Beim „Wohngipfel“ der Bundesregierung im Februar 2021 wurde deutlich, wie hoch auch künftig der Wohnungsbedarf ist. Dabei ist gerade in den Ballungszentren die Wohnungsnot so alt wie die Industrialisierung.

Mit Beginn des Industriezeitalters wurde der Raum unter dem Dach als Wohnraum entdeckt und erschlossen. Aus der Dachkammer des „Armen Poeten“ von Carl Spitzweg wurde inzwischen eine bevorzugte Wohnlage. Und daran hat das Dachdeckerhandwerk maßgeblichen Anteil. 

Zu den Ausbildungsinhalten im Dachdeckerhandwerk gehört nicht nur das Eindecken und Reparieren oder Sanieren von Gebäudedächern. Mit allen Maßnahmen zur Wärmedämmung – die übrigens auch gleichzeitig für den Wärmeschutz im Sommer sorgen – wird die Bewohnbarkeit eines Dachraums überhaupt erst möglich. Und auch für die Belichtung der Dachräume sorgen Dachdecker. Denn im Rahmen ihrer Ausbildung erlernen sie die Berechnung der erforderlichen Dachfenster und deren Montage. Auch das Herstellen und Montieren von Dachgauben in allen Variationen ist Teil der Berufsausbildung.

Die „Wohnraumverdichtung nach oben“ ist die wohl effektivste Möglichkeit, neuen Wohnraum zu schaffen. So kann mit Genehmigung der zuständigen Baubehörden auf bisherigen Flachdächern durch eine sogenannte Aufsattelung neuer Wohnraum entstehen. Dabei wird das bestehende Gebäude mit dem flachen Dach mit einem Steildach aufgestockt. Eine weitere Alternative kann bei bestehenden Dächern mit einer zu geringen Innenhöhe des Speicherraums oder bei einer geringen Dachneigung das Anheben des Daches sein. Dabei wird der Kniestock (Drempel) der Dachkonstruktion erhöht und so die für eine Bewohnbarkeit geforderte Innenraumhöhe geschaffen. 

Da auch der Holzbau – also die Dachunterkonstruktion – zu den Aufgabengebieten des Dachdeckerhandwerks zählt, ist dieser Bereich ein weiterer wesentlicher Teil der Ausbildung.

Damit zusätzlicher Wohnraum nicht gleichbedeutend ist mit proportional steigendem Energiebedarf erlernen die Dachdeckerinnen und Dachdecker von morgen ebenso die Berechnung und Montage von Solaranlagen auf dem Dach. Mit den Modulen kann Strom für den Eigenbedarf der künftigen Dach-Bewohner und für das Laden ihrer E-Autos und E-Bikes erzeugt werden (Photovoltaik). Oder die Module erzeugen Warmwasser (Solarthermie) für die Beheizung der Wohnung.

Übrigens: Zur Sicherheit für die neu geschaffene Dachwohnung ist auch der Blitzschutz von Bedeutung. Daher ist auch dieser Arbeitsbereich einer der vielen Ausbildungsinhalte des Dachdeckerhandwerks.

Wohnraum wird immer benötigt – zusätzlicher Wohnraum umso mehr. Allein schon dies garantiert besten Aussichten für eine Berufsausbildung im Dachdeckerhandwerk und die spätere Ausübung dieses Berufs.

Mehr dazu gibt es im Portal www.DachdeckerDein.Beruf.de, bei der regionalen Dachdecker-Innung und unter www.dach-rlp.de

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.
An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Andreas Unger. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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