Schlossgärten Oasen der Erholung sowie Orte der Artenvielfalt und Biodiversität
Die Beliebtheit der Schlossgärten und Parkanlagen sei im vergangenen Jahr enorm gewachsen, so Schreiber: „Noch nie haben so viele Menschen unsere historischen Gärten besucht.“ Dank der hervorragenden Pflege der Gartenanlagen durch die Gärtnerinnen und Gärtner in den 17 Außenverwaltungen kamen die Parkanlagen gut durch die besucherintensive Zeit. Dabei wurden Sie unterstützt durch zusätzliche Saison- und Aufsichtskräfte und die bayerische Polizei, der dafür ausdrücklicher Dank auszusprechen sei, so Schreiber.
Die Sehnsucht nach grünen Oasen zeige sich am Anstieg der Besucherzahlen im ganzen Freistaat: So verzeichnete der im Altmühltal auf der Willibaldsburg Eichstätt gelegene Bastionsgarten im vergangenen Jahr etwa 10.000 Gäste mehr als in den Jahren zuvor. Auch der Hofgarten Würzburg diente den heimischen Besucherinnen und Besuchern verstärkt als ein Ort der Erholung. Der Englische Garten in München stand durch den Zuspruch der Besucher nahezu durchgehend im Fokus. Die Gärten sind insbesondere abseits der Wege Inseln der Artenvielfalt und Biodiversität. Hierfür hatte die im Jahr 2020 abgeschlossene Bestandserfassung im Rahmen eines Kooperationsprojekts in Nymphenburg, der Rosenau in Rödental und der Eremitage in Bayreuth eindrucksvolle Nachweise erbracht. Das erfolgreich abgeschlossene Pilotprojekt hatte die Bayerische Schlösserverwaltung gemeinsam mit dem Bayerischen Umweltministerium und den Regierungen von Oberbayern und Oberfranken initiiert: http://q.bayern.de/th1yl. Die Bestandsaufnahme wird in Linderhof, im Park Schönbusch in Aschaffenburg und im Schlosspark Seehof in Memmelsdorf bei Bamberg fortgesetzt.
Für die Schlösser, Burgen und Residenzen bedeutete die viereinhalb Monate währende Schließungsphase ein Minus an Besuchern, aber ein Plus an Aufmerksamkeit durch Restauratoren und Denkmalpfleger. Die Zeit wurde intensiv genutzt. So konnten Bauvorhaben und Restaurierungsarbeiten teilweise schneller als vorgesehen voranschreiten oder bereits abgeschlossen werden. Zudem arbeitete die Schlösserverwaltung während der musealen Schließzeit an der Entwicklung neuer attraktiver Ideen und innovativer digitaler Angebote.
Großer Fortschritt während der musealen Schließzeit: Restaurierung in Schloss Neuschwanstein schreitet schnell voran / Viele neue Ausstellungsräume in den Schlössern
Die Zeiten mit weniger Besucherinnen und Besuchern bzw. geschlossenen Häusern ermöglichte der Schlösserverwaltung zahlreiche notwendige Restaurierungsarbeiten voranzutreiben. So schreitet beispielsweise die Restaurierung in den Prunkräumen von Schloss Neuschwanstein schneller voran als zuletzt geplant, ohne in Konflikt mit Besucherinteressen zu geraten (http://q.bayern.de/vyo9j). Arbeiten, die ursprünglich für die besucherfreien Nachtstunden geplant waren, wie etwa die Pflege und Restaurierung der Parkettböden oder der Türen in den Schauräumen, erledigten die Fachleute tagsüber und somit auch kostengünstiger. Gerade bei der Bodenrestaurierung mit teilweise längeren Trockenzeiten konnte viel Zeit eingespart werden. Gleiches gilt für die Restaurierung der Haupttreppe, die derzeit rasch vorankommt. Ein weiterer Vorteil war, dass geräuschintensive Arbeiten wie beispielsweise das Absaugen von Wand- und Deckenflächen nicht mit Führungen abgestimmt werden mussten und so ohne Unterbrechungen schnell beendet werden konnten.
Die Schlösserverwaltung bewertet diese Aspekte der musealen Schließzeit positiv; sie kommen den Besucherinnen und Besuchern nach der Wiederöffnung zugute. Zudem erwarten neue Ideen, spannende Veränderungen und erweiterte attraktive Museumserlebnisse die Besucherinnen und Besucher:
- Neben der Wiederöffnung der vollständig restaurierten Fürstbischöflichen Wohnräume in der Neuen Residenz Bamberg (http://q.bayern.de/sjg7k) hat die Bayerische Schlösserverwaltung in vielen Häusern in den vergangenen Monaten Ausstellungsräume überarbeitet oder erstmalig konzipiert.
- So können sich Besucherinnen und Besucher etwa in der Residenz Ansbach auf die neue Dauerausstellung „Kein Fürst ohne Pferd“ freuen.
- Im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg in München gibt es Neues über die Geschichte des Münchner Hof-Marstalls zu entdecken. Zudem richteten die Kuratorinnen die Geschirr- und Sattelkammer neu ein. Das Marstallmuseum, bisher vor allem bekannt für die weltberühmten Kutschen und Schlitten König Ludwigs II., kann nun angemessen die dazugehörigen Geschirre, Satteldecken, Schlittengeläute und „Aufputz“ für die Pferde präsentieren.
- Auf der Plassenburg ob Kulmbach wird im „Armeemuseum Friedrich der Große“ bis 7. November 2021 die Sonderausstellung „Fränkische Kostbarkeiten“ zu sehen sein. Dabei werden einige Ausstellungsstücke zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
- Bereits vor der Wiederöffnung gibt es für Schlösserliebhaber ein digitales Kulturerlebnis: die neu konzipierte Online-Ausstellung auf der Homepage der Residenz Bamberg (residenz-bamberg.de). Unter dem Titel „Zwischen Appartement und Depot. Die Sammlung der Neuen Residenz“ bietet sie demnächst einen Einblick in den reichhaltigen Bestand an Möbeln und Kunstwerken.
Highlight 2021: Die Gelbe Treppe in der Residenz als Abschluss des Wiederaufbaus im Herzen Münchens
Das Highlight 2021 für die Besucherinnen und Besucher ist die Eröffnung der vollständig rekonstruierten Gelben Treppe in der Residenz München. Das Projekt wurde durch die zusätzliche Förderung der Edith-Haberland-Wagner Stiftung möglich.
Veränderungen im Museumsbetrieb
Die Corona-Pandemie zwang die Bayerische Schlösserverwaltung 2020 zu einschneidenden Veränderungen im Besichtigungsbetrieb. Zum Schutz von Gästen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde für jedes museale Gebäude ein eigenes Schutz- und Hygienekonzept entwickelt und umgesetzt. Ein Großteil unserer Häuser konnte im Zuge dessen – abgesehen von den allgemeinen Schließungsperioden – geöffnet bleiben. Allerdings mussten die Besucherinnen und Besucher in den meisten Sehenswürdigkeiten, insbesondere in den Schlössern Ludwig II. mit erhöhten Wartezeiten und geänderten Wegeführungen bei stark reduzierten Gruppengrößen der Führungen rechnen. Um das Angebot attraktiv zu gestalten, wurden in einigen Schlössern und Burgen Entdeckerbögen für Familien oder Außenführungen angeboten. Die Besucherzahlen in Museen, Sammlungen und Raumkunstwerken der Bayerischen Schlösserverwaltung erreichten im Schnitt 30% eines Normaljahres.
Insgesamt nahm die Schlösserverwaltung 2020 über 38 Millionen Euro ein. Die Ausgaben für das operative Geschäft betrugen rund 77 Millionen Euro. Das bedeutet eine, in den Rahmenbedingungen, respektable Kostendeckungsquote aus dem operativen Geschäft von rund 50 %. Für Bauausgaben wurden daneben in 2020 rund 71 Millionen Euro verausgabt.
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
Schloss Nymphenburg, Eingang 16
80638 München
Telefon: +49 (89) 17908-0
Telefax: +49 (89) 17908-190
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Pressesprecherin
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E-Mail: presse@bsv.bayern.de
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