Grafik
Bureau Sandra Doeller
Schrift
Times New Arial, Liebermann Kiepe Reddemann
https://grafikdesigndenkensprechen.com
Erstes Einstiegsthema wird veröffentlicht
Grafikdesign durchdringt heute alle Lebensbereiche: von Beipackzetteln für Medikamente, Layouts von Büchern, Zeitschriften und Internet-Auftritten, über Logos auf Knöpfen, T-Shirts und Tragetaschen bis hin zum Plakat. Grafikdesign steuert mehr denn je unsere Informations- und Kommunikationskultur. Es begleitet damit nicht nur die Erscheinungsweise unseres Lebens, sondern bedingt unsere Wirklichkeit wesentlich mit. Grafikdesign gibt all dem, worüber sich die Mehrheit heute austauscht, ein Aussehen.
Angesichts der allseitigen Präsenz von Grafikdesign stellt sich die Frage, ob wir seiner Wirkungsmacht gerecht werden, wenn wir es als eine ausschließlich formale Angelegenheit bewerten. Wie können wir die intentionale Bildlichkeit von Grafikdesign zwischen freien und angewandten Kunstansprüchen denken und seine gesellschaftliche Verantwortung angemessen einordnen?
Im Rahmen des dreijährigen Projekts Grafikdesign Denken Sprechen werden Persönlichkeiten aus Theorie und Praxis eingeladen, um über Grafikdesign ins Gespräch zu kommen. Das Medium ist eine Website, die Fragestellungen und Themen aus verschiedenen Perspektiven dynamisch aufnimmt und weiterführt. Der Fokus liegt auf Bewertungskriterien und der Frage, welchen Stellenwert wir mit unserem Denken und Sprechen Grafikdesign einräumen. Im Ergebnis entsteht nach und nach eine Sammlung zu Kriterien von Grafikdesign, die seine aktuelle Bedeutung reflektiert und damit zum Diskurs anregt.
Die Einstiegsthemen der Plattform werden ab 11. Februar 2021 im monatlichen Intervall, jeden zweiten Donnerstag, auf der Website eingeführt. Dient das Jahr 2021 in seiner ersten Phase zur Einführung und Beschreibung der Problematik, geht es 2022 mit verändertem Modus und neuem medial erweiterten Webauftritt in der Phase des Diskurses mit Beiträgen von Theoretiker:innen und Praktiker:innen verschiedener Disziplinen weiter. Die Auswertung davon ist für Dezember 2023 geplant.
Am 11. Februar wird die Thematik zur Frage online gehen, warum das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik diesen Diskurs führen. Grafikdesign aus der Perspektive des Denkens und Sprechens, statt des gewohnten Zeigens und Sehens zu beleuchten, hat für das Museum Angewandte Kunst und seine Abteilung Buchkunst und Grafik im Wesentlichen zwei Gründe. Der eine betrifft das Museum, zu dessen Sammlungsauftrag Grafikdesign zählt. Zusammen mit anderen Grafikgattungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart ordnet es – schon allein aufgrund der Museumsbezeichnung – Grafikdesign der angewandten Kunst zu. Der andere Grund hängt mit den Sammlungskriterien zusammen. Ihre Aufgabe ist es, die identitätsstiftenden Merkmale von Grafikdesign, die Spezifik seiner intentionalen Bildlichkeit im Kontext der Lebenspraxis, im Unterschied zur freien bildenden Kunst einerseits sowie zum Industriedesign andererseits zu fassen.
Grafikdesign Denken Sprechen ist ein Projekt der Abteilung Buchkunst und Grafik des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt, initiiert von Dr. Eva Linhart. Die Plattform entsteht in Kooperation mit Bureau Sandra Doeller und Liebermann Kiepe Reddemann, unterstützt von Willkie Farr & Gallagher LLP.
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