Weniger Parkplätze – mehr Freiraum
Die sogenannten „Stadt-Terrassen“ sollen Kommunen helfen, Experimente zur Umgestaltung des Straßenraums anzustoßen. Der Titel unterstreicht die Intention: Es geht um Lebensqualität, Entspannung und Freiraum. Über einen gewissen Zeitraum können Stellplätze gegen die mobilen Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen getauscht werden, um die Vorteile einer alternativen Flächennutzung sichtbar zu machen. Das zukunftsweisende Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW wird aus Mitteln des Verkehrsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert, das Konzept der Möbel stammt von der Firma Liveable Cities GmbH.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Wir machen Mobilität in Nordrhein-Westfalen, besser, sicherer und sauberer. Dazu stärken wir den Fuß- und Radverkehr und vernetzen Bus und Bahn, On-Demand-Verkehre, Fahrrad-, Scooter- und Carsharing-Angebote. So schaffen wir Freiräume für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität. Auch innovative und flexible Stadtmöbel helfen, unsere Innenstädte zu guten Orten zu machen. Deswegen unterstützen wir das Projekt mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW sehr gern.“
Während der Projektzeit werden die Städte, Kreise und Gemeinden eng von den Kommunalberatern des Zukunftsnetz Mobilität NRW begleitet. Um nützliche Schlüsse aus dem neuen Angebot ziehen zu können, wird die Nutzung der „Stadt-Terrassen“ von der Hochschule Bochum evaluiert.
Theo Jansen, Leiter der Geschäftsstelle des Zukunftsnetz Mobilität NRW: „Die positiven Auswirkungen der Mobilitätswende müssen für die Menschen in den Städten und Gemeinden erlebbar gemacht werden. Experimente mit den ‚Stadt-Terrassen‘ erlauben einen Ausblick, welche positiven Veränderungen die Mobilitätswende auf das Alltagsleben der Menschen hat. “
Premiere in Mönchengladbach
Den Anfang macht die Stadt Mönchengladbach, die die „Stadt-Terrassen“ seit dem 7. Mai für einen Zeitraum von drei Wochen aufstellt. An der Goethestraße im Alt-Gladbacher Zentrum soll den Bürgerinnen und Bürgern so gezeigt werden, wie der neue Platz mit Lebensqualität gefüllt werden kann. Fünf Stellplätze werden mit sogenannten Parklets – speziell für Parkplätze entwickelte Sitzgelegenheiten – bestückt und bringen Abwechslung und Aufenthaltsqualität in die Straße. Sonsts wird ihr Seitenrand rein von Pkw gesäumt.
Die Aktionswochen umfassen verschiedene Bürgerbeteiligungsformate, Gesprächsrunden und Kreativangebote, die die alternativen Nutzungsmöglichkeiten der Parkplätze demonstrieren sollen.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs: „Die Menschen wünschen sich mehr Lebensqualität vor der Tür. Bäume, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Sitzgelegenheiten. Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits erfolgreich ein Projekt zur Umnutzung des Straßenraums umgesetzt haben, wollen wir die Idee mit den Stadt-Terrassen des Zukunftsnetz Mobilität NRW konkretisieren. Gerade in den Innenstädten sind viele Ziele leicht ohne Auto erreichbar und der Trend hin zum Rad ist ungebrochen. Ein Wandel des Mobilitätsverhaltens geht mit einem Wandel der Aufenthaltsqualität einher.“
Am Donnerstag, 20. Mai 2021, wird das Zukunftsnetz Mobilität NRW seinen Mitgliedskommunen die Möbel und Ausleihbedingungen in einer virtuellen Fachveranstaltung vorstellen und eine detaillierte Ansicht auf der Internetseite bereitstellen. Ab diesem Tag sind auch Bewerbungen für eine Ausleihe möglich. Voraussetzung sind unter anderem ein definiertes Ziel für die Aktion und die Schilderung der Projektschritte, wie etwa die Einbindung von Einzelhandel und Bürgerschaft.
Eine detaillierte Möbelansicht und die Ausleihbedingungen finden Sie ab dem 20. Mai 2021 auch auf der Internetseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW: https://www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de/
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hilft Kreisen, Städten und Gemeinden mit konkreten Unterstützungsangeboten dabei, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Ziel: attraktive Mobilitätsangebote für lebendige, sichere und gesunde Kommunen und eine verlässliche Anbindung der ländlichen Räume an die Städte zu schaffen. 246 Kommunen im Land sind bereits Mitglied. Es gibt drei regionale Koordinierungsstellen: Westfalen-Lippe, Rhein-Ruhr und Rheinland. Die Geschäftsstelle ist angesiedelt beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in Köln. Das Netzwerk wird gefördert durch das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und die Unfallkasse NRW.
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