Handarbeiten und kreative Tätigkeiten sind im Trend. Ob Änderung oder Neuanfertigung eines Kleidungsstücks oder das Nähen einer Tasche oder eines Kissenbezugs. Eine Nähmaschine sorgt für saubere Nähte und ein schnelleres Ergebnis als mit der Hand. Gerade für Näh-EinsteigerInnen ist die einfache Handhabung einer Nähmaschine wichtig. Auf welche Kriterien VerbraucherInnen achten sollten, weiß TÜV SÜD-Expertin Andrea Mertl.

Die Auswahl an Nähmaschinen ist groß, und so sollten Interessierte sich vorher genau überlegen, wofür sie den praktischen Alltagshelfer in erster Linie verwenden möchten. Geht es ums Kürzen von Jeans oder sollen kreative Geschenke oder Wohnaccessoires hergestellt werden? Nicht alle Nähmaschinen sind zum Bearbeiten verschiedener Materialien geeignet.

Nähmaschinen im Überblick

„Mit einer Freiarm-Nähmaschine lassen sich runde Bündchen und Hosenbeine problemlos kürzen und vernähen“, erklärt Andrea Mertl. Sie bietet damit die Möglichkeit, auch sehr enge Hosenbeine einfach zu kürzen. Genauso lassen sich aber natürlich auch größere Arbeiten anfertigen.

Eine Computer-Nähmaschine hat einige Stiche einprogrammiert und kann beispielsweise aufwändige Zierstiche oder Knopflöcher automatisch herstellen. Die Auswahl an Zierstichen und -mustern ist bei Computer-Nähmaschinen deutlich größer als bei analogen Nähmaschinen. Allerdings sind diese Maschinen selten intuitiv zu bedienen – eine längere Beschäftigung mit der Bedienungsanleitung vor der ersten Benutzung ist empfehlenswert.

Fortgeschrittene HandarbeiterInnen kommen auch mit einer Overlock-Maschine zurecht. Sie ist für Vielnäher geeignet, die Stoffränder veredeln möchten. Im Gegensatz zu einer normalen Nähmaschine kann sie den Unter- mit dem Oberfaden verschließen. Wer seine Werke mit einer hübschen Stickerei verzieren möchte, sollte eine Stickmaschine wählen. Besonders für individuelle Geschenke, wie mit Namen bestickte Kissen oder Decken, ist sie eine hilfreiche Unterstützung. „Umschauen lohnt sich, denn es gibt auch moderne Computer-Nähmaschinen mit integrierter Stickfunktion“, weiß die Expertin.

Nützliche Ausstattungsmerkmale

Manche schwören auf eine automatische Einfädelhilfe. Sie erleichtert sicherlich die feinmotorische Anforderung, den Faden durch das Nadelöhr zu bringen. Praktisch ist ein Fadenabschneider und in der Regel immer vorhanden ist die Umspulfunktion. Ein Rückwärtsknopf zum Faden vernähen gehört zur Grundausstattung und sollte an einer gut zugänglichen Stelle positioniert sein. Um Reißverschlüsse einfacher einnähen zu können, sollte für verdeckte und nicht-verdeckte Reißverschlüsse je ein passender Fuß der Nähmaschine beiliegen. Bei dieser Gelegenheit können Interessierte gleich nachsehen, ob die Füße leicht zu wechseln sind, ebenso wie die Nadel selbst. Eine Beleuchtung ist meist integriert, auch hier lohnt sich der genaue Blick, ob die Glühbirne unkompliziert ausgewechselt werden kann. Wer mit unterschiedlichen Stoffen arbeitet, braucht auch stoffspezifische Nadeln. Sind diese mit dabei? Ein Tipp der Expertin: „Um gute Nähergebnisse zu erzielen, sollte eine Nähmaschine mindestens drei Sticharten und eine Auswahl der Stichbreite und -länge haben.“ Wer experimentierfreudig ist und gerne Neues ausprobiert, ist mit einer Nähmaschine mit vielfältigeren Möglichkeiten sicher besser beraten.

Testen und Ausprobieren

Idealerweise schaut man sich die Nähmaschine vor dem Kauf an und probiert sie am besten auch noch aus. Nur so lässt sich feststellen, ob die Maschine einen guten Stand hat und bei maximaler Geschwindigkeit nicht verrutscht. Gleichzeitig kann so getestet werden, ob das Fußpedal sensibel auf unterschiedliche Geschwindigkeiten reagiert. Wer viel näht, sollte auch auf den Geräuschpegel beim Betrieb achten. Zu bevorzugen sind dann Maschinen, die leise und rund laufen.

Nach dem Gebrauch wird die Nähmaschine meist in einem Schrank verstaut. Sie sollte daher gut abbaubar und nicht allzu schwer sein. Zum Schutz dient eine Abdeckung oder ein guter Karton, am besten mit Tragegriff. Häufig findet sich im Innenraum der Maschine ein Fach, um Spulen und Ersatznadeln ordentlich aufzubewahren. Auf Sicherheit und Langlebigkeit getestete Maschinen weisen das blaue TÜV SÜD-Oktagon auf. Zusätzlich werden die Nähmaschinen auch auf ihre Gebrauchstauglichkeit geprüft.

Pflege und Wartung

Wie jedes Haushaltsgerät, sollte auch eine Nähmaschine gepflegt und gewartet werden. Dazu reichen ein Nähmaschinenöl und ein feiner Pinsel aus, häufig sind diese im Lieferumfang inbegriffen. Staubfussel am Stofftransporter können mit dem Pinsel entfernt werden. Die Bedienungsanleitung sollte Hinweise enthalten, welche Stellen hin und wieder geölt werden müssen.

Tipps im Überblick:
• Auf festen Stand achten
• Lärmpegel prüfen
• Strukturierte und verständliche Bedienungsanleitung
• Größe und Gewicht beachten
• Übersichtliche Bedienung kontrollieren
• Auf einfachen Auf- und Abbau achten

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