Der Einzelhandel wandert in die Zentren oder „auf die grüne Wiese“, der Online-Handel nimmt zu, Nebenzentren „bluten aus“. Leerstände und Versorgungslücken treffen vermehrt ländliche Räume und auch strukturschwache Städte und Quartiere. Kommunen können aber aktiv in die Quartiersgestaltung eingreifen, um einer Abwärtsspirale entgegenzuwirken und dazu beizutragen, gesellschaftliche Dienste im Quartier zu sichern.  

Dabei hilft der Wegweiser Quartiersentwicklung, der im Zuge des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „KuDeQua – kultur- und demografiesensible Entwicklung (bürgerschaftlich) getragener Finanzierungs- und Organisationsmodelle für gesellschaftliche Dienstleistungen im Quartier“ entstanden ist. Das Projektkonsortium bestand aus der Koordinierungsstelle "nordwärts" der Stadt Dortmund, dem Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) und der NRW.BANK.  

„Auf die Kommunen kommen neue Herausforderungen zu: Die zunehmende Alterung und Diversität der Bevölkerung, die Digitalisierung sowie die schwierige Finanzlage vieler Städte führen zu neuen Wünschen und Anforderungen an die Gestaltung der Lebensverhältnisse vor Ort“, so das Projektteam des IAT. Nahversorgung, Mobilität, Bildung, Gesundheit und Pflege Freizeit- und Kultur werden zunehmend in einem Mix von öffentlichen, privaten oder auch freigemeinnützigen Akteur*innen sowie Bürger*innen erbracht. Viele dieser gesellschaftlichen Dienstleistungen werden erst dann als notwendig erkannt, wenn sie vor Ort fehlen.  

Für die aktive Quartiersentwicklung bedarf es neuer Wege und neuer Formen eines gesellschaftlichen Miteinanders: Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und halböffentliche Akteur*innen, wie zum Beispiel Wohnungsgenossenschaften oder Sparkassen/Volksbanken, können Beiträge leisten, dies besonders durch die Nutzung neuer, alternativer Finanzierungs- und Organisationsmodelle.  

Das Praxishandbuch „Wegweiser Quartiersentwicklung“ zeigt Kommunen, aber auch weiteren interessierten Akteur*innen Wege und Instrumente auf, wie Quartiersgestaltung mit dem Fokus auf gesellschaftliche Dienste gelingen kann. Hierfür muss das Rad nicht neu erfunden werden, denn es gibt bereits viele Lösungen und Beispiele, auf die in dem Wegweiser verwiesen wird.  

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