Jährlich verarbeitet die BTB PET-Recycling GmbH & Co. KG aus Bad Salzuflen 20.000 t PET-Flaschen aus dem deutschen Flaschenrücknahmesystem zu Regranulat, das u. a. für Getränke-Flaschen und Lebensmittelfolien verwendet wird. 2020 investierte das inhabergeführte Unternehmen in eine moderne Trocknung und Extrusion. Dadurch kann heute mehr Regranulat bei gleichem Energieeinsatz produziert werden – das trägt zur Wettbewerbsfähigkeit und zum Klimaschutz bei. 

Für das eingesetzte Verfahren erhielt BTB PET-Recycling eine Förderung aus dem Programm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“, Fördermodul 4. Unterstützt wurde sie dabei durch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.

Die gebrauchten PET-Flaschen werden am Standort in Bad Salzuflen vorsortiert, geschreddert, gewaschen, nachsortiert, im Anschluss extrudiert und schließlich im Vakuum zu Regranulat verarbeitet.

Als Endprodukt entstanden bis 2019 jährlich ca. 11.400 t des lebensmitteltauglichen Hauptprodukts CL 80 und ca. 1.200 t des Nebenproduktes CL 72. 

„Da der Markt für das Nebenprodukt weggebrochen war, mussten wir monatlich ca.100 t des Nebenprodukts noch einmal durch den Extrusionsprozess laufen lassen, um das hochwertigere CL 80 zu erhalten – ein besonders energie- und zeitaufwändiger Prozess“, erklärt Geschäftsführer Volker Buchholz.

Neue Heißluft-Trockung verbessert Materialdurchlauf

Um den Prozess zu optimieren, installierte der Recyclingspezialist einen neuen Heißluft-Trockner. Mit dessen Hilfe werden die PET-Flakes effektiver getrocknet und der Materialdurchlauf zum Extruder verbessert. Die Flakes erreichen dadurch eine höhere Viskosität, die die Schmelzdichte des Materials bestimmt. Je höher die Schmelzdichte desto besser die Qualität.

Darüber hinaus senkte die verbesserte Trocknung die Verweildauer der PET-Flakes in den SSP-Reaktoren (Solid State Polykondensation). Die Folge: Die Kapazität pro Reaktor erhöhte sich um ca. 20 t pro Monat. Um die größere Kapazität auszunutzen, investierte BTB PET-Recycling auch in neue, größere SSP-Reaktoren, damit die komplette monatliche Produktionsmenge (ca. 1.150 t) im Vakuum erhitzt und verarbeitet werden konnte. 

„Dank des verbesserten Verfahrens können wir heute ausschließlich das hochwertigere Regranulat CL 80 produzieren“, so Buchholz. Das Ausschussprodukt CL 72 fällt nicht mehr an. Auch der Prozessenergieeinsatz konnte durch die neue Anlagentechnik um jährlich ca. 406 MWh Strom gesenkt werden.

Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung

BTB PET-Recycling nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW zur Antragstellung im Förderprogramm „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“, Fördermodul 4. Das Einsparkonzept wurde von der Archimedes Technik GmbH erstellt. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von 152.467 Euro gefördert. Der Projektabschluss erfolgte 2020. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 700.000 Euro in die Maßnahme.

Über Effizienz-Agentur NRW

Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Bonn (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl.

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