Datenökonomie, Aufmerksamkeitsökonomie und trotzdem den Menschen nicht aus dem Auge verlieren: Wie die Tourismusbranche trotz der aktuellen Krise die digitalen Chancen ergreifen kann, zeigte das 1. digitale Branchentreffen der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH am 25. Februar 2021. Rund 80 Teilnehmer*innen aus Tourismusverbänden, der Hotellerie, der Gastronomie sowie den Kultur- und Freizeiteinrichtungen nahmen an dem virtuellen Gedanken- und Erfahrungsaustausch teil. Vom Hochschwarzwald bis hinüber auf die Schwäbische Alb, von Freiburg bis hinauf nach Hamburg haben sich die Teilnehmer für das Branchentreffen angemeldet.

Groß ist daher die Freude von Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz: “Seit Beginn der Corona-Pandemie ist uns allen noch stärker als bisher bewusst geworden, wie wichtig das Thema Digitalisierung ist. Dass die Stadt Karlsruhe dabei auch für den Tourismus eine digitale Vorreiterrolle spielen kann, haben wir mit unserem Schaufenster Karlsruhe, unserer digitalen Tourist-Information, und dem Gewinn beim Wettbewerb „European Capital of Smart Tourism 2020“ bewiesen. Das digitale Branchentreffen mit vielen wichtigen touristischen Partnern und einem intensiven Austausch hat uns heute wieder darin bestätigt.“

Von digitaler Besucherlenkung bis radikale Kundenorientierung

André Lomsky, Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH, erklärt das rege Interesse am digitalen Branchentreffen mit der Aktualität des Themas: „Mit unserem Thema und mit unserem Referenten haben wir voll ins Schwarze getroffen! Gerade in der Corona-Zeit müssen die touristischen Partner sichtbar bleiben und von potenziellen Gästen auch online gut gefunden werden. Dahinter steckt aber ein konsequentes Datenmanagement, beispielsweise mit strukturierten Daten für Suchmaschinen im Internet. Mit unserer heutigen Veranstaltung haben wir Impulse gegeben, wie sich Daten-Strategien erstellen lassen, sei es für durchgängige Buchungssysteme oder digitale Besucherorientierung.“

Für das Impulsreferat "Die digitale Transformation in Zeiten der Krise – so werde ich zum Gewinner der Veränderung" konnte Stefan Möhler, Geschäftsführer der netzvitamine GmbH, gewonnen werden. „Beim digitalen Wandel, gerade im Tourismus, ist die Veränderungsgeschwindigkeit extrem hoch“, führt Stefan Möhler aus. „Daher müssen sich die Akteure mit neuen, ökonomischen Regeln auseinandersetzen. Auf Grundlage von Plattformen wie Google, Amazon oder Facebook ist es vor allem die Datenökonomie, die unseren digitalen Alltag bestimmt. Daten sind das neue Öl – und daraus wird der Treibstoff der Digitalisierung gewonnen. Für Tourismusakteure ist daher die sorgfältige Pflege und Auswertung der Daten imminent wichtig. So können wir noch besser den Bedarf der Gäste ermitteln und uns auf eine radikale Kundenorientierung fokussieren“

Um nach dem Impulsreferat die Fragerunde zu inspirieren, wurden die Teilnehmer via dem Umfragetool Mentimeter zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung eingeladen. Hier wurde deutlich, wie sehr Datenerfassung, Datenmanagement, Datenpflege und Datensicherheit die Teilnehmer beschäftigen. Dabei ergaben sich im Gespräch viele Lösungsansätze, wie sich dies in den Alltag integrieren lässt: Schritt für Schritt, strukturiert und indem man alle Mitarbeiter mitnimmt.

Auch als „echten Berührungspunkt“ zu den Gästen steht der Mensch weiterhin im Vordergrund. So kann sich gerade beim Bezahlen oder beim Warten in der Schlange in der Tourist-Information ein Gespräch ergeben, in dem wichtige Daten wie die Kundenzufriedenheit oder besondere Wünsche erfragt werden. Oder man nutzt den Kontakt, um eine gute Bewertung auf Google My Business zu erhalten.

So konnten die Teilnehmer des 1. digitalen Branchentreffens das einstimmige Fazit ziehen, dass auch bei der Digitalisierung am Ende der Mensch zählt. Oder wie Stefan Möhler erläuterte: „Trotz High-Tech sind echte Menschen gefragt, es braucht auch weiterhin noch empathische Gastgeber.“

Das nächste digitale Branchentreffen der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH findet April/Mai 2021 statt. Die Veranstaltung wird unter dem Motto „Städtetourismus –  Neue Angebote braucht die Stadt. Konzepte für den Re-Start“ stehen.

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