Anlässlich des Internationalen Roma Tages begrüßen wir Sinti und Roma auf der ganzen Welt. Am 8. April 1971 organisierten Roma Aktivisten den Ersten Internationalen Roma Kongress, durch den erstmals eine starke öffentliche Aufmerksamkeit für die Verfolgungsgeschichte der Minderheit und für die Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe geschaffen wurde. Durch diesen ersten Kongress wurde ein Meilenstein für die Bürgerrechtsbewegungen von Sinti und Roma in Europa gesetzt. Fünfzig Jahre später sind Sinti und Roma einem zunehmenden Antiziganismus in Form von Hassverbrechen, Hassreden, Zwangsräumungen, rassistischer polizeilicher Erfassung, Schulsegregation und struktureller Diskriminierung in unseren Gesellschaften ausgesetzt. Wir, die Konsortiumsmitglieder des Projekts CHACHIPEN, fordern die europäischen Institutionen und Mitgliedstaaten auf, ihre Bemühungen zur Bekämpfung des Antiziganismus in ganz Europa zu stärken.

CHACHIPEN (in Romanes „Wahrheit“ oder „Rechte“) ist ein Projekt, das vom Centre for European Policy Studies (CEPS) in Brüssel zusammen mit dem European Roma Grassroots Organisations (ERGO) Network, dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, der Federación de Asociaciones Gitanas de Cataluña (FAGIC) aus Spanien und dem Verein Fast Forward aus Rumänien durchgeführt wird. Durch das Projekt CHACHIPEN wird beabsichtigt, eine stärkere Anerkennung des historisch verwurzelten und systemischen Antiziganismus zu erreichen und diesen zu bekämpfen. Das Projekt verwendet den Ansatz von „Wahrheit und Gerechtigkeit“ (truth and justice), um vergangene Menschenrechtsverletzungen und die anhaltende strukturelle Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma zu untersuchen, die sie daran hindern, gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben. 

 „Der 8. April, der Internationale Roma-Tag, ist ein wichtiger Anlass, Politik und Gesellschaft an ihre historische Verantwortung zu erinnern. Es ist beschämend, dass die mit 10-12 Millionen Angehörigen größte Minderheit Europas heute immer noch mit Ausgrenzung, Diskriminierung, Apartheid und Gewalt konfrontiert wird und ihnen zu einem großen Teil die grundlegenden Bürger- und Menschenrechte verwehrt werden. Die Ursachen für diese unhaltbaren Zustände liegen im Antiziganismus. Seine Ächtung ist nicht zuerst die Aufgabe der Minderheit selbst. Es ist die Aufgabe der Gesamtgesellschaft und ihrer Institutionen; es ist die Aufgabe der europäischen Institutionen und der europäischen Staaten, denn Sinti und Roma sind gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger ihrer Heimatländer“, sagte Romani Rose, Präsident des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma.

„Beim Internationalen Roma-Tag geht es darum, Roma als eine vielfältige europäische Minderheit anzuerkennen, die mit ihrem ausgeprägten kulturellen Erbe, ihrer Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Traditionen zum europäischen Gefüge beiträgt. Am 8. April feiern wir unsere Einzigartigkeit und unseren Reichtum. Gleichzeitich machen auf die schwierige sozioökonomische Lage und die Menschenrechtssituation unserer Gemeinschaften auf nationaler Ebene aufmerksam, damit eine stärkere Solidarität entsteht und bessere staatliche Maßnahmen umgesetzt werden, um der sozialen Ausgrenzung und dem Rassismus, mit denen Roma konfrontiert sind, entgegenzutreten. Als CHACHIPEN-Partner glauben wir, dass Veränderungen vor Ort stattfinden sollten. Deswegen arbeiten wir am Aufbau nationaler Koalitionen der Zivilgesellschaft, um die Anerkennung des Antiziganismus und die Schaffung nationaler Mechanismen für Wahrheits- und Versöhnungsprozesse für Opfer von Verfolgung, rassistischer Politik und Antiziganismus weiter voranzutreiben“, betonte Gabriela Hrabanova, Direktorin der Europäischen Basisorganisationen der Roma (ERGO). 

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