Die adventistische Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V. erinnert anlässlich des Welttages der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar daran, die Armen in Deutschland und dem globalen Süden nicht aus dem Blick zu verlieren.

Jedes Jahr am 20. Februar machen die Vereinten Nationen mit dem Welttag der sozialen Gerechtigkeit auf Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft aufmerksam.  Wie sehr die Pandemie Arm und Reich trennt, zeige sich im Inland wie auch in den Projektländern von ADRA, so eine Pressemeldung der Hilfsorganisation. ADRA appelliere an Verantwortliche in Politik und Gesellschaft, den Armen beizustehen, „sonst werden wir die Pandemie nicht überwinden“. Das Motto des Welttages 2021 lautet: „Ein Aufruf zur sozialen Gerechtigkeit in der digitalen Wirtschaft”

Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und zahlreichen Sozialverbänden unterstütze auch ADRA Deutschland e.V. den Appell „Corona trifft Arme extra hart – Soforthilfen jetzt!“. Innerhalb kürzester Zeit hätten sich bereits über 130.000 Menschen dem Aufruf angeschlossen. Nächste Woche berate der Deutsche Bundestag die Forderungen dieser Kampagne.

Ungleichheit reduzieren

„Während wir in Deutschland und Europa über die Bestellung von Impfstoff streiten“, heißt es weiter in der Meldung, „gehen die Länder des globalen Südens zurzeit noch leer aus. Sie können im finanziellen Wettstreit um den Erwerb von Impfdosen nicht mithalten. Ihnen fehlt die „Marktmacht“ im Vergleich zum globalen Norden.“ Eines habe die Corona-Krise schon jetzt gelehrt: Gesundheit sei ein globales Thema! „Was geschieht, wenn in den Entwicklungsländern kaum Impfungen stattfinden?“

Bis jetzt würden 75 Prozent aller Covid19-Impfungen in nur zehn Ländern durchgeführt. Zeitgleich hätten aber 130 Länder noch nicht einmal eine einzige Dosis erhalten. ADRA Deutschland schließe sich in dieser Sache dem Aufruf des UN-Generalsekretär António Guterres an, der einen weltweiten Impfplan gegen die Corona-Pandemie verlange.

Niemanden zurücklassen!

Die neuen Virusvarianten belegten auch, wie wenig ein „Impfnationalismus“ grundlegend einer Bekämpfung der Pandemie dienen würde. Eine sogenannte südafrikanische oder britische Virusmutation werde sich in einer mobilen Welt unaufhaltsam weiter ausbreiten. Niemand könne sich dauerhaft einbilden, auf einer isolierten Insel zu überleben. Aus diesem Grund müsse die Impfstrategie global gedacht werden. In dieser besonderen Corona-Krise gelte der Grundsatz: „Niemand darf zurückgelassen werden“! Letztlich sei es im Interesse aller Menschen und entspreche dem Verständnis der Würde des Menschen. Bundesminister Gerd Müller (CSU) machte deshalb unlängst deutlich, man müsse auch in Entwicklungsländern baldmöglichst mit dem Impfen anfangen, „sonst kommt das Virus im nächsten Flieger zu uns zurück".

Den Zustand der Gerechtigkeit könne man daran bemessen, wie mit den Ärmsten der Armen umgegangen wird. Zunehmende Ungleichheit zwischen Norden und Süden auf unserem Globus, den sogenannten entwickelten und wenig entwickelten Ländern, sowie zunehmende Ungleichheit in jeweils einzeln zu betrachtenden Ländern führe unweigerlich zu sozialer Ungerechtigkeit. Dem müssten sich die Weltgemeinschaft und einzelne Staaten, dem müsse sich jeder einzelne Bürger und jede Bürgerin in zivilgesellschaftlichen Strukturen entgegenstellen. ADRA Deutschland e.V. sehe den Auftrag, sich dieser großen Herausforderung zu stellen.

Weitere Informationen zu ADRA Deutschland e.V.: www.adra.de

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