Im Zuge einer strukturell alternden Gesellschaft werden die Zahlen in den kommenden Jahren weiter ansteigen, sowohl hinsichtlich der pflegebedürftigen Menschen insgesamt als auch mit Blick auf diejenigen Erwerbstätigen, die neben dem Beruf eine angehörige Person pflegen. Die Unternehmen aller Branchen stehen im demografischen Wandel vor der Herausforderung, sich intensiver mit den Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auseinanderzusetzen, um Fachkräfte zu halten und als Arbeitgeber attraktiv zu gelten. „Besonders in der Covid-19-Pandemie zeigt sich, dass die Unterstützungssysteme, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ermöglichen, fragil sind und eine stärkere Absicherung benötigen,“ stellt die IAT-Forscherin Silke Völz fest.
Im Rahmen des Förderprojektes work & care werden solche Möglichkeiten untersucht und im Zusammenwirken individueller, betrieblicher und regionaler Maßnahmen als ein kombinierter Lösungsansatz weiterentwickelt. Das Projekt work & care verfolgt das Ziel, das Wissen um den Zusammenhang der individuellen und betrieblichen Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern und daraus konkrete Impulse für pflegende Erwerbstätige sowie für kleine und mittelständische Unternehmen in einem regionalen Netzwerk zu bündeln. Projektmanager Jan Hendrik Schnecke vom ZIG erläutert den Ansatz: „Die ersten Ergebnisse aus Betriebsrecherchen zeigen, dass betriebliche Flexibilitätsmaßnahmen allein nicht hinreichend sind, sondern durch besser vernetzte Unterstützungsangebote auf regionaler Ebene erweitert werden müssen“. Dafür entwickelt das Projekt work & care ein offenes Kompetenz-Netzwerk in Ostwestfalen-Lippe.
Download: Forschung Aktuell, 03/2021
Weitere Informationen: Projekt work & care [www.workandcare.org]
Das Projekt wird im Zeitraum November 2019 bis November 2022 umgesetzt und im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das Projekt wird von mehreren Partnern gemeinsam umgesetzt: IAT – Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, InBVG – Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich der Fachhochschule Bielefeld, inIT – Institut für industrielle Informationstechnik der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Innovationszentrum Kreis Lippe, Plan G – Gesundheitsmanagement für Betriebe sowie ZIG – Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft Ostwestfalen-Lippe (Federführung).
Ansprechpartner*innen:
IAT: Silke Völz, 0209/1707-131, voelz@iat.eu
ZIG: Jan Hendrick Schnecke, 0521 329860 18, schnecke@zig-owl.de
Institut für Arbeit und Technik
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
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