Hasenparadies im Osten
In einigen Stadtbezirken im Osten Berlins existiert bereits seit einigen Jahrzehnten eine stabile Feldhasenpopulation, während sich Meister Lampe in westlichen Wohnbezirken offenbar nicht wohl fühlt. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Fest steht, dass Bezirke wie Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf einen hohen Anteil an Grünflächen mit relativ großer Pflanzenvielfalt besitzen. Zusammen mit der fehlenden Jagd schafft dies die Voraussetzungen für ein komfortables Hasenleben. „Vermutlich gab es in den Ostbezirken schon vor der Bebauung Hasen, die einfach dort geblieben sind“, vermutet Köhler.
Feldhasen (Lepus europaeus) unterscheiden sich durch ihre Größe und die längeren Ohren deutlich von ihren kleineren Verwandten, den Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus). Anders als Kaninchen graben Hasen auch keine Erdbaue, sondern ducken sich bei Gefahr dicht an den Boden. „Vielen Menschen in der Stadt ist gar nicht bewusst, dass Sie einen echten Hasen vor sich haben und kein Kaninchen“, sagt Köhler.
Citizen-Science-Projekt zu Hase und Kaninchen
Um mehr Erkenntnisse über die Vorkommen beider Arten in Berlin zu gewinnen, ruft der NABU Berlin gemeinsam mit dem Institut für Zoo- und Wildtierforschung und dem Bezirksamt Lichtenberg Bürger*innen dazu auf, alle Feldhasen- und Wildkaninchensichtungen auf der Berliner Stadtwildtiere-Webseite (https://berlin.stadtwildtiere.de/beobachtung/eintragen) zu melden. Die Seite bietet Bestimmungs- und Beobachtungstipps für beide Arten an.
Gerade die Ostertage bieten beste Voraussetzungen, Feldhasen zu beobachten – insbesondere in den Morgen- und Abendstunden. „Hier können Eltern ihren Kindern wirklich Hasen zeigen“, „sagt Köhler, „draußen auf dem Land sieht man sie kaum noch.“
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