„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, weil wir wissen, wie wichtig dieses Volksfest für unsere Stadt und das Lebensgefühl unserer Region ist“, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Das Licht am Ende des Tunnels kommt durch das steigende Tempo bei den Impfungen näher, aber eine Veranstaltung mit vier Millionen Gästen kann es Anfang August noch nicht geben. Das ist zwar traurig, aber wir sind für die Sicherheit der Kirmesbesucher und der Anwohner verantwortlich. Ein unbeschwertes gemeinsames feiern von Millionen Menschen ist im August einfach noch nicht denkbar.“
Die geltende Coronaschutzverordnung des Landes NRW sieht ein Verbot aller Großveranstaltungen bis zum 30. Juni 2021 vor. Ob sie danach wieder zulässig sein werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich.
Die Stadt Herne hat die Vertreter der Schaustellerverbände, darunter Albert Ritter, über ihren Entschluss informiert. In dieser Woche waren bereits zwei große Volksfeste abgesagt worden: Die Düsseldorfer Rheinkirmes, die sonst unmittelbar vor Crange stattfindet, und das Gäubodenfest in Straubing, das sonst zeitgleich mit der Cranger Kirmes ebenfalls ein Millionenpublikum anzieht.
Für Crange ist es die zweite Absage aufgrund der Pandemie. Davor hatte es letztmals 1945 kein Volksfest auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal gegeben. An elf Tagen zieht die Cranger Kirmes rund vier Millionen Besucher auf den elf Hektar großen Kirmesplatz. Mit über 500 Schaustellern ist die Cranger Kirmes das zweitgrößte Volksfest in Deutschland.
Im Vorfeld der Absage führte die Stadt Herne mit dem Land NRW Gespräche über eine kleinere Alternativveranstaltung mit Angeboten für Familien. Das NRW-Wirtschaftsministerium ließ aufgrund der pandemischen Lage jedoch keine Unterstützung hierfür erkennen, so dass es auf Seiten des Landes auch nicht zu einem Austausch hierüber mit dem Gesundheitsministerium gekommen ist. Daher ist gegenwärtig davon auszugehen, dass es im August auf dem Festgelände keine Unterhaltungsangebote geben wird.
„Bei aller Enttäuschung müssen wir nun den Blick nach vorne richten. Die Bekämpfung der Pandemie schreitet voran. Im nächsten Jahr möchten wir unseren Gästen dann wieder eine tolle und sichere Kirmes präsentieren“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.
„Die abermalige Absage ist natürlich bitter, aber sie ist folgerichtig und vernünftig. Wir hätten der Marke Cranger Kirmes nachhaltig geschadet, wenn wir trotz weiter bestehenden Infektionsrisikos an einer Durchführung in diesem Jahr festgehalten hätten“, sagt Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing Herne GmbH.
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