Bereits seit dem 17. Jahrhundert empfangen die Quintas, ehemalige Herren- oder Gutshäuser auf Madeira, Besucher aus aller Welt. Ursprünglich nutzten vor allem wohlhabende Kaufleute auf ihrem Weg über den Atlantik, aber auch Kranke auf der Suche nach heilsamer Luft die prächtigen ländlichen Anwesen zum Nächtigen und Kurieren. Noch heute sind die Quintas beliebte Orte zum Übernachten, dienen sie doch als Rückzugsort für alle jene, die eingebettet in üppige Blumengärten, jahrhundertealte Bäume, Teiche und Grünflächen stilvoll lustwandeln und in den Charme vergangener Zeiten eintauchen möchten.

Quinta da Casa Branca: Wo Herrenhäuser auf modernes Design treffen

Mitte des 19. Jahrhundert auf einer sechs Hektar großen Plantage errichtet, machte sich die Quinta da Casa Branca schnell einen Namen auf der Insel – weniger durch die angebauten Bananen, sondern vielmehr durch die Produktion von Madeirawein. Die Nachkommen des bekannten Weinhändlers John Leacock, der den Weinhandel mit England Mitte des 18. Jahrhunderts vorantrieb, machten aus der Familie bis 1925 einen der größten Produzenten der Insel. Bis heute gehört der Leacock´s zu den beliebtesten Marken und wird international vertrieben. Nicht nur das altehrwürdige Herrenhaus, sondern auch sein moderner Anbau dienen heutzutage als Hotel mit Meerblick. Dessen preisgekröntes Glasdesign – inspiriert durch Frank Lloyd Wright – steht im starken Kontrast zur natürlichen Umgebung gespickt mit zahlreichen endemischen und exotischen Pflanzen wie Bambus, Bananenstauden, meterhohen indischen Gummibäumen, Palmen oder farbenfrohe Blumen. Auch heute noch darf eine Bananenplantage nicht fehlen. Seit 2003 zählt die Quinta zu den „Small Luxury Hotels of the World“.

Quinta do Furão: Wo der Wein mit den Füßen getreten wird

Hoch oben auf einer Klippe an der Nordostküste bei der Ortschaft Santana gelegen, thront die Quinta do Furão majestätisch und wacht über den Atlantischen Ozean. Drei der fünf Hektar Land sind mit Gemüse und Kräutern bepflanzt, doch auch Bio-Weinreben sind hier zu finden, darunter die Rebsorten Arnsburger, Nacional Touriga, Verdelho und Tinta Roriz. Jedes Jahr im September dürfen die Hotelgäste im Rahmen des Madeira Wine Festivals nicht nur bei der Lese mithelfen, sondern die Trauben auch direkt mit den eigenen Füßen stampfen und die große Schaupresse bedienen – und zum Dank den ein oder anderen edlen Tropfen verkosten. Damit der Wein nicht zu schnell zu Kopf steigt, wird traditionelles Süßkartoffel-Bauernbrot gereicht, das auf der Quinta jeden Tag im großen Steinofen frisch gebacken wird. Sind Hunger und Durst erst einmal gestillt, locken einige der schönsten Wanderwege der Insel durch die üppig-grüne Vegetation rund um das Gelände.

Quinta da Rochinha: Kultur mit Aussicht

Rund 25 Fahrminuten von Funchal auf einer Steilklippe gelegen, bietet die Quinta da Rochinha einen weiten Panoramablick über die kleine Ortschaft Ponta do Sol und die Südküste. Die Architektur der Quinta, die auch unter dem Namen „Estalagem da Ponta do Sol“ bekannt ist,vereint das Ursprüngliche mit der Moderne, gesellten sich hier doch im Laufe der Jahre im Rahmen einer aufwendigen Restaurierung ein Infinitypool, große Glasfronten und eine ausladende Terrasse zum einstigen Haupthaus. Die ruhige Lage, der kleine Badestrand mit schwarzem Sand und das hauseigene Spa inklusive Hammam und Whirlpool locken alle Erholungssuchenden in die Quinta. Zum kulturellen Programm des Hauses gehört das Musikfestival „L Concerts“, das hier regelmäßig im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe Station hält. Hierbei handelt es sich um zehn Konzerte, bei denen sich portugiesische und internationale Musik mit den Klängen von Indie-, Rock- oder Jazzmusik vereint.

Quinta do Monte Panoramic Gardens: Per Seilbahn in den Schlaf

Inmitten des historischen Stadtteils Monte gelegen, gelangen Gäste von der Altstadt Funchals aus mit einer Seilbahn zur Quinta do Monte Panoramic Gardens. Im Inneren des Areals begeben sie sich auf eine Sinnesreise durch jahrhundertealte Bäume, subtropische Pflanzen und dem einzigartigen madeirensischen Lorbeerwald, der seit 1999 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Bis heute hat sich das ehemalige Herrenhaus seinen traditionellen Einrichtungsstil mit antiken Möbeln und eleganten Teppichen erhalten, moderne Erweiterungen wie ein überdachter Pool und ein Wintergarten mit Blick auf den Ozean sorgen für frischen Wind. So außergewöhnlich wie die Anfahrt zur Quinta ist auch der Abstieg, gelangen Gäste doch wahlweise auf rasante Art mit den bekannten Korbschlitten von Monte wieder zurück in die Altstadt Funchals.

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Über Visit Madeira

Goldiger Golf, fulminante Farben: Madeira und die Nachbarinseln Porto Santo, Desertas und Selvagens sind ein naturbelassenes Paradies und profitieren, knapp vier Flugstunden von Deutschland entfernt, dank der Wärme des Golfstroms ganzjährig vom milden Klima und zehn bis elf Stunden Tageslicht – sogar im Winter. Dabei scheint die Vielfalt des Archipels grenzenlos: Vom weiten Goldstrand der Insel Porto Santo über Lava-schwimmbäder und mächtige Berge vulkanischen Ursprungs bis hin zum Hochmoor von Paul da Serra gibt es zahlreiche Landschaften zu erkunden. Die Blumeninsel lockt nicht nur Naturliebhaber an, sondern auch Sportler, die ihre Abenteuerlust beim Wandern, Klettern oder Surfen stillen. Im angenehm warmen Atlantik begegnen Taucher und Schnorchler Barracudas, Anglerfischen, Delfinen, Rochen und Walen. In der Haupt-stadt Funchal werden alte Traditionen gepflegt – und das Leben bei zahlreichen Feiern gebührend zelebriert: Das Blumenfest „Festa da Flor“ zur Begrüßung des Frühlings ist nur ein Eintrag im prallgefüllten Festivalka-lender Madeiras und einer von vielen Gründen, warum dieses charmante Eiland seinem Titel als Insel des ewigen Frühlings alle Ehre macht.

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