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Statement des Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Oliver Hermes zum Ergebnis des deutschen Osthandels im ersten Quartal 2021:

„Das östliche Europa ist als Konjunkturlokomotive für die deutsche Wirtschaft zurück in der Spur: Im ersten Vierteljahr 2021 wuchs der deutsche Handel mit den 29 Partnerländern des Ost-Ausschusses mit 6,7 Prozent fast dreimal schneller als der gesamte deutsche Außenhandel (+2,4 Prozent). Insgesamt wurden Waren im Wert von 121 Milliarden Euro mit der Region gehandelt, das sind acht Milliarden Euro mehr als im ersten Quartal 2020, in dem es aufgrund der Corona-Pandemie zu ersten Behinderungen im Außenhandel kam, aber auch fünf Milliarden Euro mehr als im ersten Quartal 2019 (116 Milliarden Euro). Die enge Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit der Region, die für fast ein Fünftel des deutschen Außenhandels steht, zahlt sich einmal mehr aus.

Nach diesem starken Jahresauftakt und angesichts flächendeckend sinkender Corona-Infektionszahlen sowie der Fortschritte bei den Impfkampagnen setzen wir nun auf schnelle Öffnungsschritte der Politik. Daher gehen wir in den nächsten Monaten von einer starken Wirtschaftsdynamik aus. Auf Jahressicht ist nach dem coronabedingten Minus von 8,4 Prozent im Vorjahr ein zweistelliges Handelswachstum mit unserer Gesamtregion möglich. Risiken für diese Entwicklung sind schmerzhafte Engpässe in der Versorgung mit Computerchips, die beispielsweise die wichtige Automobilindustrie ausbremsen. Aber auch bei Kunststoff-Komponenten oder Holz sind auf den Märkten aktuell bedenkliche Knappheiten zu beobachten.

Polen vor den USA

Die deutschen Exporte in die 29 Ost-Ausschuss-Länder wuchsen in den ersten drei Monaten 2021 um 4,5 Prozent auf 61 Milliarden Euro, die Importe aus der Region stiegen sogar um 9,5 Prozent auf gut 60 Milliarden Euro. Die vier Visegrád-Länder Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn wie auch Südosteuropa führen die Entwicklung an. Polen lag damit als drittwichtigster Importpartner Deutschlands vor den USA.

Die deutlichsten Zuwächse konnten wir im ersten Quartal erneut im Warenaustausch mit unserem wichtigsten östlichen Handelspartner Polen (+3,8 Mrd. Euro, +11,8 Prozent) und mit der Slowakei (+1,2 Mrd. Euro, +16,8 Prozent) verzeichnen. Auch Tschechien meldet sich mit einem Plus von 1,2 Milliarden Euro (+6,7 Prozent) zurück. Nach einer langen Durststrecke konsolidierte sich im ersten Vierteljahr auch der deutsch-russische Handel mit einem leichten Plus von 1,1 Prozent. Russland auf Platz vier der wichtigsten Handelspartner im östlichen Europa fiel aber weiter hinter die davor platzierten Länder Polen, Tschechien und Ungarn (+4,4 Prozent) zurück. Am Quartalsende setzte aber auch im Russland-Handel die Erholung ein: Im Monat März 2021 wuchs der Handel mit Russland gegenüber dem Vorjahr wieder um 12,5 Prozent.

Auch in Südosteuropa stehen die Zeichen deutlich auf Erholung: Im Handel mit Serbien (+11,8 Prozent), Nordmazedonien (+18 Prozent) und dem Kosovo (+56 Prozent) gab es im ersten Quartal starke Zuwächse. Bremsspuren sind hingegen leider für Zentralasien und den Südkaukasus zu verzeichnen: Der Handel mit Kasachstan, dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner der Region, sank um 22,6 Prozent, der Handel mit Aserbaidschan brach sogar um 65 Prozent ein. In beiden Fällen dürften geringere Öl- und Gasexporte und damit sinkende Deviseneinnahmen die Hauptrolle gespielt haben.“

Die aktuellen Handelszahlen können Sie auch hier abrufen.

Über den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (gegründet 1952) fördert die deutsche Wirtschaft in den 29 Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, des Südkaukasus und Zentralasiens. Der deutsche Osthandel steht insgesamt für rund ein Fünftel des gesamten deutschen Außenhandels und ist damit bedeutender als der Handel mit den USA und China zusammen. Der Ost-Ausschuss hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und wird von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH – getragen.

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