Sonderausstellung "Blinkwinkel" Malerei und Grafik von Axel Springer und
Britta Kayser
Vom 1. Mai 2021bis 4.Juli 2021
Der Situation geschuldet, findet keine Ausstellungseröffnung statt. Die Sonderausstellung kann ab dem 1. Mai 2021 zu den aktuell geltenden Vorschriften besucht werden und ist bis zum 4. Juli 2021 zu sehen. Flankiert wird sie von kleinen „künstlerischen Häppchen“ auf der Hompage des Museums und einschlägigen digitalen Medien.
Siehe auch nachfolgenden Text von Prof. Dr. Harald Marx (ehemaliger Direktor der Gemäldegalerie „Alte Meister“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)
Elementarium, Pulsnitzer Str. 16, 01917 Kamenz
Tel.: 03578 – 788 30, Die – So 10 – 18 Uhr
Kabinettausstellung im Sammelsurium / Macherstr. 140
„Landschaft in Harmonie & Farbe“
Pastellmalerei und Aquarelle von Marita Großmann
bis 27.08.2021
Sammelsurium, Macherstraße 140, 01917 Kamenz
Tel.: 03578 – 78 79 41 20, Mo – Fr 8 – 16 Uhr
Samstag, 1. Mai 2021 – 4. Juli 2021
Neue Sonderausstellung: Künstler aus der Region „Blickwinkel – Malerei und Grafik“ von
Britta Kayser und Reinhard Springer
Zwei Künstler stellen gemeinsam aus, in Kamenz, im Museum der Westlausitz: Britta Kayser und Reinhard Springer. Ihre Werke berühren sich in der Themenwahl, sind aber sehr unterschiedlich im Sinngehalt, in der Durchführung und Ausstrahlung. Zwei sehr unterschiedliche Blicke auf das Leben. Zum einen farbenfroher Optimismus, manchmal auch Entrücktsein aus dem Hier und Jetzt, und zum anderen eine Welt in Gefahr, voller ungelöster Fragen und Probleme.
"Mensch, Tier und Gebäude, das sind die Themenkreise, in denen ich mich immer wieder bewege", sagt Britta Kayser von sich selbst und von ihrer Kunst. In verschiedenen Techniken, als Pastell oder in Ölmalerei, als Aquarell oder Radierung, so erfasst sie Gesehenes und Erlebtes, auch sagenhaft Überliefertes – und lässt es aufleuchten wie im Traum, deutlich und doch ungreifbar. Farbige Nebel, die sich verdichten und wieder auflösen, die zu Dingen werden, oder Tier oder Mensch. Das Licht bleibt diffus, die Zeit gerinnt.
Landschaft, Stadtbild und Mensch, das sind auch die Themen der Bilder und Blätter von Reinhard Springer. Er geht sie sehr persönlich an – und unverwechselbar. Sie bewegen ihn, wir spüren das – und sie betreffen auch uns. Verletzliche Figuren müssen sich behaupten. Können sie das überhaupt, können wir das, jeder für sich und in der Masse? Die Frage stellt er – und sie bleibt offen.
Beginnen wir aber mit Britta Kayser. Die Oberlausitz ist ihre Heimat. Hier begegnet sie den Menschen ihrer Bilder, begegnet auch den Kindern, die Zukunft verkörpern: Das verwöhnte Kind als König? Dabei führen intensive Farben als Stimmungsträger ein Eigenleben, über alle Bezeichnung des Figürlichen und des Gegenständlichen hinaus.
Die zweite Künstler-Persönlichkeit, der wir in dieser Ausstellung begegnen, ist Reinhard Springer. Mehr als bei Britta Kayser finden wir bei ihm verschiedene, auch stilistisch unterschiedene Werkgruppen. "Das große Fest", so heißt der Zyklus von Zeichnungen aus dem Jahre 2013, den er gedanklich zum Zentrum seiner hier in Kamenz ausgestellten Werke gemacht hat.
Die Blätter zeigen gedrängte Massen in extatischer Bewegung, die Figuren aufgelöst, zerfetzt, ein Gewirr von Linien und Formen, alles grau in grau. Gefühle entladen sich in wildem Gestikulieren, manche Köpfe erscheinen wie Totenschädel. Bedrohung statt Lebensfreude – und der Titel "Das große Fest", offensichtlich eine Provokation.
Viele seiner Landschaften und Stadtbilder wirken zertrümmert und zersplittert, werden aus Bruchstücken neu geformt zu gestalterischer Einheit. Behaglich werden sie nicht. Geisterstädte schon eher: "Neustadt Dresden III" von 2011 ist ein Beispiel. Alle Struktur wirkt blass und zerknittert, das Gebaute und der Himmel. Die Farben – dem Leben fern.
Mit eindrucksvollen Arbeiten geht Reinhard Springer in den Grenzbereich zwischen Vision, Andeutung und Erkennbarkeit. Große Bilder wie "Der Aufmarsch" von 2015 lassen Köpfe mit aufgerissenen, schreienden Mündern zu einer nach vorn drängenden Masse verschmelzen, wie eine unabwendbare und unkontrollierbare Flut.
Aufgelöste, schwebende und stürzende Häuser werden mitgerissen.
Sicherheit sieht anders aus.
Die Werke von Reinhard Springer fesseln optisch – und sie geben Denkanstöße. Man spürt: Er ist eins mit seinen Arbeiten. Die sind aufwühlend und stellen Fragen.
Nichts bleibt nur seelenloses Abbild.
Er fühlt mit, leidet mit, hofft mit. Ihm ist es ernst mit dem, was er uns zeigt. Beruhigen kann es uns nicht.
Text: Prof. Dr. Harald Marx (ehemaliger Direktor der Gemäldegalerie "Alte Meister" der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Volksbank Dresden-Bautzen eG
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