Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr plant, finanziert und kontrolliert, hat die Ergebnisse einer Fahrgast-Potenzialanalyse für die untere Steigerwaldbahn zwischen Schweinfurt und Kitzingen veröffentlicht. Die gutachterliche Prognose der BEG weist ein Nachfragepotenzial von 563 Personenkilometern pro Kilometer Streckenlänge aus. Dieser Wert drückt die durchschnittliche Auslastung der untersuchten Bahnstrecke auf ihrer ganzen Länge aus. Damit wird der maßgebliche Schwellenwert von 1.000 Personenkilometer pro Kilometer Streckenlänge deutlich verfehlt. Dieser Schwellenwert ist Teil der bayernweit einheitlichen Kriterien, die für eine potenzielle Reaktivierung von Bahnstrecken erfüllt sein müssen.

Im Rahmen ihrer Nachfrageuntersuchung hat die BEG die Strecke Schweinfurt – Gerolzhofen – Großlangheim – Kitzingen untersucht. Für den entwidmeten Streckenabschnitt südlich von Großlangheim wurde eine fiktive Streckenverlängerung in Richtung Kitzingen unterstellt. Die Berechnung des Nachfragewertes (Personenkilometer pro Kilometer Streckenlänge) erfolgte für den Streckenabschnitt Schweinfurt Hbf – Gerolzhofen – Kitzingen-Etwashausen. Unterstellt wurde ein täglicher Stundentakt zwischen den Start- beziehungsweise Endbahnhöfen Schweinfurt Hbf und Kitzingen-Etwashausen mit Bedienzeiten gemäß dem bayernweiten Bedienstandard (montags bis freitags ab 5 Uhr, samstags ab 6 Uhr, sonn-/feiertags ab 7 Uhr; am Abend jeweils bis 23 Uhr). Die berechneten Werte beziehen sich auf einen durchschnittlichen Werktag (Montag bis Freitag) während der Schulzeit.

Die Analyse betrachtet das direkte Potenzial und berücksichtigt sämtliche Einwohner sowie die Anzahl vorhandener Arbeitsplätze in den betroffenen Gemeinden in einem Einzugsradius von 1.500 Metern um die jeweiligen Stationen. Einbezogen sind jeweils auch die Ein- und Auspendlerbewegungen. Für die Station in Sennfeld wurde diejenige Standortalternative gewertet, die ein höheres Fahrgastpotential aufweist. Darüber hinaus hat die BEG das indirekte Potenzial ermittelt: So wurden auch weitere Ortsteile und Gemeinden bei der Nachfrageprognose einbezogen, die über den Radius von 1.500 Metern hinausgehen. Zudem wurden die Konzepte der Landkreise Schweinfurt und Kitzingen zur ÖPNV-Anbindung der unteren Steigerwaldbahn sowie die zur Verfügung gestellten Informationen zum Schülerverkehr berücksichtigt. Auch den potenziellen touristischen Verkehr hat die BEG in die Auswertungen einbezogen.

Zusammengefasst erreicht selbst bei dem aufgezeigten optimistischen Szenario die potenzielle Nachfrage auf der Gesamtstrecke lediglich einen Wert von 563 Personenkilometern pro Kilometer Strecke.

Der vollständige Untersuchungsbericht kann unter folgendem Link abgerufen werden: https://beg.bahnland-bayern.de/reaktivierung-steigerwaldbahn

Über die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehören dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Zuschlag erhält jeweils das Verkehrsunternehmen, welches das insgesamt wirtschaftlichste, also das qualitativ und preislich beste Angebot abgibt. Als Folge des Wettbewerbs zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

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