Herausforderungen mit zu entwickeln. Auf der Internetseite www.caritas-waehlt.de benennt der katholische Wohlfahrtsverband Themen, die für eine starke Gesellschaft wichtig sind.

Um alle Ressourcen und Potentiale in einer vielfältigen Gesellschaft zu entfalten, sind nach Auffassung der Caritas Chancengleichheit und auch gezielte Unterstützung der Menschen notwendig, die den Herausforderungen des Lebens nicht allein begegnen können. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und Engagement braucht einen sozial gerechten und verlässlichen Rahmen. Unter diesem Schwerpunkt werden in dem Positionspapier der Caritas zur Landtagswahl unter anderem die Herausforderungen für Kinder- und Familienarmut und Ausbildung und Arbeit aufgegriffen.

Außerdem wirbt der Wohlfahrtsverband für eine partnerschaftliche und zukunftsorientierte Sozialplanung, die Versorgungsqualität und Struktursicherheit garantiert und innovative Antworten auf bekannte Herausforderungen fördert. Hier geht es für die Caritas vor allem um Bildungsgerechtigkeit und bezahlbaren Wohnraum für alle, aber auch darum, die Weichen für eine bessere personelle Ausstattung in der sozialen Arbeit und Pflege zu stellen. Diese Aufgabe sei nicht nur auf Bundesebene angesiedelt, sondern müsse auch in Baden-Württemberg unter Einbindung aller beteiligten Akteure umgesetzt werden, heißt es in dem Positionspapier.

Die Positionen der Caritas Baden-Württemberg zur Landtagswahl 2021 finden Sie unter www.caritas-waehlt.de.  

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