Am Karlstor wird daran gearbeitet, dass auch die letzten zwei von 152 Tunnelblöcken im Zeitplan fertiggestellt werden. Im Mai sollen alle Decken betoniert sein und dann auf den zuvor hergestellten Außenwänden sowie der die Fahrbahnen trennenden Mittelwand ruhen. Nach dem Aushärten wird der Beton dann gegen Wasser und Korrosion von oben geschützt – und die Arbeiten an der endgültigen Oberfläche des Karlstors können dann starten.

Mit den noch zu erledigenden Betonarbeiten am Karlstor ist der Rohbau fast ausschließlich auf diesen Bereich ganz im Westen der umzubauenden Kriegsstraße mit einer neuen oberirdischen Gleistrasse und dem darunterliegenden Autotunnel begrenzt. An den Stützwänden der Ein- und Ausfahrtsrampen zwischen Karlstraße und Ritterstraße stehen noch wenige Aufgaben an, und nach dem Herstellen des Seitentunnels, der vom durchgängigen Kriegsstraßentunnel in das Einkaufszentrum am Ettlinger Tor hineinführt, bleiben hier nur noch die Arbeiten zum Herstellen der letzten Stützwände für die spätere Ausfahrtsrampe zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße. Beides wird in der zweiten Mai-Hälfte erledigt sein.

Im Autotunnel sind die mit dem Innenausbau beschäftigten Arbeiter und Handwerker mit vielen Aufgaben beschäftigt: Die Wände sind – bis auf den noch im Bau befindlichen Abschnitt um das Karlstor herum – bereits mit einem Schutzanstrich versehen. Die Maler kennzeichnen mit grüner Farbe dann jede einzelne Notausgang-Tür, die stets im „Doppel“ auftreten: Eine Tür führt von der Süd- in die Nordröhre, die nächste Tür gleich daneben von der Nord- in die Südröhre. Damit kann bei einem Unfall der Fluchtweg konfliktfrei aus der betroffenen Röhre in die „freie“, die sogenannte „saubere“ Röhre geführt werden.

Gleichzeitig werden die Öffnungen in der Mittelwand, in denen die Hydranten bereits funktionsfähig platziert wurden, auf jeder Seite mit einer von der Feuerwehr zu öffnenden Stahlblechverkleidung ausgestattet, um ungewollte Rauchübertritte von der einen in die andere Röhre zu verhindern.

Ebenfalls ein Thema im Zusammenhang mit der Entfluchtung in einem Notfall ist das Herstellen von taktil wahrnehmbaren Aufmerksamkeitsfeldern im Notgehweg direkt vor jeder Fluchttür und im Notgehweg am jeder Fluchttür gegenüberliegenden Fahrbahnrand.

Der Bau der endgültigen Oberfläche Kriegsstraße läuft ebenfalls auf vollen Touren: Leitungen und Abwasserrohre werden unter den künftigen endgültigen Fahrbahnen verlegt, anschließend wird die Oberfläche glattgezogen und der Asphalt aufgebracht sowie die Gehwege angelegt. Ständig wechseln die Autofahrer die Fahrspuren von den bisherigen außen liegenden Provisorien zunächst auf provisorische Fahrbahnen in der Kriegsstraßenmitte und nach Erledigung aller Arbeiten an den endgültigen Fahrbahnen dann wieder nach außen, damit in der Mitte die Arbeiten an der Straßenbahntrasse beginnen können.

Parallel dazu läuft auch teilweise bereits der Haltestellenbau für die künftig entlang der Kriegsstraße verkehrenden Straßenbahnen: Am Mendelssohnplatz, vor dem Einkaufszentrum am Ettlinger Tor westlich der Kreuzung Ettlinger Tor sowie vor dem Bundesgerichtshof östlich des Karlstors werden drei neue barrierefreie Haltestellen entstehen.

Im Stadtbahn- und Straßenbahntunnel der Kombilösung läuft der Probebetrieb der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Die von der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft beauftragten Handwerker sind mit Restarbeiten auf den Bahnsteigen oder den Zwischeneben beschäftigt.

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