Die Delegierten der hessischen Landesärztekammer haben die türkischen Behörden aufgefordert, den Arzt Dr. Serdar Küni freizulassen. Dr. Serdar Küni gehört zu den Ärztinnen und Ärzten in der Türkei, die sich für eine Gesundheitsversorgung für alle – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter – einsetzen.

Nach Angaben von Amnesty International ist Dr. Serdar Küni Vertreter der Menschenrechtsstiftung der Türkei (TIHV). Als ihre vorrangige Aufgabe  sieht die TIHV die kostenlose Behandlung von Folteropfern und die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in der Türkei an. Dr. Küni war in einem von ihm eingerichteten Behandlungszentrum für Folteropfer als Arzt tätig. Er ist außerdem Mitbegründer der Ärztekammer der Provinz Şırnak, deren Vorsitzender er von 2010 bis 2012 war.

Da er während der Ausgangssperren, Abriegelung und Beschießung kurdischer Städte im Winter 2015/16 unter schwierigen Bedingungen Kranken und Verletzten geholfen hatte, wurde Dr. Küni am 24. April 2017 unter haltlosen Vorwürfen von einem türkischen Gericht der Unterstützung einer Terrororganisation schuldig befunden und zu 4 Jahren und 2 Monaten Haft verurteilt. Aktuell wird über seine Berufung entschieden.

Die hessischen Ärztevertreterinnen und -vertreter betonten, dass ihre Forderung exemplarisch für alle ähnlich gelagerten Fälle gelte.

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