Die ForestFinance Gruppe finanziert mit ihren Angeboten eine innovative Technik zur Herstellung klimafreundlicher, CO2-senkender Biokohlenstoffe und fördert den Aufbau einer ersten deutschen Karbonisierungsanlage in Eberswalde gemeinsam mit dem Technologie-Unternehmen carbonauten GmbH. 

Die Einsatzmöglichkeiten der dort produzierbaren Biokohlenstoffe sind vielfältig: Ob als nachhaltiger Primär-Rohstoffersatz für Kunststoffe, Wasserpuffer und Bodenverbesserer (Superdünger „Terra Preta“), als Futterkohle für Tierhaltungsbetriebe, in Biogasanlagen oder als deutlich nachhaltigerer Biobrennstoff für den Grill. Mit diesem Verfahren entsteht beispielsweise auch der Rohstoff für die Herstellung von Aktivkohlen. Diese kennt man aus den Wasserfiltern, Klimaanlagen und Entschwefelungsanlagen der Industrie. 

CO2-Bindung im Verhältnis 1 zu 3,3

Eine Tonne der Biokohlenstoffe aus der carbonauten-Herstellung speichert das Äquivalent von 3 bis 3,3 Tonnen CO2. Kombiniert mit verschiedenen Bindemitteln, entstehen carbonauten NET-Materials® mit neuen, teilweise überragenden Eigenschaften. „NET“ steht für „Negative Emission Technology“. 

Diese “NET-Supermaterialien” verfügen über verbesserte Eigenschaften und ergänzen oder ersetzen viele Kunststoffe und Baumaterialien bei negativer CO2-Bilanz. Darüber hinaus sind sie wahlweise biologisch abbaubar oder dauerhaft beständig. Nach Gebrauch werden sie rezykliert oder rekarbonisiert.

Bio-Kohlenstoff als Basis für „Plastikprodukte“

Carbonauten NET-Materials® sind günstiger als die konventionellen und fossilen Pendants, da die Produktion der Biokohlenstoffe hocheffizient ist und Biomassereste günstig sind. Zudem entsteht bei der Karbonisierung überschüssige, grundlastfähige Erneuerbare Energie. „In Zukunft wird es möglich sein, selbstabbaubare Produkte zu produzieren, die heute noch aus umweltschädlichem Plastik bestehen. Beispielsweise könnten kleine Blumentöpfe und andere Pflanzgefäße zukünftig biologisch abbaubar sein. Und dieses Material ermöglicht den Austausch von heute noch extrem umweltbelastenden Konsumprodukten zu selbst auflösenden Reststoffen: zum Beispiel bei den massenhaft verwendeten Kaffeekapseln oder To-Go-Bechern“, beschreibt Torsten Becker, carbonauten Gründer und einer der Entwickler der Technologie, seine Vision.

Bio-Grillkohle – besser aus Reststoffen als aus Tropenholz

Der Jahresbedarf an Grillkohle in Europa beträgt 800.000 t. Allein in Deutschland sind es 250.000 t und davon werden lediglich 40.000 t ökologisch nachhaltig und in hoher Qualität hergestellt. Der Großteil der restlichen Grillkohle kommt aus  Südamerika, Afrika und Osteuropa, wo ganze Regenwälder gerodet werden und mit ihnen ein wichtiger CO2-Speicher und Klimapuffer zerstört wird. 2018 analysierten der World Wildlife Fond (WWF) und die Stiftung Warentest 22 verschiedene Grillkohlen von Tankstellen und Supermärkten. Davon waren nur zwei Produkte frei von Tropenhölzern. Grillkohle aus Tropenholz ist nicht nur aus Klimagründen eine Sünde, sie ist auch noch außerordentlich ineffektiv. Denn, aus 10 t Holz werden aufgrund ineffizienter Verfahren nur 1 t Grillkohle erzeugt. Dabei liegt der Kohlenstoffgehalt bei lediglich 60 – 70 %, was eine niedrige Energiedichte und auch noch schlechtes Grillverhalten bedeutet. Umso wichtiger, dass bei der Verwendung von Grillkohle keine Primärwälder zum Einsatz kommen, sondern Bio-Grillkohle mit einer deutlich besseren Bilanz.

Kein Beschaffungsproblem bei Bio-Kohlenstoffen

Stürme, extreme Dürren, überdurchschnittlich viele Waldbrände und Borkenkäferbefall: Der deutsche Wald leidet und die anfallenden Mengen an Schadholz werden größer. Die Karbonisierung bietet die Möglichkeit, das Schadholz in deutschen Wäldern sinnvoll zu nutzen; so werden abgestorbene Waldbestände, die nicht mehr anderweitig genutzt werden können, wirtschaftlich rentabel und ökologisch verwertet. Auch holzige Reste der Industrie können verwendet werden. 

„Die Förster weisen aktuell immer wieder darauf hin, dass es in jedem ökologischen System sinnvoll und erwünscht ist, dass Resthölzer im System zu belassen und somit das Ökosystem fördern. Zu einer Bestandspflege gehört aber eben auch, dass Teile der abgestorbenen Bäume für eine gute Pflege und bessere Renaturierung des Waldes entfernt werden müssen“, beschreibt Harry Assenmacher, Gründer und Geschäftsführer der ForestFinance Gruppe, den Spagat mit dem Umgang mit den Waldschäden. Tatsächlich ist unter den bisherigen Bedingungen diese Pflege für die Waldbesitzer aufgrund der extrem gesunkenen Holzpreise nicht zu finanzieren. Wertsteigerungen durch die Karbonisierung wären daher mehr als willkommen.

Bio-Kohlenstoffe – ein ideales Thema für ForestFinance

Das Thema der Karbonisierung ist für die ForestFinance Gruppe international ein spannendes Thema, weil so das bestehende Konzept, die Leistungen des Waldes in Wert zu setzen, auch auf die Verwertung der Reststoffe ausgeweitet werden kann. Harry Assenmacher beschreibt das zusätzliche Potential: „Wir lassen in unseren Ökosystemen Werte für die Investoren entstehen. Bisher durch den Verkauf von Holz-, anderen agroforstlichen Produkten wie beispielsweise Kakao oder durch die Verwertung von CO2-Rechten. In unseren Wäldern wird regelmäßig durchforstet und so entsteht jede Menge Restholz. Dieses Holz und vor allem Stämme mit geringerem Durchmesser, die nicht kommerziell zu verwerten sind, könnten teilweise mit der Karbonisierung aufgewertet werden. Und das ohne Biodiversität und den Biomassebestand zu schmälern.“ 

Mit der ersten Testanlage in Brandenburg wurde zudem ein Kundenwunsch erfüllt: „Viele unserer langjährigen Kunden würden gern in ein nationales Projekt investieren, nicht nur in den Tropen. Mit dem Aufbau einer solchen Karbonisierungs-Anlage zunächst in Deutschland, ermöglichen wir den Kunden eine Investition in nationale Projekte“, ergänzt Assenmacher.

Seit Dezember bietet die ForestFinance Capital GmbH den börsennotierten „ForestFinance Green Bond 20/30“ mit zehnjähriger Laufzeit und einem jährlichen Zins in Höhe von 5,1% an. Zu den sieben enthaltenen Projekten gehört unter anderem auch die Finanzierung der Karbonisierungs-Testanlage in Brandenburg sowie der Aufbau und Betrieb von je einer Anlage in Panama und Kolumbien.

Moderne Karbonisierung – eine alte Methode mit höchster Effizienz

Die Hydrothermale Karbonisierung (HTC) ist eine nachhaltige Technologie mit viel Potential, bei der Holzreststoffe in Bio-Kohlenstoff gewandelt werden. Durch thermo-chemische Umwandlungsprozesse (Pyrolyse) wird Holz unter Ausschluss von Sauerstoff stark erhitzt. Durch die hohen Temperaturen werden die Bindungen innerhalb der langkettigen Moleküle der pflanzlichen Zellen gespalten und durch den Sauerstoffausschluss wird eine Verbrennung – also die Verbindung vom im Holz enthaltenden Kohlenstoff mit Sauerstoff zu CO2 – verhindert. Es entsteht Bio-Kohlenstoff, ein Gemisch organischer Verbindungen mit einem weit überwiegenden Anteil von Kohlenstoff (75 bis 90 %).

High-Tech aus Deutschland

Bei der vom ForestFinance-Partner „carbonauten“ verwendeten Technik werden klimaschädliche Gase im Herstellungsprozess abgetrennt und zur Erzeugung regenerativer Energie verwendet. Zusätzlich wird durch die Nutzung von Holzreststoffen das Verrotten und Freisetzen des hochklimaschädlichen Methans verhindert und es entsteht neben den Bio-Kohlenstoffen auch ein Synthesegas, welches als Rohstoff zur Erzeugung Erneuerbarer Energie genutzt wird. Zudem entsteht aus den Teeren der Biomasse sogenanntes Pyrolyseöl. Dieses hat einen Heizwert vergleichbar mit Erdöl und kann den Energieüberschuss, der bei der Kohlenstoff-Produktion entsteht, noch erhöhen.

Über carbonauten GmbH:
carbonauten hat ein System für die Industrie entwickelt, das sofort wirksam deren CO2-Emissionen und Kosten senkt. Um die verschiedenen Märkte ausreichend mit Produkten versorgen zu können, werden weltweit dezentrale Standorte in unmittelbarer Nähe zu Biomasseresten, Abfallstoffe oder Energieabnehmern realisiert.

Über die Forest Finance Service GmbH

Die ForestFinance Gruppe ist seit 1995 wegweisend aktiv in der Entwicklung nachhaltiger Forst- und Agro-forstinvestments, die eine Rendite mit ökologischen und sozialen Effekten verbinden. Langfristiges Ziel ist dabei die Schaffung neuer tropischer Mischwälder. Bei allen ihren Unternehmensaktivitäten orientiert sich die ForestFinance Gruppe an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und achtet darauf, dass soziale, ökonomische und ökologische Ziele gleichberechtigt nebeneinanderstehen und zusammenwirken. Neben Mischforsten pflanzt und bewirtschaftet die Gruppe seit 2008 Agroforstsysteme in Panama, Peru und Marokko.

Die ForestFinance Gruppe hat bereits mehrere Tausend Hektar Fläche in Panama, Vietnam, Kolumbien, Peru und Marokko aufgeforstet, mehr als 2.000 Hektar als Schutzgebiet ausgewiesen – darunter auch Mangroven-Wälder in Panama – und über zehn Millionen Bäume weltweit gepflanzt. Mit mehr als 22.000 Kunden und 25 Jahren Erfahrung ist die Gruppe einer der führenden Anbieter von Walddirektinvestments in Europa und hat bereits mehrfach Erträge aus eigenen Forsten an Investoren ausgezahlt.

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