Zu Ausflügen an Pfingsten, im Sommer und zum „Tag des Fahrrads“ am 3. Juni empfehlen wir, neue Wege in Thüringen zu entdecken – sei es per Fahrrad oder per pedes.

In letzter Zeit haben zahlreiche Menschen das Fahrrad neu entdeckt – sei es für den individuellen Stadtverkehr oder für den Freizeit-Ausflug in die Natur. „Auf dem Fahrrad macht man keinen Mittagsschlaf“ (ISBN: 978-3-95716-228-1, Verlag Kern) ist ein Buch für Leute, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind. Der fröhliche Reisebericht von Heinz Engelhard ist besonders aufschlussreich und unterhaltsam für alle Leser mit einem „ostdeutschen Migrationshintergrund“. Denn der Thüringer Autor Heinz (Helmut) Engelhardt ist mit wachem Blick vom thüringischen Zella-Mehlis durch Mainfranken ins hessische Maintal unterwegs. Er hat seine Reiseroute auch mit eigenen Skizzen illustriert.

Mit Leichtigkeit auf ebenen Radwegen dahingleiten und dabei die herrlichen Landschaften genießen – so hat sich Helmut seine sorgfältig vorbereitete Radtour zum Main entlang vorgestellt. Auf einem bequemen Fahrrad, ausgerüstet mit vielen Landkarten und reichlich Gepäck, startet er euphorisch seine Reise. Aber es läuft nicht alles glatt. Hitze, Erschöpfung, Durst und immer neue Missgeschicke trüben die  Stimmung. Außerdem trifft er die unterschiedlichsten Menschen – Originale und skurrile Typen, freundliche Helfer und rücksichtslose Rüpel. Gelegentlich plagen den reiselustigen Mittfünfziger Selbstzweifel. Ist er schon zu alt? Immer wieder muss er sich motivieren. Über die unzähligen Reiseeindrücke gerät er oft ins Staunen und Philosophieren. Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung reflektiert Helmut seine Weltsicht immer noch durch seine ostdeutsche Brille und stolpert dabei gelegentlich über kleinteilige Mauerreste zwischen Ost und West.

Frank Stübner hat über seine Rennsteig-Wanderung das Wanderbuch „Gut Runst!“ (ISBN Buch 978395716-325-7) geschrieben. Mit diesem Spruch, geprägt vom Rennsteigverein im 19. Jahrhundert, grüßen sich die Menschen, die den Rennsteig in voller Länge erwandern. Der Rennsteig zieht sich über den Kamm des Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges bis in den nördlichen Frankenwald, vom Mittellauf der Werra bis an den Oberlauf der Saale. Parallel zur Wanderroute wurde vor einigen Jahren auch ein Radweg ausgeschildert. Die Reisenden erwartet schöne Landschaft, unberührte Natur und Gastfreundschaft der Menschen in den anliegenden Orten.

Frank Stübner wollte es wissen: Allein und ohne die Übernachtungen vorauszubuchen, lief er in sechs Tagen die Tour von Hörschel nahe Eisenach bis Blankenstein in Oberfranken. Auf knapp 170 Kilometern erlebt der Wanderer Natur und Geschichte, trifft auf Gleichgesinnte und Originale. Stübner schreibt seine Erfahrungen, Begegnungen und Beobachtungen auf der Strecke auf und reichert sein Tagebuch mit zahlreichen Bildern sowie Tipps zu Strecke, Unterkunft, Vorbereitung und Durchführung an.

Am Wegesrand trifft Stübner auf Spuren der deutschen Geschichte. Kriegerische Absichten führten Kelten, Thüringer, Franken und andere Soldaten den Rennsteig entlang. Wirtschaftliche Absichten hegten Kaufleute, Puppenmacher, Holzschnitzer und andere Reisende, die früher diesen Weg nutzten. Heutzutage suchen Menschen hier wohl hauptsächlich prächtige, streckenweise wenig berührte Natur und die sportliche Herausforderung. In Frank Stübners Reiseerzählung können Einheimische und Touristen manches Detail neu entdecken und Erlebtes mit eigenen Erfahrungen vergleichen.

Der umfangreiche heimatgeschichtliche Band „Die Elgersburger Promenaden“ (ISBN 9783957162229) beschreibt zahlreiche Ausflugsziele und Wanderwege, die auch von sportlichen Radfahrern entdeckt werden können. Die jahrzehntelange Forschungstätigkeit des Heimatforschers Reinhard Döring mündete in ein historisch geprägtes Nachschlagewerk, das die Geschichte des Ortes Elgersburg am Rande des Thüringer Waldes als erste Kaltwasserheilanstalt in Deutschland dokumentiert und der Nachwelt zugänglich macht. Es erfasst in Wort und Bild über 150 Waldpromenaden, Grotten und Ruheplätze, Gedenksteine und Erinnerungstafeln, benannte Felsen, Aussichtspunktn und Schutzhütten, Quellen und Brunnen in Elgersburg und seiner unmittelbaren Umgebung. Damit beschreibt es detailgenau einen Ausschnitt der regionalen Vergangenheit. Vor dem Leser ersteht ein abwechslungsreiches Bild der Kurgeschichte in und um Bad Elgersburg, von der Eröffnung der Kaltwasserheilanstalt am 28. Mai 1837 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

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