Am vergangenen Montag hieß es für die Hellabrunner Eselspinguine „Servus“ – denn die Tiere sind ins Oceanografic Valencia und den Zoo Pairi Daiza in Belgien umgezogen. Damit verlässt eine von vier Pinguinarten den Tierpark, jedoch nur vorübergehend. Nach der für 2022 geplanten Sanierung des Pinguinhauses werden wieder Eselspinguine in Hellabrunn Einzug halten – allerdings eine andere Unterart.

Bereits in den frühen Morgenstunden rollte der Transporter mit den insgesamt sechs Eselspinguinen im Gepäck in Hellabrunn vom Hof, um die Tiere in ihre neue Heimat zu bringen. Sowohl in Pairi Daiza als auch in Valencia werden sie auf neue Artgenossen treffen – genaugenommen sogar auf Unterartgenossen, denn Ziel des Umzuges ist die Erhaltungszucht zweier verschiedener Eselspinguin-Unterarten.

Bislang wurde in München die subantarktische Unterart der Eselspinguine gehalten, ursprünglich Bewohner der Falklandinseln. Die insgesamt etwa 150 Tiere dieser Unterart sind europaweit in Zoos auf viele kleine Gruppen verteilt, die nun nach und nach auf Empfehlung des Europäischen Zuchtbuches (ESB) zusammengelegt werden sollen. Stattdessen werden künftig in Hellabrunn Eselspinguine der arktischen Unterart leben – die fast 500 Tiere dieser Unterart leben bisher in nur wenigen Tierparks und sollen in mehr und kleinere Gruppen geteilt werden.

„Wenn man eine Art mit einer gesunden genetischen Vielfalt über einen langen Zeitraum in Tierparks halten möchte, dann braucht es eine bestimmte Populationsgröße, mit einer entsprechenden Vielfalt an Erbmaterial“, erklärt Beatrix Köhler, zuständige Kuratorin für Pinguine in Hellabrunn. „Indem Hellabrunn der Empfehlung des Zuchtbuches entsprechend handelt und die Unterart tauscht, sorgen wir für die besten langfristigen Überlebenschancen der europäischen Zoopopulationen beider Unterarten.“

Da das Hellabrunner Pinguinhaus inzwischen bereits in die Jahre gekommen ist, werden im Zuge des Umzugs zunächst noch Sanierungsarbeiten im Bereich der Technik erfolgen. Dazu gehört die Optimierung der Wärmeisolation, aber auch der Ausbau der Kälte- und Filteranlagen. Geplant ist die Sanierung für das Jahr 2022. Anschließend wird es dann auch wieder drei Pinguinarten in der Hellabrunner Polarwelt zu sehen geben: „Der Unterschied zwischen den beiden Unterarten ist kaum zu sehen“, so Köhler – „die antarktischen Eselspinguine sind lediglich etwas kleiner.“

Insgesamt gibt es 18 verschiedene Pinguinarten, Eselspinguine gehören zur Gattung der Langschwanzpinguine.

Im Tierpark Hellabrunn leben derzeit drei Pinguinarten, davon mit den Königspinguinen und den Felsenpinguinen zwei Arten in der Polarwelt sowie die Humboldtpinguine.

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