Am 18. Februar 2021 fand eine mit knapp 130 Teilnehmenden aus verschiedensten Sparten der Industrie, der Herstellung und Planung von Anlagen gut gebuchte C.A.R.M.E.N.-WebKonferenz zum Thema „Prozesswärme mit Holzenergie“ statt. Den Teilnehmenden wurde von namhaften Referenten aufgezeigt, welche Potenziale für die Dekarbonisierung der Prozesswärme mittels Holzenergie bestehen, welche politischen, rechtlichen und fördertechnischen Rahmenbedingungen gegeben sind und wie sich der Weg konkreter Projekte von der Planung bis zur Umsetzung gestaltet.

Nach einer kurzen Eröffnung durch Gilbert Krapf von C.A.R.M.E.N. e.V. und Moderator Hinrich Neumann von Top Agrar, hielt Dr. Johann Niggl, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien, Energiedialog vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ein Grußwort. Er betonte, dass fast alle Industrieprozesse mit Prozesswärme aus Holz stattfinden könnten, da ein sehr hohes Temperaturniveau erzeugt wird. Es handelt sich um ein Thema, welches weiter an Präsenz gewinnen wird.

Im ersten Fachvortrag beschäftigte sich Matthias Held vom Fachverband Holzenergie im BBE mit dem Thema „aktuelle politische Rahmenbedingungen“. Er stellte unter anderem die geforderten Reduktionen von Treibhausgasen dar. Ebenso ging er auf das Potential der Prozesswärme ein und hat die Bedeutung der Medien bei der Akzeptanz von Holzenergie hervorgehoben. Kurz wurde auf verschiedene Studien vom Holzpotential eingegangen und abschließend über die politischen Rahmenbedingungen wie Förderung durch den Bund und das EEG berichtet. Im Anschluss referierte Thomas Siegemund vom SUSTAINABLE RESOURCES Verification Scheme GmbH über RED II. Er erläuterte die komplexen Zusammenhänge der Zertifikationen für Holzbrennstoffe für deren Nachhaltigkeitsanforderungen bei der Richtlinie RED II und deren Umsetzung in die Praxis. Im Vortrag zu „Fördermittel für Prozessenergieanlagen mit Biomassebrennstoffen“ führte Tim Steindamm vom Seeger Engineering GmbH durch den sehr komplexen Förderdschungel und brachte einige Beispiele aus der Praxis zur Veranschaulichung. Dr. Rainer Schrägle von der Technologica GmbH beleuchtete in seinem Thema „Altholzbrennstoffe unter dem Regime der 44. BImSchV“ den Einsatz der Brennstoffe und was dieser für die Einordnung in die jeweiligen Genehmigungsverfahren zur Folge hat.  „Praxiserfahrungen aus laufenden Projekten: Klärschlammtrocknung, Gärtnerei, Paletten“ wurde von Stephan Kelbsch von der eta Energieberatung GmbH thematisiert. Er ging kurz auf die Tücken bei  Genehmigungsverfahren ein und stellte innovative Projekte wie eine Klärschlammtrocknung vor. Ebenso wurde kurz der Einsatz von verschiedenen  Brennstoffen thematisiert. Der letzte Vortrag „Prozessdampf aus Gebrauchtholz“ kam von Thomas Schmidmeier von Schmidmeier NaturEnergie GmbH. Der Referent stellte die derzeit eingesetzten Technologien kurz vor. Besonderes Augenmerk wurde auf die Qualitätssicherung der Brennstoffe gelegt.  Auch auf politische und fördertechnische Herausforderungen wurde eingegangen und am Schluss knapp zehn umgesetzte Praxisprojekte kurz dargestellt.

Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen zu stellen und verschiedene Aspekte zu thematisieren. Insgesamt war die Veranstaltung ein großer Erfolg und wird zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal veranstaltet.

Über den C.A.R.M.E.N. e.V.

C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, wurde 1992 gegründet und ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung.

C.A.R.M.E.N. e.V. bündelt Informationen und bietet kostenfreie, neutrale Beratung für alle Interessengruppen. Das Netzwerk ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) in Straubing.

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