Tobias Schröter kam bereits 2007 als C-Jugendlicher zum VfL und ist seit Jahren ein fester Bestandteil und eine absolute Identifikationsfigur der Bundesligamannschaft. Sein Pflichtspieldebüt in der Profimannschaft gab er im Dezember 2012. „Pepe ist als gebürtiger Oberberger, der alle Nachwuchsmannschaften des VfL durchlaufen hat, sicher ein Beispiel mit Vorbildfunktion für viele Nachwuchsspieler in der Akademie, die diesen Weg auch gerne gehen wollen“, so Schindler über den Rechtsaußen, der im Sommer seine Handballschuhe an den Nagel hängen wird. „Es hat sich so angefühlt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um mich für den vollen Berufseinstieg zu entscheiden, eben weil eine Profikarriere immer zeitlich begrenzt ist. Deshalb musste ich schweren Herzens diese Entscheidung treffen“, begründet Schröter seinen Entschluss und blickt auf bald 14 Jahre im blau-weißen Dress zurück: „Ich bin einfach nur dankbar, dass ich ein Teil dieser VfL-Familie sein darf und bin auch ein bisschen stolz darauf, dass ich das geschafft habe. Ich habe in der Zeit mit vielen großartigen Handballern zusammengespielt, aber auch genauso viele großartige Menschen neben der Platte kennengelernt. Ich danke allen, die mich immer begleitet und unterstützt haben, ob das jetzt die Familie, Trainer, Mitspieler, die Geschäftsführung oder unsere Fans waren.“ Dass Schröter, der in seiner Profilaufbahn nie für ein anderes Team als den VfL aufgelaufen ist, den Verein weiter im Herzen tragen wird, ist klar. „Der VfL Gummersbach wird immer ein großer Teil meines Lebens bleiben. Ich bin froh, dass ich in Gummersbach wohnen bleibe und bin mir ziemlich sicher, dass ich weiter den Kontakt zum Handball haben werde“, so Schröter.
Während sich Schröter voll auf den Familienbetrieb konzentrieren will, wird der Handball für Torhüter Matthias Puhle auch über das Saisonende hinaus weiter eine entscheidende Rolle spielen. Mit dem Wechsel zu seinem Heimatverein OSC Rheinhausen schließt sich für den gebürtigen Duisburger, der seit Februar 2014 für den VfL aufläuft, ein Kreis. „Ich habe im letzten Jahr viel über mich persönlich gelernt, denn es gab für mich viele Höhen und Tiefen. In dieser Zeit habe ich mit meiner Familie beschlossen, dass es Zeit wird etwas Neues anzufangen. Ich hatte schöne 15 Jahre im Profisport, die ich vielleicht dieses Jahr gebührend beenden kann“, erläutert Puhle, den vor allem die Nähe zu seiner Familie zurück in die Heimat zieht: „Wir haben letztes Jahr ein Haus in Nieukerk gebaut, wo meine Frau mit unserem Sohn lebt. Als dann mein alter Sportlehrer Klaus Stephan, der jetzt beim OSC Rheinhausen tätig ist, fragte ob ich mir vorstellen könnte, in Kombination mit einer beruflichen Perspektive wieder dort zu spielen, fand ich die Idee sehr spannend.“ Für seine Entscheidung die Profikarriere zu beenden zeigt auch Schindler Verständnis und findet lobende Worte für den Gummersbacher Schlussmann: „Matze hat als zuverlässiger Torhüter in den letzten Jahren bei uns und unseren Fans ein sehr hohes Ansehen genossen. Für ihn freut es mich besonders, dass er nach gesundheitlichen Problemen im letzten Jahr wirklich phänomenal zurückgekommen und vielleicht sogar der wichtigste Faktor dafür ist, dass wir im Moment sportlich so gut dastehen.“ Trotz aller Vorfreude auf die neue Aufgabe wird auch Puhle der Abschied aus Gummersbach nicht leichtfallen. „Die sieben Jahre hier waren wirklich schön. Der VfL hat mir damals eine unglaubliche Chance gegeben. Ich konnte hier reifen und mich weiterentwickeln. Ich möchte die Zeit hier nicht missen“, so der 35-Jährige.
Im Gegensatz zu Schröter und Puhle hat der VfL Gummersbach bei Luis Villgrattner Gebrauch von seiner Kündigungsoption zum Saisonende gemacht und wird den auslaufenden Vertrag von Robin Haller nicht verlängern. „Beide wurden in den letzten Monaten von der Verletzungssituation überschattet. Luis und Robin haben immer wieder an Comebacks gearbeitet und wurden oft enttäuscht“, erklärt Schindler. „Speziell bei Luis als jungem Spieler tut es mir natürlich besonders leid, dass er so von Verletzungen geplagt wurde. Ich bedanke mich bei beiden und wünsche ihnen für die Zukunft natürlich vor allem viel Gesundheit.“
Villgrattner kam 2017 vom HBW Balingen-Weilstetten nach Gummersbach und empfahl sich in der zweiten Mannschaft schnell für das Bundesliga-Team, für das er seit 2018 fest zum Kader gehört. Immer wieder hatte der 22-Jährige mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Derzeit laboriert er an einem Knorpelschaden im linken Knie. „Ich bin natürlich sehr traurig über den Sommer hinaus kein VfL-Trikot mehr zu tragen. Ich habe hier in Gummersbach sehr viele tolle Menschen kennengelernt und bin dem Verein, der Stadt und den Menschen in Gummersbach sehr dankbar für die tolle Zeit“, äußert sich Villgrattner selbst. „Für den Rest der Saison wünsche ich mir jetzt, dass wir unser gesetztes Ziel erreichen und der VfL in der nächsten Saison in Liga eins steht.“
Zwölf Jahre lang trug Robin Haller das Trikot der SG BBM Bietigheim, ehe er 2019 nach Gummersbach wechselte. Nachdem auch er langfristig aufgrund eines Knorpelschadens im linken Knie ausfiel, gab der Rückraumspieler Anfang Dezember sein Comeback auf der Platte. „In erster Linie bin ich natürlich dankbar, dass ich überhaupt für den VfL Gummersbach spielen durfte. Es war mir eine Ehre und ich habe mich sehr wohl gefühlt in einem tollen Umfeld mit tollen Trainerteams im letzten und in diesem Jahr, und mit professionellen Mitarbeitern drumherum, wie man es sich nicht besser wünschen kann“, so Haller. „Es ist schade, dass ich ein wenig die Seuche am Fuß hatte, seit ich hier war. Dadurch konnte ich nie das abrufen, was ich von mir gewohnt war und was ich mir erhofft habe dem VfL geben zu können. Aber auch wenn ich verletzt war, habe ich versucht den Jungs meine Erfahrungswerte mitzugeben und war immer zu einhundert Prozent Gummersbacher.“ Ein idealer Abschluss sei auch für den 34-Jährigen der gemeinsame Aufstieg. Für Haller wäre der VfL das dritte Team, mit dem er diesen Erfolg feiern könnte.
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