Nicht nur die schwierigen klimatischen Bedingungen der letzten Jahre, sondern auch die immer engeren regulatorischen und finanziellen Spielräume führen dazu, dass Tierernährer die Risiken spezifizieren und mögliche Perspektiven in den Fokus nehmen müssen. Rund 60 Teilnehmer zeigten Ihr Interesse an dieser Thematik bei der Online-Tagung des Deutschen Maiskomitees e. V. (DMK) zu aktuellen Themen der Futterkonservierung und Fütterung.

Wie Betriebsauswertungen der Kammer ergaben, lag in NRW die Ertragsdepression beim Silomais durch Dürre und Hitze der letzten Jahre etwa bei 25 %. Zusätzlich wirkt sich die schlechtere Grobfutterqualität negativ auf die Grobfutterleistung und den damit erhöhten Kraftfutteraufwand aus. Das führte zu erheblichen finanziellen Einbußen. Da der Tierbesatz in der Regel auf den Futterertrag „normaler Jahre“ ausgelegt ist, stellt sich zunehmend die Frage nach der Verfügbarkeit von Futterreserven.

Silomais-Rundballen stellen nach Untersuchungen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine Möglichkeit dar, kurzfristig einsatzbereites und handelbares Futter in gleichbleibender Qualität vorzuhalten. Als weitere Vorteile werden die geringeren Trockenmasse-Verluste und die sehr gute Gärqualität genannt, nachteilig wirken sich u.a. die geringere Leistung gegenüber der Häckselkette, die höheren Kosten, der Flächenbedarf für die Lagerung und der höhere Verbrauch an Silofolien aus.

Je knapper das Futter, desto wichtiger die Qualitätssicherung. Als einfache und sichere Methode zur Schätzung der Lagerungsdichte am Silo stellte ein Team der Universität Bonn den Tagungsteilnehmern ein neu entwickeltes Handpenetrometer zur Schnellbestimmung der Silolagerungsdichte vor.

Die Digitalisierung in der Landwirtschaft wird immer wieder als Perspektive genannt. Zu dieser Thematik stellte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Ergebnisse aus dem Projekt „DigiMilch“ vor. Die sensorgestützte Ertragsermittlung auf Betriebsebene und ein sensorgestütztes Fütterungsmanagement können demnach zur Einsparung von Betriebsmitteln, Einsparung von Arbeitszeit, Verbesserung der Futtermengenplanung, Steigerung der Grobfutterqualität, zum Erkennen von ungenutzten Potentialen und Verlustquellen sowie zur Optimierung des betrieblichen Managements führen. Da die Technik nach Angaben der Referenten bereits auf vielen Betrieben vorhanden ist, geht es nun auch darum, sie so vorteilhaft wie möglich zu nutzen.

In vielen Bereichen der landwirtschaftlichen Inhaltsstoffanalysen stellt die Datenerfassung mittels NIRS ein anerkanntes Verfahren dar. Über die Möglichkeiten der Schätzung des ruminalen Nährstoffabbaus von Maiskörnern und anderem Getreide mittels NIRS informierte die LWK NRW in einem abschließenden Referat.
Das DMK stellt seinen Mitgliedern die Vortragsunterlagen auf www.maiskomitee.de zum Download zur Verfügung.

Die nächste Tagung des Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung wird am 23. und 24. März 2022 stattfinden. Sofern reale Treffen möglich sind, findet sie bei der Landwirtschaftlichen Kommunikations- und Servicegesellschaft (LKS) in Lichtenwalde (Sachsen) statt.

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