„Gerade im Lockdown wird deutlich: Kinder dürfen mit all den Herausforderungen nicht allein gelassen werden, die Online-Medien an sie stellen. Sie müssen besser geschützt werden und es ist höchste Zeit für ein Jugendschutzgesetz, das hierfür Lösungen bietet,“ sagt Caritas-Präsident Peter Neher am heutigen Safer Internet Day.

Ging es bisher im Jugendschutz vor allem darum, die Konfrontation mit gefährdenden Inhalten zu regulieren, gibt es heute andere Herausforderungen – die so genannten Interaktionsrisiken. Schon vor Corona waren Cybermobbing, Fake News und Sexting ein Problem. Die durch den Lockdown intensivierte Nutzung von Online-Medien verstärkt die Wahrscheinlichkeit, mit Gewalt, Abzocke, Datenklau und Co. konfrontiert zu sein – oder spielsüchtig zu werden. Eltern sind oft überfordert, die Bestimmungen des zuletzt 2002 reformierten Jugendschutzgesetzes sind überholt.

Ein Reformentwurf der Bundesregierung liegt vor, die Länder sind damit noch nicht zufrieden. Das sollte das parlamentarische Verfahren aber nicht blockieren. „Alle Akteure müssen endlich an einen Strang ziehen. Wir brauchen dringend ein neues Jugendschutzgesetz, damit Kinder ihre Rechte auf Bildung, Meinungsäußerung, Teilhabe und Spiel auch mit digitalen Medien sicher ausüben können,“ so Neher.

Zum Safer Internet Day
Für mehr Internet-Sicherheit und ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche wirbt der „Safer Internet Day“ am 9. Februar. In Deutschland wird der jährliche stattfindende, von der EU-Kommission initiierte Aktionstag von klicksafe koordiniert. Schwerpunkt dieses Jahr ist das Thema „Wem glaube ich? Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake.“

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