Die Corona-Beschlüsse sind keine echte Öffnungsstrategie für den Handel. Die in Bayern vom Lockdown betroffenen Unternehmen werden bis Ende März weitere 1,6 Milliarden Euro Umsatz verlieren.

Mit großer Enttäuschung und Unverständnis hat der Handel auf die heutigen Beschlüsse des Bayerischen Ministerrats reagiert. Denn die für eine Wiedereröffnung aller Geschäfte als Bedingung genannte, stabile Inzidenz von unter 50 ist auf absehbare Zeit nicht flächendeckend zu erreichen. Click & Meet wird die meisten Händler nicht einmal annähernd retten. Ernst Läuger, Präsident des Handelsverbands Bayern (HBE), kann nur mit dem Kopf schütteln. „Die beschlossenen Maßnahmen sind eine Katastrophe für den Handel. Faktisch wird der Lockdown trotz aller theoretischen Öffnungsperspektiven bis Ende März verlängert.“

Da vom Handel erwiesenermaßen nur eine geringe Infektionsgefahr ausgeht, hatte sich der HBE für eine komplette Öffnung aller Geschäfte ab dem 8. März eingesetzt. Der jetzt vereinbarte Stufenplan für Öffnungen ist laut Läuger nur ein Feigenblatt für die Lockdown-Verlängerung. Die „angebliche Öffnungs-Matrix ist nicht mehr als eine Beruhigungspille für den Handel“, so Läuger. Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März kostet die geschlossenen Händler in Bayern rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz. „Das können wir nicht mehr verkraften. Bis Ende März sind viele Händler bereits seit mehr als 100 Tagen geschlossen.“

Der HBE befürchtet eine große Pleitewelle im Handel, denn gleichzeitig kommen die groß angekündigten staatlichen Hilfszahlungen nur schleppend und spärlich an. Mindestens 8.000 Unternehmen sind in Bayern von Insolvenz bedroht und rund 25.000 Jobs im Handel stehen auf der Kippe. Läuger: „Der Totentanz im bayerischen Einzelhandel wird das Gesicht unserer Innenstädte dramatisch verändern.“

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Der Handelsverband Bayern (HBE) ist die unternehmenspolitische Interessenvertretung des bayerischen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Bayern 58.000 Einzelhandelsunternehmen mit 320.000 Beschäftigten einen Umsatz von über 71 Milliarden Euro jährlich.

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