Nach drei Jahren gibt es wieder Nachwuchs bei den Hellabrunner Faultieren. Bereits Anfang Januar kam das zweite Jungtier von Maya und Heinz zur Welt – es dauerte jedoch eine ganze Weile, bis sich das Kleine für ein Foto zeigte.

Faultier-Babys machen es einem überhaupt nicht leicht, sie zu finden – die Kleinen kuscheln sich in den ersten Lebenswochen ganz fest an den Bauch der Mutter und schlafen. In der Regel zwischen 15 und 20 Stunden am Tag, in sicherer Höhe im Hellabrunner Nashornhaus. Bedenkt man, dass Faultiere bis zu 40 Jahre alt werden können, verschlafen sie knapp 34 Jahre ihres Lebens. Erst mit drei bis fünf Monaten bewegen sich die Jungtiere dann auch selbstständig in ihrer Umgebung. In der Natur leben Faultiere etwa ein bis zwei Jahre bei ihren Eltern. Die Weibchen werden bereits mit drei Jahren geschlechtsreif, die Männchen erst mit vier bis fünf Jahren.

Ob das Hellabrunner Faultier-Baby ein Weibchen oder ein Männchen ist, steht noch nicht fest. „Die Geschlechtsbestimmung bei Faultieren ist an äußerlichen Merkmalen kaum festzumachen. So wird es wohl noch eine Weile dauern, bis wir das Geschlecht des Jungtieres wissen“, erklärt der zuständige Kurator für Faultiere in Hellabrunn, Carsten Zehrer. Dementsprechend gibt es auch noch keinen Namen für den Nachwuchs.

Zweifinger-Faultiere sind Bewohner der Regenwälder Mittel- und Südamerikas und leiden, wie viele andere Tiere und Pflanzen, an deren Abholzung und dem damit verbundenen Verlust ihres Lebensraumes. Zwar ist die Lebensweise von Faultieren nur unzureichend erforscht, jedoch weiß man, dass sie nahezu ihr gesamtes Leben an Ästen hängend in Bäumen verbringen. Faultiere sind Energiesparer – aufgrund des geringen Nährwerts ihrer Nahrung bewegen sie sich nur sehr langsam und sehr wenig. Allerdings sind Faultiere gute Schwimmer, sofern sie einmal mit Wasser in Berührung kommen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren, die ihren Scheitel auf dem Kopf oder Rücken tragen, haben Faultiere diesen auf dem Bauch. Da sie meistens kopfüber an Ästen hängen, läuft so bei Regen das Wasser besser ab.

Die Kindererziehung ist bei Faultieren Aufgabe der Mutter, jedoch muss das männliche Tier nicht vom Nachwuchs getrennt werden, sodass es sich momentan die kleine Faultier-Familie zu dritt im Nashornhaus gemütlich macht.

Aufgrund der derzeit geltenden behördlichen Bestimmungen ist das Nashornhaus leider für Besucherinnen und Besucher geschlossen.

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