Es war eine nervenaufreibende Zeit im vergangenen Herbst, als sich der Protest gegen den Bau der A 49 formierte. Vor allem für Siegfried Simon. Noch einmal ganz tief einsteigen musste er ins Versammlungsrecht und die Verhandlungen im Namen des Vogelsbergkreises führen – in den Videokonferenzen mit Ministerium und RP genauso wie mitten in der Nacht vor den Protestcamps der Ausbaugegner auf der Bundesstraße. Kein Nine-to-Five-Job. Wahrlich nicht. Wäre für Siegfried Simon auch nie in Frage gekommen. Der Mann ist ein Perfektionist, die Arbeit hatte für ihn stets Priorität.
Der Landrat weiß: „Seinem“ Siegfried Simon hat er stets viel abverlangt mit den zahlreichen besonderen Aufgaben, die er ihm übertrug. Als wäre die Leitung der Kommunalaufsicht und die Führung des Amtes für Aufsichts- und Ordnungsangelegenheiten nicht herausfordernd genug, wurde dem Juristen vor einigen Jahren auch noch der gesamte Bereich Allgemeine Gefahrenabwehr übertragen – mit dem Auftrag, das Rettungswesen völlig neu aufzustellen. „Sie haben alles umgekrempelt, sie haben das gesamte Amt für Gefahrenabwehr neu aufgebaut“, zollt der Landrat Respekt. Er spricht von einer „Riesenherausforderung“, die Simon bewältigen musste und die er hervorragend umgesetzt hat. So wurde beispielsweise eine Planung für den Rettungsdienst erstellt, „die immer noch aktuell ist.“ Fast alle Rettungswachen seien neu gebaut worden, „wir haben eine Infrastruktur geschaffen, die der Vogelsbergkreis so bislang nicht hatte“. Aufgestockt worden sei natürlich auch beim Personal. „Sie haben vieles positiv verändert für die Bevölkerung im Vogelsbergkreis, der Rettungsdienst hat sich gut entwickelt, mittlerweile halten wir in 90 Prozent unserer Fälle die vorgeschriebene Zehn-Minuten-Frist ein“, zählt Manfred Görig Eckpunkte des Erfolges auf. „Es war eine echte Herausforderung für alle Beteiligten, aber ich wusste, dass ich mit Siegfried Simon den richtigen Mann hatte, und ich wusste, dass rechtlich alles in trockenen Tüchern war“, lobt der Landrat die Arbeit seinen Juristen.
Siegfried Simon gibt das Lob zurück: „Unsere Zusammenarbeit war sehr befriedigend. Viel konnte umgesetzt werden, weil Sie sich als Landrat sehr couragiert verhalten haben“, formuliert er zunächst zurückhaltend. Mit Blick auf die Umstellung des Rettungsdienstes wird er salopp und bescheinigt dem Landrat lachend: „Sie haben das Ding gerockt!“
„31 Jahre waren Sie hier. In einem Amt, das nicht klein ist und in dem viele Rechtsgebiete angesiedelt sind“, sagt Landrat Görig und spricht erneut von einer „hervorragenden Leistung“, die Simon als Amtsleiter und einziger Jurist im Amt für Ordnungsangelegenheiten erbracht hat. „Sie haben Ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert, ich konnte mich immer auf Ihre Expertise verlassen.“
Voller Lob ist auch Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak: „Was Sie geleistet haben, das ist sehr beachtlich. Menschen wie Sie – mit solchen Kenntnissen im Kommunalrecht – gibt es kaum.“ Der Jurist genieße eine hohe Reputation, „der Name Simon ist in unseren Gemeinden geachtet“, unterstreicht der Erste Kreisbeigeordnete. Kollege Dr. Arno Wettlaufer, der Leiter des Rechtsamtes, Ulrich Schäfer, der Leiter des Haupt- und Personalamtes, Frauenbeauftragte Elisabeth Lippert und Ulrike Greb vom Personalrat betonen die gute Zusammenarbeit mit Siegfried Simon und verabschieden sich von einer „Persönlichkeit, von denen es immer weniger gibt“.
Das letzte Wort in der Runde hat der Neu-Pensionär: „Für mich hat es nichts anderes gegeben als die Arbeit“, gesteht er. „Meine Frau stand immer hinter mir, rechts und links hatte ich sehr, sehr gute Kolleginnen und Kollegen und der Landrat stand vor mir. Ich habe unheimlich gerne hier in der Verwaltung gearbeitet. Der Vogelsbergkreis war mein Leben“, findet Siegfried Simon ehrliche und berührende Worte.
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