Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erzielte 2020 einen Jahresgewinn von CHF 75.2 Mio. Sehr erfreulich entwickelte sich das Kommissions- und Anlagegeschäft, das Depotvolumen erreichte eine neue Rekordmarke und die Bilanzsumme überschritt zum ersten Mal die 21 Milliardengrenze. Inklusive Jahresgewinn konnte das Eigenkapital auf rund CHF 2 Mrd. ausgebaut werden.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten sich 2020 äusserst anspruchsvoll. Die Covid-Pandemie hinterliess nicht nur beim Bruttoinlandprodukt deutliche Spuren, sondern führte auch auf den Finanzmärkten zwischenzeitlich zu spürbaren Verwerfungen. Zudem verharrten die Zinsen auf sehr tiefem Niveau. Aufgrund des herausfordernden Umfeldes reduzierte sich der Geschäftserfolg um CHF 8.2 Mio. auf 113.4 Mio. Mit einer sehr guten Cost/Income-Ratio I von 45.4% wird die hohe Wirtschaftlichkeit der SZKB dokumentiert.

Zinserfolg trotz hohem Geschäftsvolumenzuwachs unter Druck 
Obwohl das Geschäftsvolumen zunahm, ging der Brutto-Zinserfolg um CHF 2.7 Mio. (1.5%) auf 176.3 Mio. zurück. Aufgrund des Zinsniveaus nahm die Gesamtbankzinsmarge im Vergleich zum 31.12.2019 von 0.95% auf 0.84% ab. Die Marge auf den Passivzinsprodukten sowie der Strukturbeitrag litten unter dem Zinsgefüge erheblich. Zudem verschärfte sich der Preisdruck im Aktivgeschäft. An der strategischen Bilanzstrukturpositionierung (ALM) wurde festgehalten.
Die Kundenausleihungen konnten um CHF 504.6 Mio. (3.3%) auf 15’881.3 Mio. erhöht werden, wobei die Hypothekarforderungen CHF 583.1 Mio. beisteuerten. Die Forderungen gegenüber Kunden nahmen demgegenüber um CHF 78.5 Mio. ab. Die Covid-Kredite betrugen per 31.12.2020 CHF 99.6 Mio. Die Kundengelder stiegen um hohe CHF 1’190.1 Mio. (9.0%) auf 14’353.1 Mio. Der Zuwachs stammte von den Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform mit CHF 655.3 Mio. und den Übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden mit CHF 548.0 Mio. Im Gegenzug verminderten sich die Kassenobligationen zinsniveaubedingt um CHF 13.3 Mio. Auf Basis des angepassten Freibetragsregimes der Schweizerischen Nationalbank baute die SZKB die Flüssigen Mittel um CHF 810.6 Mio. (30.0%) auf 3’510.4 Mio. aus.

Rekordergebnis im Kommissionsgeschäft und beim Depotvolumen
Der gezielte strategische Ausbau des Anlagegeschäfts schlug sich in einer bemerkenswerten Zunahme des Kommissionserfolgs um CHF 3.2 Mio. (7.2%) auf 47.5 Mio. nieder. Massgeblich dafür verantwortlich waren der Zuwachs des Vermögensverwaltungs- und SZKB Fondsvolumens und die gesteigerten Handelsaktivitäten der Kunden. Basierend auf dem erfreulichen Neugeldzufluss in Form von Wertschriften von CHF 397.1 Mio. und der positiven Marktentwicklung erreichte der Depotvolumenbestand einen neuen Rekordwert von CHF 8’214.9 Mio. (+7.0%).

Handelserfolg unter Vorjahresspitzenwert und rückläufiger Übriger ordentlicher Erfolg
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft reduzierte sich gegenüber dem Spitzenwert des Vorjahres um CHF 2.4 Mio. (11.6%) auf 18.0 Mio. Ursache dafür waren einerseits Wertkorrekturen auf Wertschriften in Handelsbeständen und andererseits geringere Erträge aus der Bewirtschaftung der Sorten- und Devisenbestände. Die im Vorjahresergebnis enthaltene Veräusserung von Finanzanlagen führte beim Übrigen ordentlichen Erfolg zu einem Rückgang um CHF 3.4 Mio. (54.3%) auf 2.8 Mio.

Geschäftsaufwand moderat gesteigert
Der Personalaufwand verzeichnete aufgrund des höheren Personalbestandes und individueller Gehaltsanpassungen einen Anstieg um CHF 1.3 Mio. (1.7%) auf 76.5 Mio. Der Sachaufwand war massgeblich geprägt von gezielten Ausgaben zur Weiterentwicklung der Bank. Er nahm in der Berichtsperiode um CHF 1.1 Mio. (3.3%) auf 34.4 Mio. zu. Der Geschäftsaufwand stieg somit um CHF 2.4 Mio. (2.2%) auf 110.9 Mio.

Adäquate Risikopositionierung und tiefere Wertberichtigungen für Ausfallrisiken
Die durch die Covid-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Verwerfungen führten in einzelnen Branchen zu einem Anstieg der Kreditrisiken. Die SZKB überwacht die Entwicklung aktiv und hat frühzeitig spezifische Risikomitigationsmassnahmen umgesetzt. Die Bank rechnet in den nächsten Jahren mit höheren Kreditausfällen, die jedoch gemäss aktuellem Informationsstand gut durch das operative Ergebnis aufgefangen werden können. Zudem verfügt die SZKB mit Wertberichtigungen und Rückstellungen für latente Ausfallrisiken von CHF 141.3 Mio. über einen hohen Puffer zur Verlustabsorbierung.
Darüber hinaus bilden das hohe Immobilienpreisniveau, insbesondere im Renditebereich, und die Negativzinsen verbunden mit dem bilanziellen Ungleichgewicht (favorisierte festverzinsliche Ausleihungen und variabel verzinsliche Kundengelder) die zentralen Risikotreiber. Weiter sind die operationellen Risiken stärker in den Fokus des Risikomanagements gerückt. Die Risikopolitik der SZKB ist auf Vorsicht ausgelegt. Entsprechend steuert die SZKB das Kreditportfolio, die Bilanzstruktur und die übrigen Risiken aktiv und vorausschauend. Trotz der angespannten Wirtschaftslage konnten die im Zinserfolg verbuchten ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen und Verluste um CHF 2.3 Mio. (22.0%) auf 8.3 Mio. reduziert werden. Demgegenüber nahmen die Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Abschreibungen auf Sachanlagen um CHF 2.0 Mio. (21.3%) auf 11.5 Mio. zu.
Zwecks Ausbau der risikotragenden Substanz wurden den Reserven für allgemeine Bankrisiken CHF 38.3 Mio. zugewiesen.

Über 47 Millionen Franken für den Kanton Schwyz
Die Eignerstrategie sieht vor, dass die SZKB dem Kanton Schwyz als Eigentümer eine stetige, planbare und angemessene Gewinnausschüttung zukommen lässt. Gestützt darauf soll die Gewinnausschüttungsquote an den Kanton Schwyz zwischen 35% bis 45% des Geschäftserfolgs betragen.
Für das Geschäftsjahr 2020 ergibt sich zusammen mit dem Gewinnvortrag ein verteilbarer Bilanzgewinn von CHF 75.2 Mio. Der Gewinnverwendungsantrag sieht – basierend auf dem Gesetz über die Schwyzer Kantonalbank und unter Berücksichtigung des tieferen Jahresgewinns – eine gegenüber dem Vorjahr um CHF 1.6 Mio. tiefere Gesamtablieferung an den Kanton von CHF 47.1 Mio. vor. Die Gewinnausschüttungsquote, gemessen am Geschäftserfolg, beträgt 41.5% und befindet sich damit innerhalb der anvisierten Bandbreite.

Starke Eigenkapitalausstattung
Inklusive Jahresgewinn erreichte das Eigenkapital eine Höhe von CHF 1’997.9 Mio. Mit einer Gesamtkapitalquote von 23.2% gehört die SZKB zu den bestkapitalisierten Banken.

Nachhaltiges Engagement
Die SZKB behandelte über 700 Sponsoring- und Beitragsgesuche und vergab im Kanton Schwyz insgesamt über CHF 0.8 Mio. Als Arbeitgeberin beschäftigte sie 590 Mitarbeitende verteilt auf 502.6 Stellen, bildete 28 Lernende und 4 Praktikanten aus. Sie fördert und fordert gezielt Talente, um wichtige Fach- und Führungsfunktionen mit qualifizierten eigenen Mitarbeitenden zu besetzen.
Die SZKB hat das Thema Nachhaltigkeit priorisiert. Dazu wird die Funktion eines Nachhaltigkeitsbeauftragten geschaffen.

Bestätigung der Geschäftspolitik der SZKB durch unabhängige externe Studien und Berichte
In der IFZ Retail Banking-Studie 2020 der Hochschule Luzern wurden die Kennzahlen von 91 Schweizer Banken untersucht. Bei der Kennzahlen-Analyse der Jahresabschlüsse 2015 bis 2019 erreichte die SZKB den sehr guten 4. Rang und ist damit bereits zum sechsten Mal in Folge die beste Kantonalbank. Standard & Poor’s bewertete die SZKB am 17. November 2020 erneut mit dem Top-Rating AA+.

Ausblick 2021
Die SZKB geht von einem weiterhin soliden Geschäftsgang aus, erwartet allerdings 2021 einen tieferen Geschäftserfolg als 2020.

Beilage: Geschäftsjahr 2020 Kurzbericht

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