Der „Arbeitskreis Steuerschätzungen“ legt heute die Ergebnisse seiner neuen Analyse vor. Es zeichnet sich ab, dass die aktuellen Steuereinnahmen zwar stark durch die Pandemie beeinträchtigt werden, sich aber in den nächsten Jahren deutlicher erholen als bislang erwartet. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft" am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Deutschland steht mit dem absehbaren Ende der Pandemie vor einem fulminanten Konjunkturaufschwung. Diese Erholung wird mit Verzögerung auch die Steuereinnahmen wieder auf die Vor-Corona-Niveaus und darüber heben. Viele aktuelle Wahlkampfpläne setzen derzeit trotzdem auf Steuererhöhungen. Die aktuelle Steuerschätzung mit ihrer weiter verbesserten mittelfristigen Perspektive bestätigt demgegenüber, dass die öffentlichen Haushalte in Deutschland kein Einnahmeproblem haben. Die Steuererhöhungsdebatte ist vor diesem Hintergrund verfrüht und riskant. Viele der aktuellen Steuererhöhungspläne von der Einführung einer Vermögensteuer bis zur Erhöhung des Spitzensteuersatzes könnten insbesondere auch mittelständische Unternehmen und deren Investitionsfähigkeit beeinträchtigen. Die neueste Steuerschätzung bestätigt, dass es keine finanzpolitische Notwendigkeit gibt, diese Risiken einzugehen, wenn die Politik auf der Ausgabenseite nach der Pandemie wieder mehr Disziplin an den Tag legt.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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