Eine Videokonferenz nach der anderen und doch bleibt der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen auf der Strecke. Die räumliche Distanz im Homeoffice kann sich schnell zur sozialen Abgrenzung entwickeln: 23,5 Prozent der mobil Beschäftigten fühlen sich isoliert, so die Studie social health@work der BARMER und der Universität St.Gallen. Soziale Kontakte sind für die psychische Gesundheit unabdingbar – eine örtliche Trennung von Kolleginnen und Kollegen kann deshalb stark belasten.

„18,3 Prozent der mobil Beschäftigten geben an, dass sie sich alleine fühlen. Ganzen 32,5 Prozent der Befragten fehlt Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Stephan Alexander Böhm, Professor für Diversity Management und Leadership an der Universität St.Gallen. Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie spielt vor allem die fehlende Inklusion in Teams eine Rolle. Den Eindruck, sich an niemanden wenden zu können, haben 13,8 Prozent der mobil Beschäftigten. 10,1 Prozent der Befragten fühlen sich sogar ausgegrenzt.

Nicht nur Führungskräfte stehen deshalb in einer besonderen Verantwortung, den Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen zu fördern. Auch Arbeitnehmende können selbst etwas für ihr Wohlbefinden tun: „Bewegung, beispielsweise in der Mittagspause, hilft, um Stress zu reduzieren und sich wieder zu fokussieren“, so Dr. Ulrike Körner, Leiterin des internen betrieblichen Gesundheitsmanagements bei der BARMER. Folgende Tipps wirken gegen die Einsamkeit im Arbeitsalltag:

  • Persönliche Gespräche: Lockern Sie Ihre Arbeitswoche durch eine virtuelle Mittagspause mit Ihren Arbeitskollegen auf und sprechen Sie bewusst über nicht-arbeitsbezogene Themen, das fördert die Zugehörigkeit. 
  • Ungeteilte Aufmerksamkeit: Beantworten Sie neben der Videokonferenz E-Mails oder Chat-Nachrichten? Multitasking ist zwar verlockend, erhöht aber langfristig das Stresslevel. Außerdem verwehren Sie Ihren Teammitgliedern Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, die bei einem persönlichen Gespräch selbstverständlich wäre.
  • Bewusster Medienwechsel: Telefonieren Sie auch mal – wie in alten Zeiten. Bei einem Telefonat können Sie sich freier verhalten, fühlen sich nicht beobachtet und können dabei sogar stehen oder umhergehen, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. 
  • Analoge Verschnaufpause: Es gibt Tage, an denen hilft weder ein Videocall noch ein Telefonat gegen das Gefühl von Isolation. Überlegen Sie in solchen Situationen, in welchem Rahmen ein Treffen mit Kolleginnen und Kollegen unter Einhaltung aller nötigen Schutzmaßnahmen möglich wäre – zum Beispiel bei einem Spaziergang oder bei sportlicher Betätigung im Freien. 
  • Erfolge feiern: Regelmäßige, kurze virtuelle Teammeetings zum Feiern erreichter Ziele und kleiner Erfolge mit den Arbeitskollegen heben die Stimmung und begünstigen das Zugehörigkeitsgefühl.
  • Veränderungen anstoßen: Sie haben eine Idee, wie Teammitglieder im Homeoffice besser in das Team integriert werden können? Keine falsche Scheu, sprechen Sie diese an – häufig teilen auch andere den Wunsch.

Über die Studie „social health@work“
Die Digitalisierung und die entsprechenden Veränderungen der Arbeitswelten erhielten einen kräftigen Schub. Diese Beschleunigung wird sicherlich auch nach der Pandemie anhalten, wenn nicht sogar zunehmen. Wie können Unternehmen mit den neuen, vielfältigen Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0 umgehen? Die neue umfangreiche Studie social health@work der BARMER und der Universität St.Gallen liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt und insbesondere die Effekte von Digitalisierung und mobiler Arbeit auf die Gesundheit von Erwerbstätigen und die Produktivität der Unternehmen in Deutschland auswirken.

 

Über die Universität St.Gallen
Die Universität St.Gallen (HSG) wurde 1898 als Handelsakademie gegründet und ist heute
eine Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften, Internationale Beziehungen und Informatik. Praxisnähe und eine integrative Sicht zeichnen unsere Ausbildung seit jenen Gründungstagen aus. Wir gehören zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten in Europa und sind EQUIS-, AACSB- und AMBA-akkreditiert. Wir setzen in Forschung und Lehre weltweit Massstäbe, indem wir integratives Denken, verantwortungsvolles Handeln und unternehmerischen Innovationsgeist in Wirtschaft und Gesellschaft fördern.

Über das CDI-HSG
Das Center for Disability and Integration der Universität St.Gallen (CDI-HSG) ist ein interdisziplinäres Forschungscenter und gehört zu den führenden Forschungsinstituten im Feld der Diversitäts- und Inklusionsforschung in Europa. Weitere Forschungsschwerpunkte bestehen in den Bereichen New Work und Digitalisierung, gesunde Führung sowie Flexibilisierung von Arbeit. Das CDI-HSG transferiert wissenschaftliche Erkenntnisse in praxisrelevante Kooperations- und Beratungsprojekte und arbeitet dabei mit führenden Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammen. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.cdi.unisg.ch

Über BARMER

Die BARMER ist eine der größten gesetzlichen Krankenversicherungen Deutschlands. Ihre rund 16.000 Beschäftigten setzen sich täglich für die Gesundheit von Millionen Versicherten ein: Sie hilft Menschen, gesünder zu leben und bei Krankheit die bestmögliche Versorgung zu erhalten. Zudem unterstützt sie bei nachhaltiger Prävention.

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