Rund 200.000 Patienten werden in Deutschland jährlich wegen eines Karpaltunnelsyndroms operiert – eine der häufigsten Nervenkompressionserkrankungen der Hand. Unter diesem Schwerpunkt veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) den diesjährigen „Tag der Hand“, der am 1. März stattfindet. Viele Handexperten erläutern in digitalen Formaten Prävention, Erkennung und Behandlung der Erkrankung. So auch Dr. Jörg Elsner, Chefarzt Plastische, Ästhetische, Rekonstruktive und Handchirurgie  an den Asklepios Kliniken Harburg, St. Georg und Barmbek: Er erklärt, inwiefern insbesondere die vermehrte Arbeit im Homeoffice Auswirkungen auf die Handgesundheit haben kann.

Durch die Corona-Pandemie ist die Anzahl an Arbeitnehmern, die von zuhause aus arbeiten, stark angestiegen: Schätzungsweise 20 Millionen Beschäftigte arbeiteten 2020 komplett oder teilweise im Homeoffice, das entspricht fast der Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland. Die Arbeit am eigenen Schreibtisch daheim wirkt sich nicht nur auf die Psyche aus, sondern kann auch körperliche Erkrankungen begünstigen. „Viele Menschen, die im Laufe des letzten Jahres vermehrt im Homeoffice tätig waren, arbeiten zuhause teilweise nicht mit derselben Ausstattung wie im Büro. Ob Bürostuhl, Tisch oder Maus: Das richtige Equipment hat großen Einfluss auf unsere Körperhaltung, auch die der Hand. Wenn die Hand also dauerhaft einer ungünstigen Haltung ausgesetzt ist, können Nervenschädigungen wie das Karpaltunnelsyndrom die Folge sein. Da hilft im fortgeschrittenen Stadium oft nur eine Operation“, so der Experte, der standortübergreifend an den Asklepios Kliniken Harburg, St. Georg und Barmbek operiert und mit seinem Team allein im vergangenen Jahr rund 1.000 Patienten mit Nervenkompressionen der Hand operiert hat.

Eingeengter Handnerv: Das Karpaltunnelsyndrom

Taubheitsgefühl, Stechen oder Kribbeln in der Hand – vor allem nachts: Das sind häufig die ersten Symptome eines Karpaltunnelsyndroms. Sind diese Symptome zunächst eher lästig und störend, können sie schnell zu schmerzhaften Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel dem Verlust der Greiffähigkeit, werden. Darum ist die frühe Erkennung besonders wichtig. Bei Beschwerden kann ein Neurologe mithilfe der elektrophysiologischen Untersuchung feststellen, ob eine Erkrankung vorliegt, dann übernehmen Elsner und sein Team die Behandlung. „In den meisten Fällen können wir Patienten, die frühzeitig zu uns kommen, mit konservativen Maßnahmen wie Schienen oder Medikamenten behandeln. Kommen sie jedoch mit einer ausgeprägten Schädigung, müssen wir operieren. Dieser Eingriff findet ambulant mit Lokalbetäubung statt und verhilft so gut wie immer zu Beschwerdefreiheit“, erklärt Elsner. Damit es gar nicht erst zu Nervenkompressionen wie dem Karpaltunnelsyndrom kommt, rät der Experte vor allem zur richtigen Handhaltung und dem vermeiden von starken einseitigen Belastungen. Für die Arbeit im Homeoffice bedeutet das: Die Hand sollte im 90-Grad-Winkel zum Tisch liegen und Beschäftigte im Homeoffice sollten am besten eine Handgelenkauflage oder ein Polsterkissen (z.B. spezielles Mousepad) verwenden – ebenso sollten Hand und Unterarm auf einer Höhe gehalten werden.

Weiterführende Informationen der DGH:
https://www.dg-h.de/files/aktuelles/dgh_flyer_nervenkompressionen_0.pdf

Chefarzt Dr.Jörg Elsner im Video:
https://youtu.be/YLmzjgkKVtE

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