Aufgrund der sich bessernden pandemischen Lage mit sinkenden Infektions- und Inzidenzzahlen, einer Entlastung des intensivmedizinischen Sektors sowie einer deutlichen Beschleunigung des Impftempos wächst in Rostock & Warnemünde die Ungeduld und der Unmut bei den Touristikern. Sie fordern nunmehr die Landesregierung MV auf, eine umfassende und klare Öffnungsperspektive des Tourismus in MV ab Pfingsten zu kommunizieren. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, diese einfach und unbürokratisch zu gestalten, um bei den Gästen Unsicherheiten abzubauen und damit Vertrauen zu gewinnen.

„Die Tourismusbranche liegt seit mittlerweile über einem halben Jahr brach. Die Politik hat es bis heute versäumt, trotz intensiver Zuarbeit und Konzepten aus der Branche, einen Weg aus dem Dauerlockdown anzugehen und damit diesem so wichtigen Wirtschaftszweig samt den vielen tausenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Hoffnung zu geben“, zeigt sich Frank Martens, Vorsitzender des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde, enttäuscht von den politischen Entscheidungsträgern der Landesregierung. „Gleichzeitig ist es schwer zu akzeptieren, dass andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Bayern oder Niedersachsen, die im direkten Wettbewerb mit Mecklenburg-Vorpommern als selbsterklärtes Tourismusland Nr. 1 stehen, mit klaren Öffnungsschritten und verbindlichen Zeitketten Fakten schaffen.“

Es sei nunmehr die Verantwortung der Landesregierung MV, durch klares, schnelles und pragmatisches Handeln den Weg zum Wiedereinstieg in den Tourismus zu ebnen, um Sicherheit sowohl für die Branche als auch für potentielle Urlauber zu schaffen. Gerade Unternehmen im Hotel- und Gastgewerbe benötigen Vorlaufzeit, um ihre Betriebe kurzfristig wieder hochfahren zu können. Und auch die Urlauber, die nach über einem Jahr Corona-Pandemie ein großes Bedürfnis nach Entspannung und Erholung haben, zögern aufgrund der undurchsichtigen Einreisebestimmungen mit ihren Buchungen für den Sommerurlaub in MV. Ohnehin dürfe sich bei ihnen nicht der Eindruck verfestigen, dass ein Urlaub im Ausland mit weniger bürokratischen Hürden verbunden ist als ein Urlaub im eigenen Land.

Dabei ist gerade jetzt die Zeit, in der sich viele Menschen, insbesondere Familien, mit ihrer Ferienplanung verstärkt auseinandersetzen. Die Rostocker Touristiker befürchten, dass bei andauernder politischer Tatenlosigkeit viele Buchungen verlorengehen und die Branche keine Chance erhält, durch einen starken Sommer 2021 die Folgen des seit November 2020 bestehenden Dauerlockdowns finanziell abzumildern. Entsprechende Hygiene- und Schutzkonzepte, die bereits im Frühjahr 2020 entwickelt wurden und sich nach dem Re-Start ab Mai 2020 erfolgreich bewährten, liegen zur Anwendung bereit. Die letzte Sommersaison hat bewiesen, dass der Tourismus in MV nachweislich keinen Treiber der Pandemie darstellte, obwohl zu diesem Zeitpunkt weder eine digitale Kontaktnachverfolgung, eine Corona-Teststrategie noch der mittlerweile zur Verfügung stehende Impfstoff vorhanden war. Umso wichtiger ist es, diese positiven Erfahrungen auch in die jetzigen Überlegungen zum Re-Start des Tourismus mit einzubeziehen. Beispielsweise dürfen zu engmaschige und überregulierende Schnell- und Selbsttestkonzepte das Urlaubserlebnis nicht beeinträchtigen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die hohe Selbstdisziplin der Bevölkerung in der Pandemie, die sich seit über einem Jahr konsequent und mehrheitlich an die Hygiene- und Abstandsregeln halten und die Maßnahmen verinnerlicht haben.

Die Tourismusbranche in Rostock & Warnemünde sieht sich für einen sofortigen Re-Start gut gewappnet und bereit. „Sieben Monate vollständiger Stillstand des Hotel- und Gastgewerbes haben enorm Kraft gekostet und waren eine existentielle Belastung für die touristischen Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dennoch steht die Branche mit hoher Motivation sowie Einsatzwillen und Servicebereitschaft in den Startlöchern, um den Urlaubsgästen wieder einen sicheren und erholsamen Aufenthalt in unserer Destination zu ermöglichen. Dafür ist es jedoch zwingende Voraussetzung, dass die Landesregierung die politische Lethargie aufgibt und nun Entscheidungen herbeiführt, die dieser für das Bundesland wirtschaftlich so bedeutsamen Branche Planungssicherheit für die Saison 2021 verschafft“, fordert der stellvertretende Vorsitzende des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde, Alexander Winter.

Vor dem Hintergrund der unmittelbar bevorstehenden touristischen Öffnung mehrerer Bundesländer sei es seitens der Landesregierung MV unverantwortlich gegenüber der Tourismusbranche, einen Wiedereinstieg zu Pfingsten zu verzögern. „Die Landesregierung MV ist nun mehr denn je in der Pflicht, schnell und entschlossen zu handeln. Das ist sie den vielen touristischen Betrieben und Beschäftigen im Land, die sich nach über einem Jahr mit maximaler Belastung und Existenzangst nichts sehnlicher als eine klare Perspektive wünschen, schuldig. Wir wollen loslegen und unsere Gastfreundlichkeit allen Urlaubern endlich wieder unter Beweis stellen“, so Alexander Soyk, Vorstandsmitglied des Tourismusvereins.

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