Was sonst in einem Seminarraum über die Bühne geht, kann nun auch im Wohnzimmer gelernt werden. Feuerwehrleute aus zehn Städten und Gemeinden des Vogelsbergkreises sind nun Teil dieser Premiere. Sie absolvieren den 20 Unterrichtseinheiten umfassenden „Sprechfunkberechtigungslehrgang“ der Feuerwehrschule des Vogelsbergkreises online. Nur die praktische und schriftliche Prüfung muss als Präsenzveranstaltung erfolgen.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Alsfeld-Elbenrod, Antrifttal-Ruhlkirchen, Wartenberg-Landenhausen, Lauterbach-Frischborn, Mücke-Ober-Ohmen, Lautertal-Dirlammen, Schotten, Schlitz-Willofs, -Üllershausen und Ulrichstein geht es an sechs Tagen darum, das Handwerkszeug zu lernen, das für den Übungs- und Einsatzalltag der Feuerwehr unerlässlich ist. In den 20 Unterrichtseinheiten werden beispielsweise Sprechfunknachrichten, der Sprechfunkverkehr, Kartenkunde, Funkübungen und die Funkgerätekunde trainiert, um später im Einsatz schnell helfen zu können. Vorab haben die Teilnehmer die Lehrgangsunterlagen erhalten. Um mitzumachen sind ein Laptop, ein Headset, ein Funkgerät und eine topografische Karte nötig.

Vor der Kamera sind die Ausbilder Ralf Winter aus Mücke, Thorsten Dampf aus Ulrichstein, Carsten Naumann aus Schotten und Markus Weppler aus Schlitz aktiv. Sie schulen in den verschiedenen Lehrgangsschwerpunkten. Im Hintergrund sind außerdem Carsten Schmidt und Mathis Kruse aus Alsfeld, Björn Preuß von Brincken, Kreisbrandmeister aus Romrod, und Stefan Preuß, Kreisbrandmeister aus Mücke tätig.

Für die Organisation und die Absprachen mit der Feuerwehragentur ist Hubert Helm, stellvertretender Kreisbrandinspektor, verantwortlich. Vorab hat sich Stefanie Nettbohl vom Amt für Gefahrenabwehr des Vogelsbergkreises, Sachgebiet Brand- und Katastrophenschutz, um die Unterlagen für die Lehrgangsteilnehmer gekümmert.

Im Flächenkreis Vogelsberg bietet das Online-Format einen besonderen Vorteil: Die langen Anfahrten fallen weg – von Zuhause aus können sich Seminarteilnehmer flexibel zuschalten. Außerdem können die Lehrgänge auch während der Corona-Pandemie durchgeführt und so Feuerwehrnachwuchs ausgebildet werden.

Die Erfahrungen sind gut, das Fazit positiv: Neun Ausbilder hatten im Vorfeld des Lehrgangs bei der Feuerwehragentur eine Ausbildung zu Online-Dozenten absolviert. Daher war die „Online-Premiere“ keine allzu große Herausforderung mehr.

Die Onlineausbildung soll die Präsenzausbildung in der Zukunft nicht ersetzen, ist allerdings eine sinnvolle Ergänzung beziehungsweise Alternative.

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