Im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiierten Hilfspakets NEUSTART KULTUR schrieb die Stiftung Kunstfonds das Sonderförderprogramm 20/21 für Galerien zeitgenössischer bildender Kunst aus.

Die Zweigstelle Berlin erhält für ihr Ausstellungsprojekt „Domestic Space“ eine Förderung.

In 3 aufeinanderfolgenden Ausstellungen im Showroom der Galerie „augsburg contemporary“ werden 2021 an 9 exemplarischen Beispielen aus dem umfangreichen Portfolio der Zweigstelle Berlin unter dem Titel „Domestic Space“ die Bereiche Fotografie, Malerei und Skulptur thematisiert.

Hierzu wurden pro Segment 3 Künstler eingeladen, ihre Kunstwerke zu zeigen, jeweils ein Künstler pro Sparte entwickelt ein Kunstwerk / Installation speziell für diesen Raum. Gleichzeitig werden die Ausstellungen digitalisiert und somit einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Projektziel ist die Generierung neuer Kunstwerke durch innovative 3D Technik (interaktive Projektion, 3D-Drucke) und die Einbeziehung des Außenraums der Galerie (Schaufenster).

„Domestic Space | Fotografie“

Anja Behrens, Karen Irmer (Multimedia-Installation mit 360 Grad Video)*, Kirk Sora Ausstellungsdauer: 31.1. bis 6.3.2021 | Ort: „augsburg contemporary“, Bergstr. 11, 86199 Augsburg

* Die Künstlerin Karen Irmer (lebt in Augsburg) entwickelt mittels innovativer 360°-Technologie eine raumgreifende Videoarbeit, die den Betrachter mit Hilfe einer VirtualReality-Brille in eine immersive 360° Welt entführt. Die unwirklich und atmosphärische Situation an einem steilen nebelverhangenen Berghang macht die Orientierung schwer und löst sich von der Gegenständlichkeit. Eine hochformatige Fotografie im Galerieraum fungiert als Eingang in diese lautlose Welt. Da die Galerie coronabedingt vorerst nur online in 3D zu besuchen sein wird, kann das Video dann über eine Projektseite betrachtet werden.

Anja Behrens (lebt in Hamburg) zeigt Fotografien aus ihrer neuen Serie "Ein | Blick der Ruhe". Diese mixed media Serie ist eine subjektive Interpretation der Kräfte, die sich in steinigen Kluften, der See und dem Eis Norwegens bilden – eine unbegreifliche Anziehung, aus der sich Kraft und Ruhe schöpfen lässt. Die Wechselwirkung der gespiegelten Fjorde, die man hinauf blickt und die Tiefe des mehrschichtigen Harzes lassen den Blick zwischen Höhen und Tiefen hin und her gleiten. Diese Bilder sind eine Hommage an den Norden. „Eine Wahrheit so weich und tief wie die See und so klar und unausweichlich wie die Zeit“

Von Kirk Sora (lebt in Wismar) sind Arbeiten aus der Serie "Poison Ivy" zu sehen. Der Titel ist bewusst offen und vielschichtig gewählt. Er soll Raum für Interpretationen in alle Richtungen gewähren, und thematisch nicht einengen. Konzeptuell verbindendes Element der zwar seriell angelegten, inhaltlich und formal aber autonomen Arbeiten ist die Einbeziehung des Sonnenlichts als wichtige Inspirations- und Informationsquelle. Das quadratische Format sowie die Verwendung von analogem Equipment bilden die bewusst gewählte, technische Grundlage.

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils 14-18 Uhr u.n.V., je nach Corona-Lage. Die Ausstellung ist auch online in 3D unter www.zweigstelle-berlin.de begehbar !

„Domestic Space | Malerei“

Carolin Leyck, Marcus Lichtmannegger, Angela Stauber (Schaufensterbild / Wandmalerei)* Ausstellungsdauer: 14.3. bis 17.4.2021 | Ort: „augsburg contemporary“, Bergstr. 11, 86199 Augsburg

* Das Fenster ist die Schnittstelle zwischen Innen und Aussen, zwischen dem öffentlichen und dem privaten Raum. In ihrem installativen Projekt wird Angela Stauber (lebt in München) die Fensterfläche der Galerie „augsburg contemporary“ als Tor zu Innenwelt auffassen. Das Fenster wird in einer Mischung aus Malerei und grafischen Flächen mit Fensterfolie bearbeitet. Im Innenraum setzt sich das „Eintrittsbild“ als dezente Wandmalerei fort. Was am Fenster als teils gegenständliche, teils abstrakte Formen zu sehen ist, projiziert sich gewissermaßen nach Innen und taucht als Schatten in leicht veränderter Form auf den Wänden wieder auf. Der Galerieraum wird so zum Bildraum.

Die neue Serie „Lob des Schattens“ von Carolin Leyck (lebt in München), die sie in Augsburg zeigen wird, ist inspiriert von dem gleichnamigen Buch von Jun’ichiro Tanizaki. Darin beschreibt der Autor Unterschiede zwischen der japanischen und der europäischen Ästhetik. Vor allem die Beispiele über den Umgang mit Licht und Schatten und die Bedeutung von Schwarz haben die Künstlerin geradezu herausgefordert, das erste Mal mit dieser Farbe zu arbeiten. Die Formensprache ist skulptural angelegt und orientiert sich an den reduzierten aber auch sehr eigenwilligen Gestecken der Ikebanakunst. Die Bilder haben dadurch etwas sehr Organisches aber auch Leichtes und Flatterhaftes. Die Farben und Formen kommen aus dem Schwarz heraus und stehen in ihrer Schönheit selbstbewusst im Raum.

Die künstlerische Praxis von Marcus Lichtmannegger (lebt in Berlin) spannt sich von Malerei zu Zeichnung und in den letzten Arbeiten zur Skulptur. Immer sind es spontan intuitive abstrakte Arbeiten, die ihren Ausgangspunkt in formal strengen Strukturen finden. Im Prozess wandeln sich die Arbeiten durch Zufälle, Fehler hin zu poetischen wachsenden Entitäten. Das erreicht der Künstler, indem er den Arbeitsprozess weitestgehend von seiner Autorenschaft befreit hat. Lichtmannegger lässt entstehen. Das Ego des Künstlers bleibt draußen. Spielerisch konzeptuell – ist fast natürliches Wachstum Teil der Arbeit. Es gibt einen erwachsenen Plan. Der Künstler beobachtet, wie sich das Material verhält. Er lässt die Farbe gewähren, beobachtet – wartet. Das Material sucht sich seinen eigenen Weg.

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils 14-18 Uhr u.n.V., je nach Corona-Lage. Die Ausstellung ist auch online in 3D unter www.zweigstelle-berlin.de begehbar !

„Domestic Space | Skulptur“

Florian Lechner („Clippings“ 3D gedruckte abstrakte Plastiken)*, Katrin Leitner, Jürgen Paas Ausstellungsdauer: 25.4. bis 29.5.2021 | Ort: „augsburg contemporary“, Bergstr. 11, 86199 Augsburg

* Florian Lechner (lebt in München) beschäftigt sich mit der Präsenz von Skulptur und Plastik im Grenzbereich von Realität und Imagination. “Clippings“ als Projekt spürt der Frage nach, ob es in diesem Zwischenraum von Imagination und Realität so etwas wie negativen Raum geben kann. Das Ergebnis sollen Skulpturen bilden. Durch die Verschiebung von Punkten zu einer Linien und weiter zu einer Fläche wird in einer 3D-Software eine räumliche Struktur aufgefaltet. Diese räumliche Struktur wird durch sich selbst verschoben, was zu einer positiv-negativen Verschränkung führt. Dieser skulptural-plastische Vorgang lässt sich in der physikalischen Welt nicht erzeugen, sondern ist nur durch Vektoren in einer Software möglich. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Übersetzung und Materialisierung durch 3D-Druck in ein physisches Objekt (Skulptur).

Katrin Leitner (lebt in Kassel) ist eine Forscherin, die auf der Suche nach Methoden künstlerischen Denkens, Arbeitens und Argumentierens ist, nach den diversen Wegen, Zuständen und Strukturen des Wahrnehmens und des Bewusstseins, nach Formen des Verarbeitens. In ihren künstlerischen Arbeiten formuliert sie immer wieder grundlegende Fragen an die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft an unsere Existenz, an Raum und Zeit, und setzt sich damit auseinander, wie Wissen innerhalb menschlicher Gemeinschaften bewahrt und weitergegeben werden kann. Kunst als existenzieller Bestandteil unseres Lebens, das Erstellen kultureller Informationen für nachfolgende Generationen, die komplexen Zusammenhänge unserer sozialen Strukturen und des zwischenmenschlichen Gewebes, sowie ein intuitiv guter, hochsensibler und sinnlicher Zugang zum Material selbst, bilden das Fundament ihrer künstlerischen Tätigkeiten.

Jürgen Paas (lebt in Essen) greift formal Elemente der Minimal Art auf – er schafft Kreise, Rechtecke, Quadrate, Kuben und übersetzt sie in ein offenes Malereisystem, das Einzelaspekte wie Farbe, Form und Raum befragt. Hierbei verbindet er Systematik und Ordnung mit Zufall und Regellosigkeit, die sich in einer äußerst variantenreichen und sinnlichen Materialmalerei äußert. Auf die Wand gemalte und montierte verschiedenfarbige Figurationen stehen im Dialog mit den darauf oder daneben platzierten Archivsystemen aus Halterungen, Farbtafeln und Farbbändern. Die regelmäßigen geometrischen Formen von Kreis, Rechteck und Quadrat geben eine mathematische Klarheit vor, in ihrem Zusammenspiel aber suggerieren sie einen rhythmischen Raumklang, der im Kontext synästhetischer Wahrnehmung ein polyphones Gesamtkunstwerk zur Anschauung bringt. Text: Dr. Gabriele Uelsberg, Rheinisches Landesmuseum Bonn

Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils 14-18 Uhr u.n.V., je nach Corona-Lage. Die Ausstellung ist auch online in 3D unter www.zweigstelle-berlin.de begehbar !

Galerieprofil:

Die Zweigstelle Berlin bespielte von 2008 – 2016 eine Ladengalerie im Zentrum Berlins. Danach wurde sie in einen virtuellen ART-Shop mit Online-Ausstellungen umgewandelt. Parallel dazu wurden zahlreiche Pop up Projekte an verschiedenen Orten realisiert. Ab 2019 werden die Künstler der Zweigstelle Berlin im festen Ausstellungsraum „augsburg contemporary“ (in Kooperation mit der Claudia Weil Galerie) präsentiert.

 

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