Im diesjährigen Saisonfinale steht es in der Nordgruppe Spitz auf Knopf. Wenige Tore und Punkte werden über Freud und Leid entscheiden. Im zweiten Spiel binnen weniger Tage gegen die Augsburger Panther hielt die Düsseldorfer EG in einer abwechslungsreichen und spannenden Partie mit einem 5:3 (1:1; 2:1; 2:1)-Sieg ihre Chance auf den Viertelfinal-Einzug aufrecht.

Heißes Playoff-Rennen

Die rot-gelbe Playoff-Formel im Schlussspurt war ganz einfach: Holt die DEG in den letzten beiden Saisonspielen drei Punkte mehr als Iserlohn und/oder vier Punkte mehr als Wolfsburg, steht sie im Viertelfinale. Mit dem Rückenwind des überzeugenden Auftritts am Dienstag in Augsburg kein ganz leichtes, aber auch kein aussichtsloses Unterfangen. Neben dem Geschehen auf dem Eis des ISS DOME kam es also auch darauf an, was München gegen Iserlohn und Straubing gegen Wolfsburg veranstalteten.

Verhaltener Start

Die Mannschaft von Harry Kreis startete alles andere als euphorisch ins Rückspiel gegen die Panther. Die Schützlinge von Tray Tuomie wollten ganz offensichtlich die 1:7-Schmach vergessen machen und gingen engagiert zu Werke. Henry Hase zog von äußeren Rand des linken Bullykreises ab, aber Hendrik Hane im Tor der DEG war mit seiner Fanghand zur Stelle (2.). In einem 4:2-Konter legte Dennis Miller die Scheibe zum aufgerückten Verteidiger Scott Valentine in den Slot, wieder stand Hane im Weg (3.). Dann ging Straubing mit 1:0 gegen Wolfsburg in Führung. In Düsseldorf setzte Augsburgs Kristo den Puck aus zentraler Position ans Gestänge (12.). Von der DEG, deren Spiel von vielen Ungenauigkeiten geprägt war, war bis dahin wenig zu sehen. Plötzlich aber war Marco Nowak auf und davon und netzte eiskalt zur wirklich schmeichelhaften Führung ein (14.). Sekunden später glichen die Grizzlys in Straubing aus. Zu allem Überfluss hielt die Führung der DEG nur 146 Sekunden. Dann lud John Rogl aus dem linken Bullykreis voll durch und verwandelte halbhoch ins lange Eck (16.). Zum Ende des ersten Abschnitts ging München gegen Iserlohn in Führung. Weiter galt: Alles drin!

Blitzstart

Im zweiten Drittel erwischte die DEG einen Blitzstart. Kyle Cumiskey skatete gewohnt temporeich und elegant ins Drittel des AEV, ließ die Scheibe für Ken André Olimb liegen, der sie nach rechts zu Daniel Fischbuch weiterleitete. Der verwandelte sicher zur erneuten Führung. So einfach kann Eishockey sein! In München wurde einstweilen gar nicht gespielt, weil eine Plexiglasscheibe zu Bruch gegangen war. Charlie Jahnke prüfte David Kickert im Gästetor mit einem Rückhandschuss aus nächster Nähe (27.). Auch Tobi Eder kam aus ähnlicher Position aussichtsreich zum Schuss (29.). In Überzahl ließ er dann wenig später mit einer satten Direktabnahme aus halblinker Position das Netz zappeln (30.). Sekunden später ging Straubing wieder in Führung. In Überzahl kamen die Augsburger zurück ins Spiel. Adam Payerl hielt seinen Schläger in einen Schuss von Brad McClure (35.). Quasi zeitgleich glichen Iserlohn in München, wo das Spiel nun auch wieder lief, und Wolfsburg in Straubing aus. Mit Anbruch der letzten Spielminute in Düsseldorf lag München wieder vorne. Spannung pur also vor dem Schlussabschnitt.

Pflicht erfüllt!

Bevor im Schlussabschnitt auf Düsseldorfer Eis Nennenswertes passierte, ging es in München erst einmal in die zweite Pause. Dann zimmerte Bernhard Ebner einen Schlagschuss maßgenau in den rechten Winkel, der Sieg schien also Formen anzunehmen (49.). Doch das Spiel war nur 56 Sekunden später wieder spannend, weil Cumiskey die Scheibe bei einem gerade gestarteten Tempolauf vor dem eigenen Tor liegen ließ. Drew LeBlanc ließ sich nicht zwei Mal bitten (50.). Wolfsburg ging in Straubing in Führung, und so trübte sich die rot-gelbe Seele wieder ein wenig ein. Routinier Alex Barta zauberte dreieinhalb Minuten vor Schluss das Lächeln zurück in die DEG-Gesichter. Die DEG hatte das Spiel über Cumiskey und Alex Ehl in die Breite gezogen und der Kapitän sich mit einer Finte selbst das leere Tor ertrickst (57.). Während die Gäste sich mit einem sechsten Feldspieler noch (vergeblich) an der Wende versuchten, zog München (Gogulla!) auf 3:1 davon, nur um sich 115 Sekunden später das 3:2 zu fangen. Als das Spiel in Düsseldorf vorbei war, traf München ins leere Tor. So bleibt für den Moment festzuhalten: Die DEG hat ihre Pflicht erfüllt.

Am Sonntag kommt es nun zum Showdown, wenn wiederum alle Partien gleichzeitig stattfinden. Ab 14:30 Uhr gastiert die DEG beim EHC Red Bull München, die Iserlohn Roosters empfangen den ERC Ingolstadt und die Grizzlys Wolfsburg die Straubing Tigers. Um noch an den Wolfsburgern vorbeizuziehen, muss die DEG neben den drei Punkten auch noch zehn Tore aufholen. Im Vergleich mit Iserlohn haben die Rot-Gelben alles in der eigenen Hand.

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