Unternehmen sollen verpflichtet werden, ihren Mitarbeitern, die nicht von zuhause aus arbeiten können, regelmäßig einen Corona-Test anzubieten. Die Kosten dafür haben die Betriebe selbst zu tragen. Das hat das Bundeskabinett heute beschlossen.

HWK-Hauptgeschäftsführer Bernd Reis sieht den Testzwang als Vertrauensbruch gegenüber den Unternehmen. „Die vergangenen zwölf Monate waren für unsere Mitgliedsbetriebe eine harte Bewährungsprobe, die sie bis jetzt gut und verantwortungsvoll gemeistert haben. Fast im Tagestakt mussten sie sich an neue Rahmenbedingungen anpassen, um weiterarbeiten zu können und dabei gleichzeitig ihre Kunden und Mitarbeiter zu schützen. Die Betriebe einzelner Gewerke mussten mehrfach schließen. All dem neben dem unternehmerischen Tagesgeschäft gerecht zu werden, ist bereits eine extreme Herausforderung und Belastung. Trotzdem ist die Zahl der Unternehmen, die ihrer Selbstverpflichtung zum Testen nachgekommen sind, in den letzten Wochen und Tagen gestiegen. Ich meine, das zeigt, dass sie die Sache äußerst ernst nehmen. Zusätzlich zu allen Hygiene-Maßnahmen, die die Betriebe im Rahmen der Pandemiebekämpfung realisieren mussten, sollen sie nun auch noch dazu verpflichtet werden, ihren Beschäftigten einen Corona-Test anzubieten. Die Betriebe haben viele Lasten, die mit der notwendigen Bekämpfung der Pandemie einhergehen, geschultert. Doch nun kommen weitere finanzielle und organisatorische Aufwendungen durch die Tests hinzu. Bedenkt man die Größe unserer Handwerksbetriebe, die im Durchschnitt etwa sieben Mitarbeiter haben, ergibt sich gerade für diese eine enorme Belastung. Gerade diesen Betrieben, die ein starker Träger unserer Wirtschaft sind, und eben nicht über mit Großunternehmen vergleichbare Ressourcen verfügen, muss man bei dieser Aufgabe unterstützen. Es gilt, ihnen die Kostenlast abzunehmen und all die organisatorischen Fragen zu beantworten, die bis jetzt offen sind: Wie wird dokumentiert? Wer darf testen? Welche Maßnahmen sind bei einem positiven Testergebnis zu treffen? Hier sehe ich die Politik gefordert, Antworten darauf zu geben, damit auch künftig das Handwerk seiner Aufgabe als wichtiger Träger der Saarwirtschaft, der Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft, nachkommen kann“, argumentiert Reis.

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