Mit deutlich verbesserten Klimaschutzzusagen haben vor allem die USA und Großbritannien zum Start des „Climate Leaders Summit“ Maßstäbe gesetzt, so das erste Zwischenfazit der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. „Die neuen Klimaziele der USA zeigen, dass US-Präsident Biden entschlossen ist, nach vier Jahren Stillstand in den USA wieder zur Dynamik in der internationalen Klimapolitik beizutragen“, urteilt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Die angestrebte Emissionsminderung bis 2030 reicht noch nicht für das 1,5 Grad-Limit, aber die Rückkehr der USA auf das internationale Klimaparkett bringt zusätzlichen Schwung in die Klimaziel-Erhöhungsrunde aller Staaten.“ Es sei Biden gelungen, andere große Emittenten zu nachgebesserten Klimaplänen zu bewegen und die bisher schlechte Bilanz der Industrieländer im Klimaschutz deutlich aufzubessern.

Einen interessanten Impuls hat auch Großbritannien gesetzt. Premierminister Johnson hatte bereits im Vorfeld des Gipfels ein Emissionsminderungsziel von 78 Prozent für 2035 verkündet. Erstmals wird Großbritannien dabei auch internationale Flug- und Schifffahrtsemissionen, an denen das Land beteiligt ist, einbeziehen. Bals: „Dieser Gipfel sendet ein deutliches Signal an alle Wirtschaftsakteure: Die Märkte für Klimaschutztechnologien wachsen rasant und der globale Wettlauf um diese Marktanteile ist entfacht.“ Auch andere Länder wie Japan oder Kanada haben beim Gipfel zum Teil deutlich verbesserte Klimaziele vorgelegt.

Bundeskanzlerin Merkel konnte in ihrer Rede keine neuen Akzente setzen. „Leider hat Kanzlerin Merkel die Chance verpasst, selbst für mehr Dynamik im internationalen Klimaschutz zu sorgen. Vielleicht hat sie sich das für den Petersberger Klimadialog aufbewahrt, wo sie in zwei Wochen wohl zum letzten Mal in ihrer Amtszeit die Chance hat, ein starkes internationales Klimasignal zu senden. Wir hoffen vor allem auf die Bereitschaft, die internationale Klimafinanzierung deutlich zu steigern“, so Bals.

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