Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) verlangt von den heimischen Schlachtunternehmen und Molkereien spürbare höhere Auszahlungspreise zur Überwindung der aktuellen Erlöskrise in der Landwirtschaft. Angesichts positiver Marktsignale sei es an der Zeit, die sehr einseitige Kostenbelastung innerhalb der Wertschöpfungskette bei Lebensmitteln zu korrigieren und damit die finanziellen Hilfspakete der Bundesregierung zu flankieren.       

WLV-Präsident Hubertus Beringmeier findet für die aktuelle Situation klare Worte: „Die durch die Corona-Pandemie, die Afrikanische Schweinepest (ASP) und mehrere Dürrejahre hervorgerufenen Verwerfungen und Marktbelastungen haben die gesamte Lebensmittelkette unter Druck gesetzt. Wegbrechende Absatzmärkte im In- und Ausland und zeitweise Engpässe bei den Arbeitsabläufen in vielen Schlachthöfen haben zu einem starken Preisverfall geführt. Die Hauptlast der Krise tragen bis zum heutigen Tag jedoch eindeutig die Bauernfamilien. Schlachthöfe und Molkereien müssen sich jetzt ihrer Verantwortung stellen und die Erzeugerpreise spürbar anheben!“

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband weist darauf hin, dass die wirtschaftliche Situation vieler Tierhalter angesichts stagnierender Erlöse und dürrebedingt massiv gestiegener Futterkosten sehr angespannt ist. Schweinehalter, Bullen- und Kälbermäster wie auch die Milchvieh haltenden Betriebe schreiben seit Monaten rote bis tiefrote Zahlen.

Beringmeier: „Die heimischen Schlachthöfe haben in der letzten Woche zugeben müssen, dass sie seit langem zu Niedrigstpreisen bei den Bauern einkaufen, ihre Abgabepreise an den Lebensmitteleinzelhandel aber nicht abgesenkt haben. Wer von einem fairen Miteinander redet – auch im Hinblick auf künftige Marktentwicklungen – muss jetzt zügig die Erzeugerpreise erhöhen.“  

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