Die verheerende humanitäre Bilanz nach zehn Jahren Krieg: In Syrien leben über 80 Prozent der Menschen in Armut, die Ernährungsunsicherheit ist auf einem Rekordhoch und über 12,4 Millionen Menschen leiden unter Nahrungsunsicherheit. Fehlender Zugang zu sauberem Wasser ist für mehr als zwölf Millionen Syrerinnen und Syrer eine tägliche Herausforderung. Rund 2,4 Millionen Kinder gehen aktuell nicht zur Schule. Die globale Pandemie hat das menschliche Leid weiter verschlimmert, denn COVID-19 erhöht sowohl die Armut als auch das Risiko sexualisierter Gewalt.
Wichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser, Schulen, Märkte, Häuser und Straßen wurden während des Kriegs beschädigt oder zerstört. Weil der Wert des syrischen Pfunds aufgrund der Wirtschaftskrise weiter sinkt, Arbeitslosigkeit weit verbreitet ist und Kraftstoffknappheit zunimmt, ist Syrien mit einer steigenden Inflation konfrontiert. Grundnahrungsmittel sind für viele nicht mehr erschwinglich. Familien reduzieren die Anzahl der Mahlzeiten oder tauschen Nahrungsmittel gegen lebenswichtige Medikamente ein.
Schlimmste Vertreibungen seit dem Zweiten Weltkrieg
Die Vertreibung der syrischen Bevölkerung ist die schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg: 5,6 Millionen Syrerinnen und Syrer flohen in Nachbarländer. 6,2 Millionen Menschen mussten innerhalb Syriens vor Gewalt und Angriffen flüchten und alles zurücklassen.
Die Hilfsorganisationen fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Hilfe für die Menschen in Syrien und den Nachbarländern deutlich zu verstärken und ihre Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung wahrzunehmen. Der grenzüberschreitende Zugang zu Syrien muss verbessert, der humanitäre Zugang innerhalb des Landes ausgeweitet und in langfristige Entwicklungen investiert werden. Wir fordern von den Regierungen mit Einfluss auf die Kriegsparteien, diesen zu nutzen, um ein Ende dieses brutalen Konflikts zu erreichen und weitere Millionen Menschen in Syrien vor Gewalt zu bewahren. Syrerinnen und Syrer haben ein menschenwürdiges Leben verdient, in dem Einkommensmöglichkeiten, wiederaufgebaute Häuser, funktionierende öffentliche Infrastruktur, sauberes Wasser, Gesundheitsversorgung und Hoffnung für die Zukunft vorhanden und für alle zugänglich sind – andernfalls werden die Auswirkungen des seit zehn Jahren andauernden Kriegs irreversibel sein.
Alle unterzeichnenden Organisationen sowie der zugehörige Medienkontakt:
Ärzte der Welt – Stephanie Kirchner, stephanie.kirchner@aerztederwelt.org, 0159 – 04 06 21 04
Aktion gegen den Hunger – Vassilios Saroglou, vsaroglou@aktiongegendenhunger.de, 030 – 279 099 776
CARE Deutschland – Stefan Brand, Brand@care.de, 0170 – 7448600
Diakonie Katastrophenhilfe – Thomas Beckmann, Thomas.beckmann@diakonie-katastrophenhilfe.de, 0174 – 18 10 175
Handicap International e.V. – Huberta von Roedern; h.vonroedern@hi.org, 0151 – 73023206
humedica international aid – Sebastian Zausch, s.zausch@humedica.org, 0151 – 71827983
International Rescue Committee – Cathrine Schweikardt, cathrine.schweikardt@rescue.org, 0176 – 34571264
Save The Children – Susanne Sawadogo, Susanne.sawadogo@savethechildren.de, 030 – 275 959 79120
Terre des Hommes – Wolf-Christian Ramm, c.ramm@tdh.de, 0171 – 6729748
World Vision – Silvia Holten, presse@wveu.org, 06172 – 763-151/-153
CARE Deutschland e.V.
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