Mozarts „Zauberflöte“ als musikalische Krimigeschichte: Mit „Vogelfänger im Kreuzverhör“ kommt es jetzt zur ersten Premiere der Initiative „AaltoMobil“ der Theater und Philharmonie Essen. Am Dienstag, 23. März 2021, um 20:15 Uhr ist das rund einstündige Stück im kostenlosen Livestream aus dem Foyer des Aalto-Theaters zu erleben. AaltoMobil startete im Sommer 2020, maßgeblich gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms „Neue Wege“. Die Grundidee: Erreicht werden soll ein Publikum, das aufgrund seiner Lebenssituation viele Kulturangebote nicht aus eigener Kraft wahrnehmen kann. Entwickelt werden dafür über einen Zeitraum von drei Jahren Aufführungsformate, die sich auch an nicht theatertypischen Orten umsetzen lassen – vom Krankenhaus über das Seniorenheim bis hin zur Justizvollzugsanstalt. Aufgrund der Pandemie-Situation waren Aufführungen an diesen Orten bislang allerdings nicht möglich. Das Projekt feiert seine erste Premiere daher nun als Online-Aufführung.

Vier Sängerinnen und Sänger sowie vier Musikerinnen und Musiker sind die Grundzutaten für eine temporeiche Geschichte: Die „Königin der Nacht“ ist geraubt worden! Papageno, der schon lange dafür bekannt ist, dass er (mindestens) einen Vogel hat, wird gemeinsam mit Freundin Papagena von Chefinspektor Magnus B. Harrlich und seinem engsten Mitarbeiter Doktor Dan Wassden vorgeladen. Im Laufe des rasanten Kreuzverhörs zeigt sich, dass alle Beteiligten der zauberhaften Operngeschichte Dreck am Stecken haben. Unzählige Straftaten werden gesammelt und der Raub der Königin gerät schon fast in den Hintergrund … wäre da nicht Magnus B. Harrlich! Spezialisiert auf Fälle, die aufgrund verkürzter Wiedergabe auf der Opernbühne nicht abschließend geklärt werden konnten, bringt er mit einer ausgeklügelten Verhörtechnik die schrägen Verdächtigen dazu, sich Gedanken über ihre Liebe und ihr Leben zu machen. Eine Stunde später kann der Fall „Papageno“, angereichert mit viel Musik aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, zu den Akten gelegt werden.

Die musikalische Leitung hat Heribert Feckler. Marie-Helen Joël, die auch für die Gesamtleitung des Projektes „AaltoMobil“ verantwortlich ist, inszeniert „Vogelfänger im Kreuzverhör“ gemeinsam mit Mark Weigel.

„Vogelfänger im Kreuzverhör“ ist die erste Produktion von „AaltoMobil“, die einem Publikum präsentiert wird. Mit dem Stück „Kurzer Prozess mit Händel und Gretel“ entstand zuvor bereits eine weitere Inszenierung, deren Veröffentlichung allerdings noch aussteht. Für die kommenden Spielzeiten sind im Rahmen des Programms „AaltoMobil“ noch sieben weitere Premieren geplant.

Musikalische Leitung/Arrangements Heribert Feckler
Inszenierung Marie-Helen Joël, Mark Weigel | Choreografie Adelina Nigra
Bühne Mara Lena Schönborn

Chefinspektor Magnus B. Harrlich Mark Weigel | Inspektor Dr. Dan Wassden Björn Kuhn
Papageno Thomas Hohler | Papagena Wendy Krikken

Ayça Ugural (Violine) | Uladzislau Trukhan (Violoncello) | Heribert Feckler (Klavier)
Oliver Kerstan (Schlagwerk)

Die Aufführung wird kostenlos auf dem YouTube-Kanal des Aalto-Musiktheaters unter www.youtube.com/… übertragen und ist zudem über die Website des Aalto-Musiktheaters erreichbar. Im Anschluss steht das Video noch vier Wochen lang zur Verfügung

Zum Programm „Neue Wege“:

Mit dem Programm „Neue Wege“ fördert das Land Nordrhein-Westfalen die Profilbildung kommunaler Theater und Orchester. Von 2019 bis 2022 stehen dazu insgesamt 25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Steuerung von „Neue Wege“ erfolgt partnerschaftlich durch das Kultur- und Wissenschaftsministerium und das NRW Kultursekretariat Wuppertal. Das Sekretariat ist zugleich als Verbund zentrale Stimme der theater- und orchestertragenden Städte Nordrhein-Westfalens. Das Förderprogramm „Neue Wege“ ermöglicht – zusätzlich zur bestehenden Basisförderung des Landes für kommunale Theater und Orchester – weitere Initiativen, kreative Impulse und Projekte. Auf diese Weise können die Spielräume für nachhaltige künstlerische Qualität erweitert werden. Förderfähig sind nicht nur neue Ideen an kommunalen Theatern und Orchestern, sondern auch die Weiterentwicklung bestehender Schwerpunkte. In der aktuellen Förderrunde stehen etwa mobile Formate, die den Stadtraum durchdringen, sowie die Ausbildung neuer Sparten etwa im Bereich Kinder- und Jugendtheater sowie Tanz im Zentrum.

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