Der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten und damit wächst der Wunsch, in einem Cabrio die wärmeren Temperaturen zu genießen. Dabei muss Cabriofahren gar nicht teuer sein. Die Zeitschrift AUTO STRASSENVERKEHR hat sich im Gebrauchtwagenmarkt umgeschaut. Ergebnis: Schon deutlich unter 10.000 Euro gibt es gut erhaltene Cabrios mit weniger als 100.000 gefahrenen Kilometern. Wer sich auf die Suche begibt, sollte aber auf typische Mängel achten. So ist die Dachkonstruktion die Achillesferse eines Cabrios. Bei Modellen mit Stoffverdeck muss penibel auf Scheuerstellen geachtet werden, an denen der Stoff fadenscheinig wird. Hier kann Feuchtigkeit eindringen, zudem können dort die Dächer durchscheuern, dann ist ein teurer Neubezug notwendig. Modelle mit Dach oder Heckscheibe aus PVC müssen auf Knicke und Bruchstellen untersucht werden, sie sind nicht dauerhaft dicht zu bekommen. Blechklappdächer besitzen dagegen viele Gummidichtungen, die nicht beschädigt sein dürfen. Fazit: Nur, wenn das Dach in Ordnung ist, lohnt sich überhaupt eine Probefahrt.

Und welche Modelle sind gut, empfehlenswert und erschwinglich? Besonders günstig ist derzeit ein Klassiker zu bekommen, der Mercedes SLK der Baujahre 1996 bis 2004. Der SLK ist grundsolide, und mit Blechdach geht man kein großes Risiko ein bei Preisen ab 4800 Euro. Achten muss man allenfalls auf Rost an der Heckklappe, Radläufen und Heckscheibenrahmen.

Bei 7500 bis 8000 Euro beginnen die Preise für gut erhaltene Peugeot 308 CC und Mazda MX-5. Beim Mazda (2005–2015) gibt es wahlweise Klappdach aus Kunststoff oder Metall sowie das klassische Textildach. Die Mechanik gilt als langlebig. Allerdings ist Rost ein Thema: Von außen nicht sichtbar sind gerne die Stoßfängeraufnahmen vergammelt. Beim Peugeot (2009-2015) sind Verarbeitung und Materialien im Interieur hochwertig, leider schwächelt die Technik relativ häufig. Besonders auf verschlissene Kupplung, Bremsen und Vorderreifen achten, Rost ist dagegen kein typisches Problem.

Ab 8500 und 9000 Euro sind das Golf VI Cabrio und der Opel Cascada mit weniger als 100.000 km zu bekommen. Beim Golf (2011-2016) stammt die gute Dachtechnik von Karmann. Achten müssen Käufer dagegen auf die Feder-Dämpfer-Einheiten und Ölverlust. Die Steuerkette sollte ausgetauscht sein. Der junge Opel Cascada (2013-2019) musste wegen Defekten am Turbolader und an der Berganfahrhilfe in die Werkstatt. Das Problem sollte also gelöst sein. Achten sollte man auf die Bremsen: Wegen des hohen Gewichts können die schon nach 50.000 km verschlissen sein.

Noch gerade im Budget kommt auch der BMW Einser (2008-2013) ab 9500 Euro in Frage. Auch beim BMW hat Cabrio-Spezialist Karmann das hochwertige Dachmodul gebaut. Typische Mängel hat der Einser nicht, es gibt gelegentlich poröse Bremsschläuche, bei Modellen bis 2011 sind die Zündspulen anfällig. 

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