Die Ergebnisse dieser Umfrage unter 39 Unternehmen, von denen die Mehrheit weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigt, zeigen deutlich, dass sich kleine Unternehmen in einer Krisensituation befinden. 84 % der Unternehmen wurden von der Pandemie beeinträchtigt; 34 % nachhaltig. Wie sich die Situation im Detail darstellt, ist im Folgenden beschrieben.
Folgen für die Geschäftstätigkeit
Als ob 2020 selbst nicht schlimm genug war, werden seine Folgen bekanntermaßen noch länger spürbar bleiben – vermutlich während des gesamten Jahres 2021. Als wir unsere Umfrage erstellten, erhofften wir uns etwas optimistischere Ergebnisse. Es ist traurig zu sehen, wie viele Unternehmen durch die Pandemie stark beeinträchtigt wurden und wie viele wahrscheinlich in naher Zukunft schließen müssen. Mehr als die Hälfte (56 %) der befragten Unternehmen verzeichnete einen Rückgang in den Auftrags- und Kundenzahlen; bei den meisten fiel dieser deutlich aus. Von den Teilnehmern unserer Umfrage gehen 61 % von einem dauerhaften Geschäftsrückgang aus oder sehen ihr Unternehmen als von der Schließung bedroht an. Zu den größten Problemen, die sich für Unternehmen durch die Pandemie ergeben, gehören gesunkene Investitionen (21 %), Abwesenheit der Mitarbeiter (16 %) und erzwungene vorübergehende Schließungen (16 %).
Einschnitte bei Investitionen
Ausgehend von der durchgeführten Umfrage wäre das Wort des Jahres „Krise“ oder, um es weniger pessimistisch auszudrücken, „Minimalismus“So gab die Mehrheit der befragten Unternehmen (59 %) an, ihre Ausgaben reduziert zu haben. Generell scheinen Expansionspläne in schwierigen Zeiten keine gute Idee zu sein. Dementsprechend hatte die Pandemie nur bei 10 % der Unternehmen keinen Einfluss auf die bestehenden Investitionspläne. 36 % setzten gar alle Entwicklungsaktivitäten vorübergehend aus. Viele Unternehmen reduzierten auch ihre Personalausgaben, was vermutlich auf den Verlust von Kunden oder Projekten zurückzuführen ist. Bei einigen bedeutete dies, dass aufgrund des weltweiten Wirtschaftsrückgangs kein Bedarf mehr an neuen Mitarbeitern bestand. Andere strichen Schulungsbudgets, Lohnerhöhungen und Boni oder bauten Personal ab.
Revolutionierung des Arbeitsmodells
Der größte (erzwungene) Wandel, der 2020 stattfand, war die flächendeckende Umstellung auf Homeoffice. Aufgrund der von den Regierungen verordneten Beschränkungen und ausgerufenen Lockdowns waren Unternehmen und öffentliche Verwaltungen gezwungen, ihre Arbeitsmodelle anzupassen und ihren Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. In 90 % der befragten Unternehmen gab es bereits vor der Pandemie eine Homeoffice-Richtlinie. 28 % haben jedoch nicht vor, derartige Regelungen beizubehalten, wenn die Coronakrise ausgestanden ist. Dies ist besonders interessant, wenn man bedenkt, dass die große Mehrheit der Umfragen – einschließlich denen von PwC und Gartner – gezeigt hat, dass das Arbeiten von zu Hause aus erfolgreicher (hinsichtlich Kosteneffizienz und Agilität) verlaufen ist als erwartet. Dieser Widerspruch könnte darauf zurückzuführen sein, dass die meisten der an unserer Umfrage teilnehmenden Unternehmen recht klein sind (weniger als 100 Mitarbeiter). Unternehmen dieser Größenordnung sind tendenziell anfälliger als große Konzerne, was Organisation, Anlagevermögen und Cashflow betrifft. Das letzte Jahr hat sie entsprechend härter getroffen und ihre Zukunft erscheint ungewiss. Als Folge haben sie ein größeres Kontrollbedürfnis bezüglich ihrer Geschäftsvorgänge und streben nach einer Rückkehr ins Büro.
Wie geht es weiter?
Ungeachtet der Umfrageergebnisse hoffen wir auf eine Verbesserung der aktuellen Situation und die Entstehung neuer Möglichkeiten (z. B. durch staatliche Unterstützungsprogramme und Ausgleichszahlungen). Mit dem Fortschreiten der Pandemie wird es für kleine und mittlere Unternehmen immer dringender, ihre Geschäftskonzepte zu überdenken und der veränderten globalen Wirtschaftssituation gemäß umzugestalten. Es ist für sie an der Zeit, ihre Anstrengungen auf die Schlüsselbereiche ihres Geschäfts zu konzentrieren, um ihre Lage zu stabilisieren und die beste Strategie für die Zukunft zu entwickeln. Um mit einem Blick auf die positiven Aspekte abzuschließen, lässt sich sagen, dass die Flexibilität der Unternehmen deutlich zugenommen hat. Änderungen finden mit einer nie dagewesenen Geschwindigkeit statt – und wir stellen uns ihnen gemeinsam.
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